Stadtkapelle Achern: Neuer Dirigent soll im Sommer anfangen
Spannende Zeiten, dennoch war es eine ruhige Jahresversammlung bei der Stadtkapelle am Samstag. »Wir wünschen uns wieder entspannteres Fahrwasser«, fasste Vorsitzender Jürgen Schmid seinen Bericht zusammen. Er machte deutlich, dass man sich mit der Besetzung der Dirigentenstelle und anfänglich guter Zusammenarbeit mit Alexander Weber wohl getäuscht hatte. »Es gab Kompetenzüberschreitungen gegenüber dem Vorstand und Dritten«, erklärte Schmid den Grund für die Trennung vom musikalischen Leiter zum Jahresende 2016, die bis Ende Juni mit einer Beurlaubung verbunden ist (wir berichteten).
Alle machten Fehler
Selbstkritisch formulierte Schmid, dass in den vergangenen Jahren wohl alle Fehler gemacht hätten, »einschließlich meiner Person«. Und dennoch, als es im vergangenen Jahr so weit war, dass der Vorstand schon Rücktrittsgedanken hatte, sei ein eindeutiges Signal von den Musikern gekommen. »Wir halten zusammen und machen weiter. Wir haben vieles zu tun.«
Tobias Klemm hat vorübergehend musikalische Verantwortung übernommen. Am 25. April wird sich die Stadtkapelle mit dem »Karneval der Tiere« von Camille Saint Saens unter Leitung des langjährigen Saxophonisten in der Illenau zeigen. Tobias Klemm erhielt vom Vorsitzenden einen eigenen Dirigentenstab.
Zu neuen Ufern solle auch der neue Dirigent führen. Gute Bewerber, so war von Jürgen Schmid zu hören, würden sich für die noch ausgeschriebene Stelle interessieren. Zuversicht zeigte auch Bürgermeister Dietmar Stiefel. Zur Trennung meinte der, wie in einer Ehe könne es auch bei einem Verein sein, dass man sich einen Irrtum eingestehen muss. Am 4. April würden sich Stadtverwaltung, Gemeinderat und Vorstand zusammensetzen, um das weitere Verfahren zu erörtern. »Bis zum Sommer werden wir wohl einen neuen Stadtmusikdirektor haben«, so Dietmar Stiefel.
Hatte Schriftführerin Simone Baumann zuvor deutlich gemacht, dass man 2016 die Aufgaben mit dem Konzert in der Stadtkirche und dem Galakonzert in Großweier gut erfüllen konnte, so hätte man auch an Fronleichnam, bei Kommunion und Konfirmation, beim ökumenischen Kirchenfest sowie bei der »After Work-Party« beim Klauskirchl gespielt.
Deutlich mehr Auftritte habe die Seniorenkapelle der »UHUS« gehabt. Laut Jugendleiterin Melanie Fuchs hat es dort auch Veränderungen gegeben. Richard Strack aus Oberachern dirigiert nun das Jugendorchester, Michael Fünfgeld (Achern) das Vororchester. Eine gute Entwicklung bescheinigte die Schriftführerin der Kooperation mit der Gemeinschaftsschule. »Unser Musiklehrer Paul Meyer macht dort eine sehr gute Arbeit.«
Steigende Ausgaben
Kassiererin Katy Dreyer hatte weniger erfreuliche Zahlen vorzustellen. Mit 3600 Euro minus sei man insgesamt noch nicht im roten Bereich. Man müsse die steigenden Ausgaben jedoch in den Griff bekommen. Einstimmig wiedergewählt wurden Harald Stinus als zweiter Vorsitzender, Schriftführerin Simone Baumann, Markus Harter, Harald Meyer und Peter März als Beisitzer sowie Martina Meyer und Renate Springmann als Kassenprüfer.
Johann Huber spielt seit 70 Jahren Tenorhorn und Bariton, war ab 1947 55 Jahre Musiker beim Musikverein Wagshurst und ist nun seit 44 Jahre bei der Stadtkapelle aktiv. Er wurde dafür geehrt.