Volksbank in der Ortenau hat Fusion gemeistert
Bei der ersten Bilanzpressekonferenz nach der Fusion von Offenburg und Achern konnte die Volksbank in der Ortenau gestern eine zentrale Botschaft verkünden: »Wir haben die Fusion gut gemeistert«, sagte der Vorstandsvorsitzende Markus Dauber. Und das trotz schwierigster Rahmenbedingungen.
Schnell und effizient, mit diesen Attributen hat Markus Dauber gestern die Fusion der Volksbank Offenburg mit der Volksbank Achern zur Volksbank in der Ortenau beschrieben. Der Vorstandsvorsitzende sieht damit die Weichen für eine positive Zukunft gestellt: Mit einem Geschäftsvolumen von über 2,7 Milliarden Euro, einem Kundenkreditvolumen von über zwei Milliarden Euro und Kundeneinlagen von über 1,9 Milliarden Euro sei die Volksbank in der Ortenau die größte Volksbank zwischen Mannheim und Freiburg und eine der fünf großen Volksbanken in Baden-Württemberg.
Das Umfeld in Zeiten von Niedrigzins, fortschreitender Regulatorik und Wettbewerb bleibe für Banken extrem herausfordernd. Und natürlich müsse auch die Volksbank in der Ortenau darüber nachdenken, ob das Filialnetz in der heutigen Form aufrecht erhalten werden kann. Die Geschäftsstellen in Zell Weierbach und Ortenberg werden geschlossen, die Zunsweierer Geschäftsstelle verschmilzt mit dem Standort Elgersweier. In Achern sank die Zahl der Filialen bereits vor der Fusion von 18 auf 10. Weitere Pläne, so Clemens Fritz, habe man nicht in der Schublade, aber auszuschließen sei nicht, dass auch hier in Zukunft Zusammenlegungen möglich sind – zumal die Digitalisierung weiter voranschreitet, die Volksbank neue Angebote unterbreiten wird und der Berater ab April die Möglichkeit bekommt, über »V@ON« online »zu Hause vorbeizuschauen«.
Gute Entwicklung
Mit dem Betriebsergebnis von 21,1 Millionen Euro liege man zwar fünf Prozent unter Vorjahr, sei angesichts fusionsbedingter Sonderfaktoren aber »insgesamt zufrieden«. Dabei weist auch der Geschäftsbereich Renchtal wieder eine gute Entwicklung aus. Das Kreditgeschäft stieg hier um 14,7 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro. Der Bestand an Wohnbaufinanzierungen konnte sogar um 6,3 Prozent auf knapp 115 Millionen Euro gesteigert werden. Das Neugeschäft betrug 11 Millionen Euro. Die Vermögensanlagen der Privatkunden erhöhten sich um 1,1 Prozent auf über 255 Millionen Euro.
Insgesamt hat die Volksbank in der Ortenau im Geschäftsbereich Renchtal rund 16800 Kunden, davon mehr als 9200 Mitglieder und ein Gesamtkundenvolumen von fast 580 Millionen Euro an.
Die Mitglieder dürfen sich auch in diesem Jahr auf eine Dividende von 7 Prozent je Anteil freuen – der Aufsichtsrat hat das am Montag abgesegnet. Ertragslage und Substanz geben es her, freute sich Dauber. Dass kaum eine Bank diesen Dividendensatz angesichts von Niedrig- und Negativzins ausschütten kann, ist dem Vorstandsvorsitzenden bewusst: »Wir sehen das als Zeichen der Stärke – und so wollen wir das auch verstanden wissen.«