Spurwegebau soll fortgesetzt werden
Nachdem es in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates intensive Diskussionen zur Sanierung der Feldwege und Zweifel daran gegeben hatte, ob der hier angewendete Spurwegebau die richtige Lösung darstellt, nahm am Dienstagabend Thomas Eckstein vom Tiefbauamt an der Beratung teil, um die Sicht der Stadt zu erläutern.
Hierzu hatte er eine Präsentation mit zahlreichen Bildern vorbereitet und erläuterte zunächst das Grundprinzip dieser Art des Wegebaus. Dabei werden im Weg beidseits 25 Zentimeter tiefe Spuren aus hydraulisch gebundenem Material, einer Art »Magerbeton«, angelegt. Je nach Wegbreite sind sie 60 bis 80 Zentimeter breit, im Mittelstreifen dazwischen wird Gras eingesät, so dass er sich im Lauf der Zeit begrünt. Eckstein stellte vor allem die hydrologischen Vorteile heraus, da sowohl der Grünstreifen als auch die an der Oberfläche porösen Fahrspuren Oberflächenwasser versickern lassen und den Wasserfluss bei stärkerem Regen bremsen.
Klare Vorteile
Bilder zeigten die Maßnahme im Finstergässl, wo kurz nach der Sanierung ein starker Regenfall für den in der jüngsten Ortschaftsratssitzung kritisierten Zustand sorgten. Zweimal sei der Bauhof seither wieder im Einsatz gewesen, um bei Abschwemmungen nachzubessern. »Es braucht einfach seine Zeit, bis der Mittelstreifen bewachsen ist«, betonte er. Unabhängig davon böten die beiden befestigten Spuren eine sichere Grundlage für die Benutzung durch landwirtschaftliche Fahrzeuge.
Wie es auf der Mittelspur im Finstergässl zu massiven Spuren großer Traktoren kam, konnte er nicht erklären. Deutlich machte Eckstein auch, dass es sich bei den Wegen weder um Gemeindeverbindungs- oder Radwege, sondern um Feldwege handelt. Reinhard Brenneisen verwies darauf, dass ausdrücklich die Rede davon war, dass die Wege auch von Radfahrern genutzt werden könnten. Dies bestätigte Eckstein, wies aber darauf hin, dass sich ein Radfahrer dann auch den Gegebenheiten anpassen müsse, auch im Hinblick auf die Geschwindigkeit.
Mit weiteren Bildern wurde gezeigt, wie diese Spurwege nach Jahren aussehen, wenn sie begrünt sind. Das Verfahren habe sich in Steillagen sehr gut bewährt. Brenneisen kritisierte auch, dass die Betonspuren im Finstergässl nicht durchgängig, sondern abschnittsweise saniert wurden. Eckstein bedauerte, dass in den vergangenen Jahren eben kein Geld zur Verfügung stand, um komplette Wegstrecken zu sanieren. Im Doppelhaushalt seien jetzt Mittel bereitgestellt, so dass 1,6 Kilometer Spurwege ausgeschrieben werden konnten. Das Ergebnis der Ausschreibung sei so erfreulich gewesen, dass 2015 noch einmal eine ähnliche Strecke ausgeschrieben werden könne. Ziel sei es, in absehbarer Zeit alle Feldwege in Steillagen als Spurwege herzustellen.
Ratsgremium entscheidet
Die Entscheidung, welche Wege ausgebaut werden, sei natürlich Sache des Ortschaftsrats, bestätigte er auf Fragen von Klaus Bär, der BLHV sei nur beratend tätig gewesen. Aufgabe der Stadt sei es, die Feldwege in Ordnung zu halten, betonte Bär und hoffte, dass auch weiterhin die erforderlichen Mittel bereitgestellt würden. Armin Stiefel kritisierte, dass bei der Kritik am Zustand der Feldwege mit Begriffen wie »lebensgefährlich« dramatisiert wurde. Brenneisen verwies darauf, dass ein Radfahrer, wenn er in einer der Auswaschungen eines steilen Feldwegs stürzt, durchaus starke Verletzungen davontragen kann.