Stolzer-Parkhaus in Achern bleibt vorerst ungenutzt stehen
Das Stolzer-Parkhaus am Amtsgericht, mittlerweile im Besitz der Stadt, wird vorerst nicht abgerissen. Zwar hat eine Umfrage ein viel zu geringes Nutzungsinteresse gezeigt, allerdings gibt es einen möglichen Käufer. Mit dem soll nun verhandelt werden.
Die Stadtverwaltung hatte in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Montag zum Stolzer-Parkhaus zwar eine eindeutige Tendenz zum Abriss, dazu aber keinen Beschlussvorschlag formuliert, was ungewöhnlich ist. Wie Karl Früh (CDU) sagte, sei es eben »unpopulär«, das einst für 1,6 Mio. Euro von der Firma Stopa errichtete Parkhaus am Amtsgericht einfach abzubrechen. Seine Fraktion tue sich schwer damit, da das Gebäude städtebaulich und architektonisch ansehnlich sei. Das Geld für den Abbruch hat die Stadt vom Vorbesitzer erhalten, als die Firma Stopa das 2011 stillgelegte Parkhaus 2015 an die Stadt übertragen hatte.
Viel zu teuer
Die Stadt wollte das Parkhaus eventuell wieder in Betrieb nehmen, falls sich bis 30. September feste Zusagen für die Anmietung von mindestens 50 Stellplätzen für die Dauer von drei Jahren für 55 Euro pro Monat fänden. Doch wie OB Klaus Muttach sagte, gab es nur von sieben Mietern Interesse für 16 Stellplätze. Bei dieser Auslastung würde die Stadt ein jährliches Defizit von bis zu 50 000 Euro einfahren. Allein die Wiederinbetriebnahme der Vollautomatik würde rund 500 000 Euro kosten.
Zwar habe auch kein anderer Parkhaushersteller Interesse gezeigt, das Parkhaus in Betrieb zu nehmen, jedoch gebe es einen Interessenten dafür, das Parkhaus in Erbpacht zu übernehmen und später auch zu betreiben. Mit ihm soll die Stadtverwaltung nun sprechen, lautete der Beschluss.
Die Parkraumsituation in Achern war das beherrschende Thema der Sitzung. Die Verwaltung hatte alle verfügbaren Parkplätze in der Innenstadt (freie, mit Parkscheibe und gebührenpflichtige) aufgelistet und kam auf die Zahl von 3054. Zähle man die privaten Parkplätze etwa vor den Einkaufsmärkten oder im Gewerbe- und Industriegebiet hinzu, seien es sogar mehr als 6000.
27 Parkplätze für Behinderte
Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung einstimmig, ein Parkraumkonzept zu erarbeiten. Laut Bürgermeister Dietmar Stiefel steht es in engem Zusammenhang mit dem derzeit entstehenden Verkehrskonzept und könnte etwa in einem Jahr vorliegen. Dazu gehört auch eine Neukonzeption des im Zeitalter von Navigationsgeräten völlig überholten Parkleitsystems, was auch Jutta Römer (ABL) am Montag forderte.
27 Parkplätze in der Innenstadt seien aktuell für Behinderte reserviert. Gebhard Glaser (FW) begrüßte es, dass sich die Stadt dieser Parkplätze annimmt und an jeder Halle auch in den Ortsteilen für mindestens zwei von ihnen sorgen will. Derzeit würden auch alle Zugänge zu den Versammlungsstätten auf ihre Barrierefreiheit hin überprüft.
Mit Parkscheibe
Dort, wo einst in Nachbarschaft der Realschule das Feuerwehrgerätehaus stand, werden Parkplätze eingerichtet. Der Bauausschuss entschied, dass diese Parkplätze beim heutigen Wohn- und Geschäftshaus Badischer Hof bewirtschaftet werden und mit Parkscheibe zu nutzen sein werden.hei