Rheinau-Rheinbischofsheim

Statt Datenautobahn nur Feldweg

Ellen Matzat
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12. Februar 2015

Kein Anschluss an die Datenautobahn: das Anwesen von Thomas Beik von der Hinterwaldsiedlung in Rheinbischofsheim ist vom Internet abgetrennt. ©Ellen Matzat

»Erleben, was verbindet« – dieser Slogan der Telekom ist selbst heute in Rheinau nicht überall eine Selbstverständlichkeit. »Vom Anschluss der Zukunft sind wir leider weit entfernt«, meint Thomas Beik vom Reiterhof Hinterwald ziemlich verärgert. Seit Juli hat er kein Internet mehr, obwohl er beruflich darauf angewiesen ist und wirtschaftliche Einbußen zu verzeichnen hat, wie er sagt. Viele Anfragen für Pferdeboxen, Kutschfahrten und Reitunterricht kämen heute per Mail, meinte er, und die könne er nicht beantworten, »ein Unding«.
Einer seiner Nachbarn sei schon viel länger ohne Netz. Allerdings hätte dieser den Kampf inzwischen aufgegeben, nachdem alle Versuche gescheitert seien, so Beik. Ein weiterer Nachbar hätte hingegen seit Kurzem wieder eine Internetverbindung, warum sei allerdings nicht bekannt. »Von Rheinbischofsheim bis zum Kanal funktioniert alles, aber ab da gibt’s Probleme«, meint Thomas Beik.
Schwache Leitung
Mindestens zehn Mal sei bei ihm schon die Leitung geprüft worden, jedes Mal mit anderem Ergebnis. Sie sei sehr schwach, gab man ihm zur Auskunft. »Aber bis zum Unwetter im Juli ging das Internet ja«, meint Beik, »es war zwar langsam, aber es ging«. Am 30. Juli hatte er den Schaden gemeldet und seither im Kreis telefoniert. Techniker aus Freiburg hätten einen Defekt in der Leitung festgestellt. Beruflich darauf angewiesen war Thomas Beik nicht untätig: Er schrieb an den Hauptsitz in Bonn, worauf auch reagiert wurde. Auch mit der Stadt Rheinau hatte er Kontakt aufgenommen, in der Hoffnung, dass diese eventuell mehr Druck auf die Telekom ausüben könne. Auch dort bestätigte die Telekom die schwache Leitung und schlug den Versuch einer Funkverbindung mit einer Art Sat-Schüssel vor. Dazu bräuchte man aber eine freie Sicht zur Hornisgrinde, wurde von DSL-Ortenau bestätigt. Die Schüssel müsste zentral positioniert werden, so dass alle betroffenen Höfe angeschlossen werden könnten, und von dort müssten Leitungen zu den Häusern verlegt werden. Die Kosten seien allerdings ziemlich hoch, meint Beik. Eine weitere Variante schlugen die Betroffenen selbst vor: eine Verbindung von den Siedlungshöfen zum 500 Meter entfernten Wagshurst legen, denn dort liege eine starke Leitung. Allerdings müssten die Kosten dazu selbst getragen werden.
Hilfe von der Stadt
Am 17. Oktober hatte sich Thomas Beik bezüglich seiner DSL-Versorgung an die Stadt Rheinau gewandt, bestätigte Bauamtsleiter Roland Mündel. Daraufhin habe diese an sieben Terminen zwischen dem 21. Oktober und 17. Dezember mit der Telekom versucht, eine DSL-Versorgung für die Familie Beik zu bekommen. Am 17. Dezember teilte die Telekom der Stadt mit, dass sich Familie Beik im T-Shop informieren solle, ob eine DSL-Versorgung über eine Umstellung auf ALL-IP möglich wäre und auch einen Satellitenanschluss prüfen. Bauamtsleiter Roland Mündel wies darauf hin, dass die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Familie Beik unterstützt hätte, diese das Problem nun aber mit der Telekom oder anderen DSL-Anbietern klären müsse.
Susanne Bruns übermittelte hierzu vom technischen Service der Telekom einen aktuellen Zwischenstand. Im Falle ihres Kunden Beik würden die Techniker bereits intensiv an einer Lösung arbeiten, erklärte sie. Eine erste Analyse hätte ergeben, dass DSL nach einer Leitungsführung von 2800 Metern mit Beginn der oberirdischen Leitung nicht mehr synchron sei. Bei der Prüfung der oberirdischen Leitung sei festgestellt worden, dass DSL zwischen zwei Masten ins Erdreich geführt werde und dort abbreche. Aktuell werde die Erdleitung geprüft, gab sie bekannt.
»Wir geben die Hoffnung nicht auf und bleiben weiterhin an der Telekom dran«, waren die Beiks sich einig, auch wenn bis heute immer noch keine Lösung in Sicht ist.

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