Achern

Tiefe, strenge und innige Lebendigkeit in Pfarrkirche

Michael Karle
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16. April 2014

Mezzosopranistin Eva Trummer, Jörg Werner und Marie-Luise Dietel (von links) boten am Sonntag in Achern ein aufwühlendes Kirchenkonzert. ©Michael Karle

Josef Haydns Passionswerk »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz« war am Sonntag in der Pfarrkirche Achern zu hören.

Der zeitgenössische spanische Komponist José Peris Lacasa bearbeitete eine Fassung von Haydns »Sieben letzte Worte« für Mezzosopran und vier Streichinstrumente. Sie stand im Mittelpunkt eines begeistert aufgenommenen geistlichen Konzertabends in der Liebfrauenkirche.

Eine herausragende Besetzung hatte Kantor Frank Hodapp dafür zusammengestellt. Die deutsch-amerikanische Mezzosopranistin Eva Trummer faszinierte mit voluminöser, in allen Lagen wohltuend geschmeidiger und klangschöner Stimme. Jörg Werner (Violine), Marie-Luise Dietel (Violine), Wolfgang Joho (Viola) und Anne Schmidt-Heinrich (Vio­loncello) überzeugten durch sensibles, zugleich selbstbewusstes und musikalisch facettenreiches Zusammenspiel.

Nicht ohne Protest

Tiefe, strenge und innige  Lebendigkeit des Ensembles strahlte bereits die eröffnende »L’introduzione« aus, ehe Eva Trummer mit einem wahrhaft erschütternden »Paukenschlag« den ersten Satz eröffnete. »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun«, so der hier übersetzte Text. Er kam als starkes und vom Verfasser wie der Sängerin wohl keineswegs protestlos gemeintes Wort an den an, dem der jetzt Gekreuzigte sein Leben anvertraut hatte.

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Wundervolle Tiefe ließ die Mezzosopranistin auch im zweiten Satz genießen, der die Verheißung Jesu an den Reuigen beinhaltet: »Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein.« Weiche, feinst gespielte Übergänge charakterisierten die liebevollen Aufforderungen Jesu an seine Mutter und den Lieblingsjünger Johannes ebenso wie das Ensemble mit schönem Adagio das Wort Jesu »Mich dürstet« höchst anrührend beschrieb.

Dramatisch entwickelte Schönheit brachte die langsame Sonata »Es ist vollbracht«, während die Largo-Sonate »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist« durch schöne Echo-Effekte gekennzeichnet war.

Meisterlich gespielt

Endete die Reihe der musikalischen Meditationen mit einem schnell und mit aller Kraft zu spielenden Erdbeben, so folgte dem ebenfalls meisterlich gespielten Naturschauspiel ein ähnliches Beben im Kirchenraum in Form lang anhaltenden Beifalls.
Mehrere Male mussten die Musiker vor die Hörerschaft treten. Viele Glückwünsche durfte auch der Kantor auf dem Kirchplatz entgegennehmen. Der ansonsten durch Einkaufsrummel geprägte Palmsonntag 2014 endete mit einem starken geistlichen Impuls in der Liebfrauenkirche.

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