Weltgebetstag richtet den Blick auf die Philippinen
Der Weltgebetstag stand am Freitag bei den Landfrauen im Zeichen der Lebenssituation von Frauen im größten christlich geprägten Staat Asiens, den Philippinen. Im Gemeindehaus wurde in einem ökonomischen Gottesdienst für mehr Gerechtigkeit geworben. In den Philippinen ist die Frage der Gerechtigkeit häufig eine Überlebensfrage. Philippinische Christinnen luden mit Gebeten, Liedern und Geschichten zum Weltgebetstag ein. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Helga Strack (Klavier) und Marie Bross (Querflöte) begleitet. Gestaltet wurde er von einem Team aus zehn evangelischen und katholischen Frauen unter Leitung von Kornelia Klein und Ulrike Sapel.
In einer bebilderten Landesinformation berichtete Kornelia Klein über die mehr als 7000 Inseln der Philippinen, die trotz ihres natürlichen Reichtums geprägt sind von krasser Ungleichheit. Viele der über 100 Millionen Einwohner leben in Armut. Wer sich für Menschenrechte, Landreformen oder Umweltschutz engagiert, lebe nicht selten gefährlich. Ins Zentrum ihrer Liturgie hatten die philippinischen Christinnen das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg (Mt 20, 1-16) gestellt. Den ungerechten nationalen und globalen Strukturen setzten sie die Gerechtigkeit Gottes entgegen.
Dazu ließen sie mit Merlyn, Celia und Editha drei Frauen zu Wort kommen, die von Armut, Ausbeutung, Migration und den dramatischen Folgen des Klimawandels berichteten. Wie überall in den Tausenden Gottesdiensten wurden auch in Oberachern kleine Tütchen mit fair gehandeltem Reis verteilt, der in den Kochtöpfen gemischt werden soll. Symbolisch solle man sich also buchstäblich einmischen für eine gerechte Gesellschaft. Aber der Reis ist auch ein Symbol für das Leben und das Grundnahrungsmittel auf den Philippinen. Noch bis 1984 konnte sich das Land mit seinen Reisernten selbst versorgen.
Ebenso forderte die Bildmeditation zu dem Gedicht »Das Ungleichgewicht« von Petra Möller, vorgetragen von Agnes Huber, auf, nicht mehr bei Ungerechtigkeiten wegzuschauen. Der Weltgebetstag 2017 bietet auch die Gelegenheit, sich dem globalen Thema »Gerechtigkeit« zu nähern. Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören untrennbar zusammen. Ein sichtbares Zeichen dafür sind immer wieder die Kollekten aus den Gottesdiensten in Deutschland, die in diesem Jahr acht Partnerorganisationen auf den Philippinen, die sich für politische und gesellschaftliche Beteiligung sowie gegen Gewalt an Frauen und Kindern engagieren, unterstützen.
Bevor das Buffet mit zahlreichen philippinischen Spezialitäten gestürmt wurde, tanzten die Besucher zu dem Lied »Come to the Circle«.