Achern / Oberkirch
Ulm bekommt lebendige Dorfmitte
Kerstin Handsteiner
15. März 2008
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Gestern wurde in Ulm der Startschuss für die Umgestaltung von Schulhof, Rathausplatz und Fronhofstraße gegeben. Ein 500 000 Euro-Projekt, das auch in den Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« einfließen wird.
Renchen-Ulm. Großer Bahnhof war gestern Vormittag in der Ulmer Ortsmitte angesagt. Vertreter von Verwaltung, Ortschafts- und Gemeinderat, Baufirma, Planungsbüro, Nachbarn und Schüler hatten sich zwischen Schule und Ortsverwaltung eingefunden. Gemeinsam wollte man den Startschuss für die Umgestaltung von Schulhof, Rathausplatz und Fronhofstraße geben.
»Hier entsteht eine auf die Zukunft orientierte, lebendige Dorfmitte«, sagte Ortsvorsteher Peter Spraul, der darauf verwies, dass die Neugestaltung auch in den Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« einfließen werde. Spraul dankte allen an der Planung Beteiligten für die »konstruktive Zusammenarbeit«, Ortschafts- und Gemeinderat für die Bereitstellung der Mittel (ca. eine halbe Million Euro) und wünschte der Baufirma ein unfall- und hindernisfreies Arbeiten.
Speziell an die Ullenburgschüler richtete Bürgermeister Bernd Siefermann seine Ansprache. Er erklärte ihnen, wie ein derartiger Planungsprozess (»es wurde sehr, sehr viel geredet«) abläuft. »Euer Rektor und Elternbeirat hätten am liebsten den ganzen Platz für Euch gehabt. Wir müssen aber auch noch Autos unterbringen und andere Leute möchten sich hier auch gerne treffen«, sagte er zu den Mädchen und Buben, die von Siefermanns Ausführungen ganz angetan waren – vor allem, als dieser von dem geplanten Brunnen sprach, entlockte es den Schülern ein »Wow«, »Jaah« und »Cool«. So viel spontane Begeisterung ist für einen Bürgermeister wohl ebenso außergewöhnlich wie für einen Planer.
Alfred Winksi (Büro für Landschaftsplanung und angewandte Ökologie) verwies darauf, dass eine Planung stets ein gemeinschaftliches Projekt sei und er die Arbeit nur begleitet habe. Viel Mühe hatte sich Winski damit gemacht, den sprachgeschichtlichen Wurzeln des Wortes Ulm auf die Schliche zu kommen. Von Ulm über Volvo bis zur Welle verfolgte er den Weg und wollte damit einen Anstoß für den Brunnen, dessen Planung noch nicht konkretisiert sei, geben. Eine mögliche Gestaltungsidee sah er auch in der Verbindung von Kirchturm und Ullenburg, auf deren Achse der Platz im Zentrum des Bierdorfs liege.
Um Verständnis warben Siefermann und Spraul schließlich bei den Nachbarn – vor allem hofften sie, dass die Ulmer der Bank und dem Lebensmittelgeschäft trotz des etwas beschwerlicheren Zugangs während der Bauarbeiten die Treue halten werden.