Soziale Berufe schätzen lernen
Reife und Selbstvertrauen gewinnen, die Persönlichkeit entwickeln, neue Aspekte des Lebens kennenlernen – das wird jungen Leuten in den Einrichtungen der Lebenshilfe der Region Baden-Baden-Bühl- Achern ermöglicht. Es gibt Ausbildungsplätze und Praktika.
Wer bei der Lebenshilfe eine Ausbildung oder ein Praktikum anstrebt, der lernt die Begleitung von Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung. Es gibt noch Plätze zu besetzen. »Ein Freiwilliges Soziales Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst bieten gute Möglichkeiten, sich zu orientieren und sich danach aus voller Überzeugung für einen sozialen Beruf zu entscheiden«, erklärt Andreas Hemlein, Mitglied der Geschäftsführung.
Mögliche Wirkungsstätten für junge Leute, die auf einen Studienplatz warten oder für ältere, die sich neu orientieren möchten, bieten die Werkstätten, Wohnheime, CAP-Märkte und Kitas der Lebenshilfe in Achern, Bühl, Baden-Baden, Ottersweier und Sinzheim, wie es in einer Mitteilung heißt.
Duale Hochschule
Ausgebildet werden an diesen Standorten Heilerziehungspfleger (HEP) und HEP-Helfer, Alltagsbegleiter, Arbeitserzieher und Sozialarbeiter. Jugend- und Heimerzieher sowie Erzieher können bei der Lebenshilfe ihre Berufspraktika absolvieren. »Wir unterstützen auch bei der Karriereplanung«, so Hemlein. Die Studenten, die Soziale Arbeit und Sozialwirtschaft an der Dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen studieren und ihren Ausbildungsvertrag mit der Lebenshilfe haben, absolvieren in ihrem letzten Jahr immer auch ein Praktikum in der Geschäftsleitung.
Eine der Studentinnen ist Kerstin Riebel aus Bühl. In ihrer viermonatigen Praxis-Ausbildung holt sie morgens eine Frau mit Down-Syndrom ab und unterstützt sie bei ihrer Arbeit in den Werkstätten in Achern. Außerdem betreut die 22-Jährige einen Autist und sagt: »Die Praxis bringt mir viel. Ich habe mich in einer theoretischen Arbeit schon mit Autismus beschäftigt und hier Erfahrung gesammelt.«
Sarah Bleier aus Altschweier ist 20 und hat sich nach einem FSJ zu einer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin entschlossen. Die Arbeit in der Förder- und Betreuungsgruppe macht sie gern. Sie geht täglich mit Menschen mit einer Schwerst-/Mehrfachbehinderung um und ist bereits im Anerkennungsjahr.
Niklas Konrad aus Ottenhöfen hat nach dem Realschulabschluss ein FSJ bei der Lebenshilfe gemacht und sich danach entschieden, weiter zur Schule zu gehen, um später Soziale Arbeit studieren zu können: »Das Freiwillige Soziale Jahr hat mir geholfen zu entscheiden, dass ich mit Menschen arbeiten möchte.«