25 Bürger radelten mit OB Muttach
Ob mehr Vollzeitstellen im Kindergarten oder die Sanierungsarbeiten des Schuhofs – in Großweier wurden bereits ein paar Projekte abgewickelt. Bei der Radtour am Montag mit OB Klaus Muttach durch Großweier wurden weitere Visionen für den Ort diskutiert.
»Braucht man eine Ortsverwaltung überhaupt noch?«, fragte Ortsvorsteher Helmut Huber die interessierten Bürger, die sich vor dem Rathaus versammelt hatten. Knapp 25 wollten sich die Muttach-Tour durch Großweier nicht entgehen lassen. OB Klaus Muttach beantwortete die Frage mit »Ja« und fügte hinzu: »Die Ortsvorsteher sind sehr wertvoll für den OB, sie vereinfachen die Arbeit vor Ort und stehen dem Bürger noch näher.«
Bolzplatz statt Stadion
Nach der Begrüßung des OB, ging es nach kurzer Zeit weiter zum geplanten Bolzplatz (Großweierer Straße), dort stiegen alle vom Rad und schauten auf ein Feld. »Wir wollen hier kein Stadion, sondern einen Bolzpatz«, sagte Helmut Huber.
»Wie sieht es mit dem Schattenplatz aus?«, wollte ein Bürger ganz genau wissen. »Damit werden wir uns noch beschäftigen, doch zunächst braucht es die Genehmigung und den Bebauungsplan, es geht nicht von heute auf morgen«, erklärte Huber dem Bürger. Die Anlieger hätten mit dem Projekt »Bolzplatz« kein Problem und damit das so bleibe, hatte Huber folgenden Vorschlag: »Statt einem Fangzaun muss es ein Fangnetz sein, denn der Krach, wenn der Ball dagegegen geschossen wird, ist auf Dauer nicht zumutbar«, so der Ortsvorsteher. Während der Fahrt zum nächsten Projekt hielt ein älterer Herr der Gruppe plötzlich an und sagte: »1962 waren das noch die besten Feldwege, doch von Jahr zu Jahr werden sie schlechter.« Im Jahr liegen die Feldwegerneuerungskosten für die Stadt laut Muttach bei 200 000 Euro und seien im Haushaltsplan enthalten.
Beim Baugebiet »Hinterfeld« hielten die Radler erneut. »Wir haben hier 150 Bauplatzbewerber«, erklärte Ortsvorsteher Huber. Ein älterer Herr meldete sich daraufhin zu Wort: »Aber die Großweierer haben Vorrang, nicht vergessen!« Klaus Muttach klärte den Herrn auf und versicherte ihm damit, dass weit mehr Punkte bei einer Bauplatzvergabe eine Rolle spielen als »Großweierer« zu sein. Auch der Campingplatz wurde bei der Tour unter die Lupe genommen. »Das ist eine schöne Anlage, aber es gibt einiges zu tun«, so Klaus Muttach beim Campingplatz. 20 Prozent der Grundstücke des Campingplatzes seien in privaten Besitz und von der Stadt gepachtet. Die Übernachtungszahlen liegen bei 450 000 pro Jahr. »Bereits im vergangen Jahr wurde das Restaurant renoviert«, lobte Muttach. Dennoch müssten die sanitären Anlagen neu gestaltet werden, damit die Besucher in der Hauptsaison nicht auf Sanitärcontainer zurückgreifen. »Die Pachtverträge laufen 2017 aus, dann wird neu verhandelt«, so der OB und sei guter Dinge.
Verkehrslage verändern
Das Projekt »Grillplatz«, bei dem eine Waldfläche als Lärmschutzwall errichtet werden soll, wurde aus Zeitgründen nicht besucht, nur angesprochen. Nach Planungen zufolge belaufen sich die Erstaufforstungskosten und Pflegemaßnahmen auf 150 000 bis 250 000 Euro. Weitere Projekte, die in Aussicht stehen, seien der Ausbau der Straße. »Im Hesselbach« auf 7,50 Meter Breite. Die Baukosten betragen 400 000 Euro. Die Haushaltmittel stehen laut Ortsvorsteher Huber bereit und die Grunderwerbsverhandlungen mit den Anwohnern laufen bereits.
Doch auch das Thema »Geschwindigkeitsbegrenzung« auf der Kreisstraße war ebenfalls ein wichtiges Thema. »Das müssen wir bei der Verkehrsschau jedoch besprechen, das liegt nicht in unseren Händen«, so Ortsvorsteher Helmut Huber. Bei der Kindertageseinrichtung gab es Positives zu berichten. »Die Außenspielfläche wurde um zirka 350 Quadratmeter erweitert«, erklärte Muttach. Zudem wurden die Vollzeitstellen von aufgerundeten fünf auf sieben erhöht. »Wir haben hier für mehr Personal und gute Qualität gesorgt«, so der OB.
Bei der Schloßgartenschule stand die Gruppe auf dem Hof und bewunderte die Malarbeiten – »Der Schulhof wurde komplett erneuert«, betonte Muttach und er wolle auch den Medienbereich ausbauen. Die Kosten dafür belaufen sich auf circa 50, 000 Euro. Außerdem müssten die Fußböden in den Klassenzimmern ausgetauscht werden.
»Was ist ein Ort ohne eine Schule?«, rechtfertigte Klaus Muttach die Investition und war froh, dass 48 Schüler in die Schule im Ort gehen. Der Standart müsse gefördert werden. Die letzte Station, der zweistündigen »Muttach-Tour« war die Schloßfeldhalle. Dort konnte die radelnde Mannschaft sich stärken und den Abend ausklingen lassen.
Diskussionsbedarf der Bürger/Integration der Flüchtlinge
»Gibt es noch Diskussionsbedarf?«, fragte Klaus Muttach nach der Radtour die Bürger. bei der Schloßfeldhalle. Rektor Thomas Beck meldete sich zur Wort. »Können Sie noch ein paar Worte zum Flüchtlingsthema sagen?«, bat der Schuleiter der Sophie-von-Harder-Schule den OB.
»Es ist eine Herausforderung, doch wir müssen die Menschen gut behandeln«, betonte Klaus Muttach. Trotz der anstehenden Projekte vor der eigenen Haustür, scheint auch für Großweier das Flüchtlingsthema eine große Rolle zu spielen. »Flächendeckend könnten wir mehr aufnehmen«, war Beck überzeugt. Nach der Frage folgte keine mehr. Nur die Bürger tauschten sich untereinander aus. ah