Oberkirch

Walachen-Stabhalter will im Oberkircher Rathaus Chef werden

Patric König
Lesezeit 3 Minuten
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25. Februar 2017
Koehler-Betriebsrat, Feuerwehr-Vizechef, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und Walachen-Stabhalter: Frank Meier (vorne rechts) hat seine Machtposition ausgebaut.

(Bild 1/3) Koehler-Betriebsrat, Feuerwehr-Vizechef, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und Walachen-Stabhalter: Frank Meier (vorne rechts) hat seine Machtposition ausgebaut. ©Patric König

Aus dem Vollen geschöpft haben die Walachen beim Staatsakt am Freitag: Sie haben die Oberkircher Hauptstraße zur Monopoly-Schlossallee ausgerufen. Frank der Schöpfer greift nach der Macht im Rathaus – und der mächtigste Mann der Welt hat den Oberkirchern die Leviten gelesen. 

 Hat der »Vereinsmeier« sich mit dem Griff nach dem Zepter der Walachei übernommen? Diese Frage warf  Andrea die Erlkönigin zu Beginn des Staatsaktes auf. Die scheidende »Jeanne d’ Arc der Stabhaltereien« hätte lieber die Frauenherrschaft in der Walachei ausgedehnt, statt die Insignien der Macht für ein Jahr dem Multifunktionär Frank Meier zu übergeben. Wie viele Pöstchen Frank der Schöpfer inzwischen inne hat, verdichtete Minister Frank Hund im Begriff »kommandierender freier Stabsbetriebsfeuerwähler und Macher von Oberkirch«.

Ein Amt mehr könnte 2023 dazukommen: »Nach den Freien Wählern habe ich auch die Walachen im Griff. Und in sechs Jahren kommt’s Rathaus dran«, kündigte der Schöpfer seine Kandidatur an. Feuerwehr-Kumpel Hund wäre es lieber gewesen, Papiermacher Meier hätte sich auf seinen eigentlichen Beruf berufen und dem Wirt gesagt, er solle »ein paar Bier machen«. 

Der Schöpfer will Ernst machen: Rechtzeitig zur OB-Wahl will sich der Junggeselle, wie Oberkirchs aktuelles Bürgermeister-Duo, eine Frau namens Andrea zulegen. Während die Walachenminister nur noch Speisen bekommen, die man mit der Schöpfkelle essen kann, sollen die Gardisten den Feuerwehr-Turm besetzen. Um Angriffe aus dem Rathaus rechtzeitig zu erkennen. Einen Vorteil gab Meier aber aus der Hand: Die Walachen schenkten dem OB die wertvollste Karte im Monopoly-Spiel: die zur Schlossallee umfunktionierte Hauptstraße.

Erst herausgefordert, dann gejagt: OB Matthias Braun hatte es beim Staatsakt nicht leicht. Ursel Hirt nahm bei ihrer Pokemon-Pirsch ein Fabelwesen namens Matthias B. ins Visier. Oder dessen »zweite, verbesserte Version Christoph L.« Und sie strebte an, mit der Hauptperson ihrer Rede, dem OB, zeitgleich  in Rente zu gehen – »obwohl, du gehst in Pension und ich in d’Armut«. 
Dass der OB »kein Xenonleuchtkörper sei« stellten, die beiden Straßenleuchten Carolin und Gregor Sackmann fest. Die Stadt schaffe es zwar, Tausende Euro für ein Hauptstraßen-Beleuchtungskonzept auszugeben. Eine ordentliche Halle für alle Vereine zu bauen, sei aber nicht drin.

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Zustände wie in der DDR

Auch ohne die Straßenlampen zu streifen, fand Christian Hirt genügend Wunderliches in Oberkirch. Zum Beispiel die »überhaupt nicht vorhersehbaren« Zustände in der August-Ganther-Straße. Dort herrschen seit dem Bau der Fußgängerzone DDR-Verhältnisse: »Wenn du zufällig auf der einen Seite bist, kommst du nicht mehr rüber.«

Den Bau einer Mauer hat sich ja auch der mächtigste Mann der Welt zum Ziel gesetzt. In der Walachei musste »Trump­eltier« Mario Sackmann aber nicht eingreifen: Dort gebe es ja schon den Nord- und den Südring. Der Glaspalast von Stadtrat Zillgith sei nur eine Billigversion seines Trump Towers. Sackmann versprach, die Wall Street zu unterstützen, indem er die Deutsche Bank in die Hauptstraße zurückbringe.  

Der »biggest deal« von OB Braun im vergangenen Jahr sei die Entlassung des Tourismus-Manager gewesen. Dem Trumpeltier ging das »hire and fire« nicht weit genug: Er will eine Abschussliste mit weiteren Namen twittern. Wir vermuten: Spätestens im Februar 2018 wird auch Frank der Schöpfer draufstehen.
 

Zitat

Zitate I

»Die wichtigsten Männer der Welt sind alles Meier: in Deutschland der Steinmeier, in der Walachei Frank Meier und in Amerika so ein Schlaumeier.«
Stabhalter Frank Meier

»Besagte Leuchte aus dem Baustellenbüro ist um Klasen besser als die andere.«
Carolin und Gregor Sackmann 

»Für die Fasent sind die Baustellen perfekt: Wenn du morgens heimkommst, kannst du immer sagen: Ich hab’ de Heimweg nit g’funde.«
»Unser Stabi hat mehr Ämter als die vier Viertele von Klein-Basel zusammen. Hat mich gewundert, dass er nicht noch den Vorsitz im Tennisclub übernommen hat.«
 

Zitat

Zitate II

»Wo verläuft die moralisch-ethische Grenze zwischen Erdogan, Böhmermann, Braun und Zillgith?«
Christian Wäldele

»His words are Gold wert: exactly 250 000 Euro.«
Mario Sackmann über Rudolf Hans Zillgith und den Rechtsstreit mit Michael Braun

»Das Kaiserwetter wird seit dem Umzug umbenannt in Erlköniginnenwetter.«
Andrea die Erlkönigin
»Herbst ist die Lieblingsjahreszeit der Papiermacher. Da liegen so viele Blätter rum.«
»Koehler besetzt eine weitere Sparte und macht künftig Schmirgelpapier.«
Frank Hund  über die Pläne der  Papierfabrik in Sand.

»Mein Gebiss sieht aus wie die Fußgängerzone: ein Haufen Löcher und ein bissle Bauzaun drum rum.«

Ursel Hirt
 

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