Zehn Eigentümer gegen neuen Radweg
Die Mösbacher sollen künftig schon vor Sitzungsbeginn Fragen an den Ortschaftsrat richten können, wie das Gremium am Dienstag entschied. Ein weiteres Thema war der geplante Radweg, dessen Umsetzung sich aber als schwierig gestaltet.
Einwohner des Kirschendorfs können ab Januar 2015 Fragen an den Ortschaftsrat als Gesamtgremium richten. Die Ortschaftsräte befürworteten am Dienstag bei einer Enthaltung den Antrag der Unabhängigen Bürgerliste Mösbach (UBLM) zur Einführung von öffentlichen Bürgerfragestunden (Dauer maximal 15 Minuten) zu Beginn der öffentlichen Ortschaftsratssitzungen. Wichtig war den Antragstellern, »bürgerliches Engagement und echte Bürgerbeteiligung« zu fördern, begründete Ralf Butsch. Es sollen nur »Fragen mit kommunalpolitischem Bezug« zugelassen sein. Diese Feststellung wurde auch von anderen Räten und Ortsvorsteherin Sonja Schuchter deutlich thematisiert, denn es soll nicht um eine Diskussion gehen.
Wie Schuchter weiter feststellte, sei die Bürgerfragestunde eine gute Ergänzung für die Bürger. Allerdings möchte sie die Tradition erhalten, Ortschaftsräten auch außerhalb der Sitzungen Wünsche und Anregungen mit auf den Weg zu geben. »Bürgerbeteiligung wird in Mösbach großgeschrieben, und wir sind in dieser Sache sicher in einer Vorreiterrolle.« Dies begründete sie damit, dass allein 2014 fünf Info-Veranstaltungen für die Bürger stattfanden, in denen sie sich einbringen, Fragen stellen und Diskussionen anregen konnten. Zusätzlich gab es acht Veranstaltungen mit der »Generation 65 plus«.
Verhandlungen laufen
Zum Thema Radwegbau zwischen Önsbach, Mösbach und Waldulm berichtete Sonja Schuchter, dass für den Bau des 3,7 Kilometer langen Weges 145 Grundstücke tangiert seien. Das Landratsamt, das die Verhandlungen führe, habe noch mit zehn Eigentümern (zwei auf Mösbacher Gemarkung) keine Einigung erzielt, so Schuchter. Wichtig war der Hinweis, dass es Gelände für Ausgleichsflächen gebe.
Für Stefan Wilhelm war es nicht nachvollziehbar, dass solche Flächen gefordert würden. Auch verwies er darauf, dass für die Landwirtschaft gleich zweimal Gelände abgezogen würde. »Das ist genau richtig«, erklärte Lothar Köstel, denn wenn man der Natur auf der einen Seite Gelände entziehe, müsse man es ihr auf der anderen Seite wieder zurückgeben.
Kurz angesprochen wurde auch das »Erlacher Problem«, dass der Radweg unterbrochen werde, weil die Verhandlungen mit einem Eigentümer scheiterten. »Wir hoffen, dass wir mit allen Eigentümern klar- kommen«, so die Ortsvorsteherin.
Zwei Radwege
Der geplante Radweg zwischen Önsbach und Mösbach hat eine Länge von 1,1 Kilometer. Für seinen Bau sind nach einer Kostenschätzung 300 000 Euro nötig. Der Radweg von Mösbach nach Waldulm ist 2,6 Kilometer lang und soll circa 600 000 Euro kosten. Beide sind kombinierte Rad- und Gehwege und haben eine Breite von 2,50 Metern sowie rechts und links einen Bankettstreifen von 50 Zentimetern. sp