Weinlese in Oberkirch hat begonnen
Auftakt nach Maß: In den Weinbergen rund um Oberkirch hat am Montag die Lese begonnen. Die Winzer rechnen mit einer ordentlichen Ernte
Für die Winzer glich das Jahr 2016 bisher einem Wechselbad der Gefühle. Entsetzen über einen viel zu nassen Frühsommer, Euphorie über einen August und September – zwei Monate, die nicht schöner hätten ausfallen können. »Mit dem Wetter in den vergangenen sechs Wochen haben wir wahnsinniges Glück gehabt«, sagt auch Frank Männle, Qualitätsmanager bei der Oberkircher Winzer eG, dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein in Kappelrodeck und der WG Waldulm. Entsprechend optimistisch ist Männle auch bei der zu erwartenden Qualität des Leseguts.
Am Montag ging es mit der Ernte der Müller-Thurgau-Trauben los. Rund 80 Öchsle hat Männle gemessen, ein guter Wert für die Rebsorte, die in dieser Woche den optimalen Reifegrad erreicht hat. »Ende Juli hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass die Reben so gut da stehen werden«, gibt der Diplom-Önologe zu. Was am Anfang schlecht lief – der Dauerregen, die Kälte: »Alles hinfällig«, betont Männle: »Der August hat es mit Traumwetter umgedreht.«
Beim Ertrag ist der Qualitätsmanager noch vorsichtig: Beim Müller und auch beim Riesling sieht es gut aus, nachdem auch die Findling-Ernte deutlich über der des vergangenen Jahres lag. Die Trauben seien »gut – aromatisch und geschmacklich super«.
Keine allzu große Ernte
Nicht so üppig verhält es sich bei den Burgunder-Sorten. Beim Spätburgunder könne keine allzu große Ernte erwartet werden, dafür waren die Verrieselungen in diesem Jahr zu groß. Mit deren Lese wird so richtig erst nach dem 3. Oktober begonnen. Männle rechnet mit dem Leseende in der letzten Oktober-Woche.