Weihbischof hat immer Bischofsstab aus Oberkirch bei sich
Zu seinem regulären Versammlungsabend in dieser Woche konnte der Lions-Club Achern einen besonderen Gast willkommen heißen: Weihbischof Michael Gerber aus Freiburg war der Einladung von Club-Präsident Hubert Lang zu einem Vortrag zum Thema »Die Kirche unter dem Pontifikat von Papst Franziskus« gefolgt.
Zum Besuch von Weihbischof Michael Gerber beim Lions-Club Achern war der Clubsaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Club-Präsident Hubert Lang schilderte zu Beginn die wichtigsten Lebensstationen des Freiburger Weihbischofs – von seiner Jugend in Oberkirch, seiner dortigen Begegnung mit der Schönstattbewegung, die für seine Entscheidung für das Priesteramt maßgeblich war; das Abitur am Haus-Furler-Gymnasium und das Studium von Philosophie und Theologie in Freiburg und Rom; die Priesterweihe 1997 durch Erzbischof Oskar Saier und schließlich seine Ernennung zum Weihbischof in der Erzdiözese Freiburg durch Papst Franziskus im September 2013 und die Ordination durch Erzbischof Robert Zollitsch. Seitdem ist Gerber auch Titularbischof von Migirpa.
Bischof Gerber sei ein passionierter Wanderer und Pilger, so Lang, Freunde nennen ihn den Pilgerbischof. Tatsächlich sieht man in seinem bischöflichen Wappen einen Pilgerstab, mit dem er schon als Jugendlicher gepilgert ist. Der eigentliche Bischofsstab zeigt einer hilfesuchende und eine helfende Hand und stehe, so Gerber, für das Verhältnis der Menschen zu Gott. Wichtig für ihn sei, dass der Stab aus Kastanienholz gefertigt ist und aus Oberkirch stammt. Der Bischofsstab sei ein Geschenk der Pfarrgemeinde Oberkirch, gefertigt von einem heimischen Schnitzer.
Laut Lang habe Bischof Gerber als Wahlspruch »tecum in foedere (»Mit dir im Bund«) gewählt. Dies sei die Leitlinie seines pastoralen und menschlichen Handelns.
Ins Zentrum gerückt
In seinem Vortrag ging der Weihbischof auf die Entwicklungen in der Kirche unter Papst Franziskus ein. Unter ihm seien viele Themen von der Peripherie ins Zentrum gerückt. Als Beispiele nannte er den Umgang mit Menschen, die von der Kirche früher eher als Randgruppen wahrgenommen oder ganz vergessen worden seien: Flüchtlinge, Arme, Gefängnisinsassen, Geschiedene, Anders- oder Ungläubige. Für sie alle habe er das Tor der Barmherzigkeit weit geöffnet.
Die vom Papst vorgelebte Barmherzigkeit eigne sich dafür, Veränderungen anzustoßen und auch Bewegung – insbesondere im Luther-Gedenkjahr – in die Ökumene zu bringen.
Großer Applaus
Mit einer Torte und einem heimischen Rebprodukt gratulierte Lang dem Gast aus Freiburg zu seinem Geburtstag einen Tag vor seinem Besuch in Achern. Ein aufmerksames, dankbares Publikum spendete lang anhaltenden Applaus.