Stadtsanierungsprogramm brachte Oppenau den Aufschwung
Nach zwölf Jahren steuert das Stadtsanierungsprogramm in Oppenau seinem vorläufigen Abschluss entgegen. Mit fast 6 Millionen Euro förderte das Land unter anderem auch 40 private Modernisierungsvorhaben. Geht es nach der Stadt, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.
Fünf Mal stockte das Land in den zurückliegenden zwölf Jahren die Fördermittel für die Stadtsanierung in Oppenau auf. War man 2004 mit 2,83 Millionen Euro gestartet, summieren sich die Zuschüsse am Jahresende, wenn das Programm ausläuft, auf 5,88 Millionen Euro. »Was bisher gelaufen ist, hat Hand und Fuß.« Mit dem Stadtsanierungsprogramm ist es laut Oppenaus Bürgermeister Thomas Grieser gelungen, die Innenstadt auf einer sechs Hektar großen Fläche wiederzubeleben und Leerstand zu beseitigen. Das Regierungspräsidium Freiburg teilt Griesers Einschätzung: Immer wieder bewilligte die Behörde die Aufstockungsanträge der Stadt in den zurückliegenden zwölf Jahren.
»In Oppenau wurden die wirklich großen Dinge in Angriff genommen«, betont Architekt Elmar Gross, der ebenfalls mit dem Stadtsanierungsprogramm in Oppenau betraut war. Nicht nur in die Sanierung öffentlicher Gebäude flossen die Zuschüsse – allein 2,5 Millionen Euro für das Rathaus und das alte Schulhaus – sondern auch private Hauseigentümer profitierten vom Förderprogramm. Rund 1,2 Millionen Euro wurden Keller zufolge für 40 private Modernisierungsvorhaben verwendet. »Im Vergleich mit anderen Kommunen war die Resonanz in Oppenau sehr gut«, betont Keller. Neben der Förderung von bis zu einem Drittel der Gesamtkosten spielte laut Groß auch die unabhängige Beratung bei den anstehenden Gebäudesanierungen durch die Mitarbeiter der Stadtentwicklung GmbH eine Rolle. »Die Leute sind dankbar dafür.«
Wirtschaft gefördert
Dankbar ist Bürgermeister Grieser auch für die mit dem Stadtsanierungsprogramm einhergehende Wirtschaftsförderung der Region. Bei einem Fördervolumen von fast 6 Millionen Euro seien in den zwölf Jahren insgesamt rund 30 Millionen Euro verbaut worden – überwiegend durch im Renchtal ansässige Unternehmen.
In Oppenau standen die Planer vor der Herausforderung, das historische Stadtbild mit seinen engen Gassen zu bewahren und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhöhen. Der mit 160 000 Euro an Fördermitteln neu gestaltete Adlerplatz in Oppenau ist für Martin Keller ein Paradebeispiel dafür, wie das gelingen kann. »Die relativ dichte Fläche war total verbaut, jetzt hat sie mit mehr Licht und Luft ein ganz neues Flair.« Durch den Abbruch des »Adlers« sei eine Gebäudelücke entstanden, die ganz neue Aufenthaltsmöglichkeiten in Oppenau biete. Dass die Entscheidungen nicht immer leicht waren, weiß Elmar Gross. »Solche alten und großen Gebäude haben auch einen emotionalen Wert für die Bevölkerung.« Es brauche deshalb meistens einen Vorlauf von vier bis fünf Jahren, bis eine Idee, wie die für den Adlerplatz, auch in den Köpfen ankomme.
»Wir haben ein Bündel an öffentlichen und privaten Maßnahmen auf den Weg gebracht«, freut sich Grieser und zählt die aktuelle Sanierung der Bach- und Waldstraße auf, sowie die Errichtung von Parkplätzen beim Stadtpark, die mit 112 500 Euro gefördert wurde, und die Rathausplatzgestaltung. Letztere bezuschusste das Land mit 261 000 Euro.
Von der Wirksamkeit des Stadtentwicklungsprogramms ist Bürgermeister Grieser überzeugt. »Damit kann man wirklich etwas verändern.« Am Montag soll der Gemeinderat deshalb darüber entscheiden, ob die STEG Stadtentwicklung GmbH den Auftrag für ein weiteres Entwicklungskonzept erhält (siehe Hintergrund).