Achern

Stars beeinflussen Nachfrage

Marianna Schultze
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30. August 2014

Für Rudolf Heidler geht es an der Musikschule nicht nur um das Erlernen eines Instruments, sondern auch um das »Lernen fürs Leben«. ©Marianna Schultze

Knapp 40 Jahre wird in Achern Musikbegeisterten jeden Alters das Musizieren an der Musikschule beigebracht. Seit 1993 an der eigenständigen Musik- und Kunstschule Achern- Oberkirch.

Achern. Rund 1500 Schüler zählt die Musikschule mittlerweile. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl nahezu gleich geblieben, wobei die Tendenz im Moment eher etwas rückläufig ist.
Dort steht den Musikschülern ein großes Angebot an Unterrichtsarten zur Verfügung. Bereits die Kleinsten, ab zwei Jahren, können in der Gruppe Musikkäfer mit ihren Eltern erste musikalische Erfahrungen sammeln und ein Gefühl für Musik bekommen. Es ist sinnvoll »so früh wie möglich anzufangen«, bestätigt Musikschulleiter Rudolf Heidler. Das gelte auch für das Erlernen von Instrumenten. Altersgerechte oder sogenannte »mitwachsenden Instrumente«  machen es möglich, schon in sehr jungen Jahren anzufangen ein Instrument zu spielen.
»Trends gibt es immer«
Weiterhin reicht das Angebot über den Instrumentalunterricht in Streich-, Blas-, Tasten-  und Schlaginstrumenten hin zu Gesangsunterricht, Kunstunterricht und Ensembles. »Trends gibt es immer«, das kann auch der Musikschulleiter beobachten, wenn etwa die Nachfrage nach Geigenunterricht, beeinflusst durch Stars wie David Garrett, steigt.
Aber der Weg zum Profimusiker erfordere weit mehr als nur Talent. 50 Prozent mache Fleiß und Ehrgeiz aus. Die ganzheitliche Förderung musikalischen Talentes sei großer Bestandteil der musikalischen Bildung und Erziehung, nicht nur mit dem Ziel des professionellen Spiels.
Auch Partnerunterricht
Um unter anderem auch den Kindern weniger begüterteren Familien die Möglichkeit zu geben, ein Instrument zu erlernen, hat sich 2003 ein Förderverein der Musik- und Kunstschule Achern gebildet. Ein Trend  ist der Einstieg im Partnerunterricht. Besonders für den Beginn wird diese Variante oft angenommen, meint der Schulleiter. Das sei sehr positiv und sinnvoll, denn durch das Spiel mit zwei bis drei anderen Gleichaltrigen entstehe eine lockere Atmosphäre und es entwickle sich eine Eigendynamik beim Erlernen des Instruments.
Aber »Hauptsache Spaß dabei«, denn, so Rudolf Heidler, es ginge um weit mehr als nur das Erlernen des Instrumentes. Lebenserfahrung sammeln, erfahren, wo die Stärken und Schwächen liegen. Dinge, die man beispielsweise beim Spiel vor Publikum erlernen könne.  Das Auftreten vor Menschen sei wie ein Wechselspiel: Denn mit Musik kann man anderen Leuten eine Freude machen, und dadurch selber den Spaß beim Auftritt erfahren, meint Rudolf Heidler. Der Nervenkitzel gehöre dazu.
So kann Rudolf Heidler aus eigener Erfahrung berichten, wie ihm zum Beginn seiner Karriere das Lampenfieber fest im Griff hatte. Viele ehemalige Schüler Heidlers können auch heute noch von den positiven Effekten des Unterrichts profitieren. Die Musik ist zwar nicht zu deren Beruf geworden, aber das frühere Spiel vor Publikum erleichtere ihnen heute noch das Auftreten bei Vorträgen in ihren ­Firmen.
Der Musikwettbewerb Jugend musiziert, der jährlich stattfindet,  ist großer Bestandteil dieses »Lernen für das Leben«. Das Ziel im Auge zu haben, spornt zum intensiveren Üben an. Ziel sei es nicht, den ersten Platz zu machen. Allein mit der eigenen Leistung zufrieden zu sein, könne ein Erfolgserlebnis bringen, berichtet Rudolf Heidler.
Vorbereitungen laufen
Die Vorbereitungen für das kommende Jugend musiziert 2015 laufen bereits. 2015 sind die Solo- Bläser, Streicher mit Klavier und Vokalensembles in der Wertung.
»Ich habe immer vor der Schule geübt«. Musikschulleiter Rudolf Heidler hat schon als junger Musiker früh herausgefunden, wie er Schule und Musik unter einen Hut bekommt. Eine Kompetenz, die er auch seinen Schülern versucht näher zu bringen. Die Umstrukturierungen der Schulen, wie das achtjährige Gymnasium und Ganztagsschulen, erfordern ein besonderes Zeitmanagement. »Musikunterricht gehört zur Bildung und ist Bestandteil unseres Kulturgutes«, daher müsse man den Instrumentalunterricht komplett in die Stundenpläne der allgemein bildenden Schulen integrieren, so Rudolf Heidler.

Stichwort

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Musikschule
1975 wurde die Musik- und Kunstschule Achern, als Zweigstelle der städtischen Musikschule Offenburg, gegründet. 1982 kam Rudolf Heidler nach Achern, um die Leitung der Stadtkapelle, sowie die Stelle, zunächst als Zweigstellenleiter – später als Schulleiter der Musik- und Kunstschule zu übernehmen.

Infos

Termine
Veranstaltungen der Musikschule wird es am 3. Oktober um 19 Uhr in Großweier und am 5. Oktober um 18 Uhr in Oberkirch in der Erwin- Braun Halle geben, mit einem Konzert durch ein speziell zusammen gestelltes Sinfonieorchester. Des weiteren findet am 19. Oktober in der Mensa des Gymnasiums wieder der Acherner Musikpreis statt.ria

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