Startschuss für Rendler-Bauzentrum fällt erst 2017
Die Odyssee hat ein Ende: Der Neubau des Rendler-Bauzentrums an der Umfahrung Oberkirch/Lautenbach rückt näher. Der Spatenstich wird erst im nächsten Jahr erfolgen. Die Stadt muss zuvor die Erschließungsstraße bauen.
Manchmal ist eiserne Geduld gefragt. Über zwei Jahre hat es gebraucht, um dem Bebauungsplan »Korberger Matt« unter Dach und Fach zu bekommen. Mit ihm verfolgt die Stadt Oberkirch insbesondere ein Ziel: die Auslagerung des Baumarkts Rendler von seiner Innenstadtlage auf die grüne Wiese.
Gewerbeflächen sind in Oberkirch rar, deshalb war der Stadt natürlich auch daran gelegen, gleich weitere Flächen für Gewerbeansiedlungen zu realisieren. Damit ist sie nun gescheitert. Landwirte, die die Grundstücke bewirtschafteten, lehnten Verkauf und entsprechende Nutzungsänderungen ab. Gelungen ist aber eins: Rendler kann seinen Baumarkt auslagern. Der abgespeckte Bebauungsplan passierte am Montagabend den Oberkircher Gemeinderat.
Der Bottenauer Ortschaftsrat hatte dem umfangreichen Planwerk, das im Juli 2014 aufgestellt wurde und im August 2016 in die Offenlage ging, bereits zugestimmt (wir berichteten ausführlich). Die Reduzierung des Geltungsbereichs, die mit dem Regierungspräsidium Freiburg abgestimmt wurde, hat zur Folge, dass nur noch zwei Flächen für eine Bebauung infrage kommen: das Grundstück der Firma Rendler und das Grundstück in der Verlängerung der bereits bestehenden Shell-Tankstelle, das auch im Besitz von Baron Ulrich Freiherr von Schauenburg ist. Nur noch 3,9 Hektar groß ist das Plangebiet (vorgesehen waren ursprünglich 6,7 Hektar), die überwiegende Fläche wird für den neuen Baumarkt der Firma Rendler genutzt und für die Erschließungsstraße benötigt. Sie will die Stadt jetzt ausschreiben, im April des nächsten Jahres kann Rendler dann sein ehrgeiziges Projekt verwirklichen, bestätigte Geschäftsführerin Sabine Rendler-Fies auf Anfrage der Acher-Rench-Zeitung. Zwölf Millionen Euro investiert Rendler in das neue Bauzentrum mit 6500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Maximal 800 Quadratmeter davon darf Rendler für baumarkt-typische zentrenrelevante Sortimente verwenden. Ende 2017 soll es eröffnet werden.
»Stein vom Herzen«
Oberbürgermeister Matthias Braun war am Montagabend froh, dass der Bebauungsplan endlich verabschiedet werden konnte: »Der Firma Rendler wird auch ein Stein vom Herzen fallen.« Peter Bercher, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, hatte nochmals auf die Schwierigkeiten verwiesen, mit denen sich die Stadt konfrontiert sah. Denn isolierte Lagen lässt der Regionalverband nur ungern für die Nutzung als Gewerbefläche zu, wegen fehlender Entwicklungsmöglichkeiten am Standort hatte er dem Rendler-Vorhaben schließlich zugestimmt. Auch das Amt für Landwirtschaft hatte seine Bedenken in einer umfangreichen Stellungnahme zum Ausdruck gebracht und letztlich auch deshalb grünes Licht gegeben, weil durch die Verkleinerung der Fläche kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr betroffen ist. Irritationen löste im Gemeinderat nur die Art der Ausgleichsmaßnahme für den Flächenverbrauch aus: Eine Waldkalkung sei sicher keine geeignete, sondern eine »unschöne Ausgleichsmaßnahme«, monierte Frank Hellstern (FWV).