Strenge Richtlinien für Kreisel in Achern
Um größeren Verkehrsunfällen vorzubeugen, muss der Verkehrsraum sicher gestaltet sein. Unübersichtliche Kreisverkehre bieten oft großes Gefahrenpotential. Durch erst 2013 erneuerte Vorschriften soll die Verkehrssicherheit erhöht werden. In Achern sind die Kreisel meist gut zu überblicken.
Die Landesregierung steuert seit 2013 das Ziel »Vision Zero« an, was bedeutet, dass auf lange Sicht gesehen keine Menschen mehr bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen sollen. Deshalb soll zum Beispiel die Gestaltung von neuen Kreisverkehren so aufgebaut sein, dass Unfallfolgen nicht noch schwerwiegender ausfallen. Die Kreisinsel soll im Normalfall nicht überfahrbar sein und keine Hindernisse aufweisen, die beim Aufprall eines Fahrzeugs schlimmere Folgen verursachen. Dieser Beschluss des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur gilt vor allem für Kreisel an Bundes- oder Landesstraßen.
Sicherheit geht vor
Bei Kreisverkehren innerorts oder an Ortseinfahrten sind künstlerische Elemente wie Skulpturen möglich. Diese werden aber auf ihre Verkehrssicherheit geprüft. Schon bestehende Kreisel sollen auf ihr Gefahrenpotential untersucht werden. Wie sind Hindernisse angeordnet, wie gut sind sie erkennbar? In Achern gibt es mit der Übersichtlichkeit wenig Probleme. Deshalb sind spezielle Sicherheitsvorkehrungen wie Anpralldämpfer oder Reflektoren an den Gestaltungselementen nicht nötig.
In der Stadt Achern gibt es neun Kreisverkehre, die von unterschiedlichen Baulastträgern unterhalten werden. Beispielsweise ist für den Kreisel am Scheck-In Center der Ortenaukreis zuständig. Andere, meist kleinere Kreisel innerorts, wie der an der Martinstraße, werden von der Stadt Achern unterhalten. Die beiden großen Kreisverkehre an den Autobahnauffahrten außerhalb der Stadt gehören dem Bund.
Natur statt Metall
Aus Gründen der Finanzierung und der Sicherheit wird in der Regel nur eine Minimalgestaltung vorgesehen, sagt Ralf Volz vom Fachgebiet Tiefbau der Stadt Achern auf Anfrage der ARZ. Es werden hauptsächlich Blumen und Wildkräuter auf den Kreiseln angelegt, nicht aber große Skulpturen oder Bäume. Manche Kreisverkehre werden sogar überhaupt nicht angelegt, weil sie zu klein sind oder zum Beispiel für Schwertransporter überfahrbar bleiben sollen.
Bei Interesse hat die Stadt auch die Möglichkeit, die Innengestaltung eines Kreisels zu übernehmen, obwohl er zum Beispiel im Aufgabenbereich des Ortenaukreises liegt. Dies ist beim Scheck-In in der Fautenbacher Straße in Achern der Fall.