Seebach

Heini Stein vom »Grenzstüble« steht vor dem Nichts

Hilmar Walter
Lesezeit 3 Minuten
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02. Dezember 2016
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Ein Bild aus glücklicheren Tagen: Hier steht Heini Stern an seinem 65. Geburtstag im Jahr 2007 mit der Handharmonika vor seinem »Grenzstüble«. Ob er es nach dem Brand wieder aufbaut, ist offen. ©Archivfoto: Hilmar Walter

Der Brand vom »Grenzstüble« am Ruhestein in Seebach hat bei den Gästen, Freunden und Bekannten große Bestürzung ausgelöst. Ihr Mitgefühl gehört Heini Stern, der außer dem, was er auf dem Leibe trug, alles verloren hat.
 

Ein kleiner Trost ist, dass Heini Stern, der Besitzer des am Dienstagabend völlig ausgebrannten »Grenzstüble«, bei der Katastrophe sein eigenes Leben nicht verloren hat. Viele treue Gäste stellen sich die Frage, ob die Gaststätte mit ihrem freundlichen Wirt nun Vergangenheit ist, oder ob es in irgendeiner Form wieder weitergeht. Heini Stern sieht sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in der Lage, diese Frage zu beantworten. Derzeit sei er mit Behördengängen und sonstigen Verhandlungen beschäftigt. Er muss sich selbst erst mal sammeln, um das Geschehene zu verarbeiten. Bei seinem Gastwirtskollegen vom »Wolfsbrunnen« in Seebach hat Heini Stern zunächst mal eine Unterkunft erhalten.

Toller Unterhalter

»Der Heini«, wie ihn seine treuen Gäste liebevoll nennen, war immer ein freundlicher Gastgeber, ein begabtes Original, ein toller Unterhalter und Witzeerzähler, eben ein Urgestein oder ein »Schwarzwälder Granit«, wie ein Gast mal sagte. Heini Stern wurde 1942 in Seebach geboren und zog dann mit seiner Familie 1953 nach Obertal im oberen Murgtal, wo er zunächst die Volksschule besuchte. Nach einer Schreinerlehre und anschließender Gesellenzeit legte er 1965 die Meisterprüfung im Schreinerhandwerk ab. Er hatte aber schon früh seinen Hang zum Gastronomen und Entertainer erkannt und konsequent verfolgt. So war er in den 70er-Jahren mit der Unterhaltungskapelle »Stern-Trio« unterwegs und unterhielt in vielen Hotels, auf Festen und bei sonstigen Anlässen die Gäste mit seiner flotten Musik auf der Handharmonika. In dieser Zeit, im Jahr 1973, begann Heini am Ruhestein tagsüber mit einem kleinen Kiosk, während er abends mit seinem Akkordeon, das er bis heute meisterlich beherrscht, die Menschen in der ganzen Region unterhielt. 1985 baute er den Kiosk in eine urige, gemütliche Gaststätte um und nannte sie »Grenzstüble«, weil es unmittelbar an der Grenze zwischen Baden und Württemberg liegt. 

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Mit Witz und Charme

Mit einer großen Terrasse wurde das »Grenzstüble« 1990 erweitert, was schließlich noch mehr Gäste anzog. Heini liebt die Menschen und jeder Gast hatte das Gefühl, willkommen zu sein. Wenn ein angemeldeter Bus mit teils schlecht gelaunten Leuten kam, dann fuhren nach drei oder mehr Stunden fröhliche Menschen wieder weg. Heini hatte sie mit seiner Musik, seinen Witzen und seinem ganz persönlichem Charme »umgedreht«.

Heini Stern hat mit seiner Popularität viel für den Tourismus der umliegenden Gemeinden getan. Sein »Grenzstüble« war ein beliebtes Ausflugsziel. Auch in Zeiten des Rückgangs der gastronomischen Erfolge behielt seine Gaststätte ihre Anziehungskraft. Seine Gäste durften jeden Sonntagnachmittag sein Akkordeonspiel genießen. Wenn er von seinen überwiegend guten Erinnerungen vom Ruhestein erzählt, so bedauert er es, dass der Ruhestein eher zu einem »Unruhestein« geworden ist – doch am Abend kehrt die Ruhe wieder zurück.

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