Werkrealschule stellt die Mehrheit
Oberkirchs Jugendliche haben am Donnerstag ihre Vertreter gewählt. Nur ein Viertel der 14- bis 17-jährigen nutzten dabei ihr Wahlrecht. Die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte Gymnasiastin Sophia Schindler.
Von der desaströsen Wahlbeteiligung von 2012 waren die aktuellen Oberkircher Jugendgemeinderatswahlen weit entfernt. Damals nutzten nur 9,19 Prozent der Wahlberechtigten die Chance, im Internet ihre Verteter zu benennen. Am Donnerstag machten die Jugendlichen Kreuzchen statt Klicks: Die Stadt hatte sich bewusst vom Modus der Internetwahl abgewendet und wieder herkömmliche Wahlurnen in den Schulen und im Rathaus aufgestellt. Die Wahlbeteiligung kam mit 25,5 Prozent dennoch längst nicht an die Werte von 2010 (44,43 Prozent) oder 2008 (40,28 Prozent) heran. Bei der ersten Wahl im Jahr 2001 hatten noch mehr als die Hälfte der Jugendlichen gewählt – 52 Prozent.
Stimmkönigin wurde am Donnerstag mit 135 Stimmen Sophia Schindler (Hans-Furler-Gymnasium). Sie sicherte ihrer Schule einen zusätzlichen Sitz im Gremium – so steht es in der Wahlordnung. Die Regularien sehen vor, dass die vier weiterführenden Schulen in Oberkirch – Hans-Furler-Gymnasium (HFG), Realschule (RSO), August-Ganther-Werkrealschule (AGS) und die Altstadtschule je drei Kandidaten stellen. Drei Plätze gehen an die Jugendliche in Ausbildung. Da kein einziger Azubi kandidiert hatte und auch die Förderschule nicht alle drei Plätze in Anspruch genommen hatte, wurden die frei gebliebenen Plätze wurden unter den stimmstärksten Kandidaten verteilt, die sich nicht direkt über ihre Schule qualifiziert hatte. Durch diesen Modus kommt die August-Ganther-Schule, welche auch die meisten Bewerber ins Rennen geschickt hatte, auf sechs Sitze im Gremium, das Gymnasium auf fünf, die Realschule auf drei und die Altstadtschule auf zwei.
OB: Rat hat sich bewährt
»Als Modell der Jugendbeteiligung hat sich der Jugendgemeinderat in Oberkirch bewährt«, wird Oberbürgermeister Matthias Braun in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert Auch zukünftig werde man in der Großen Kreisstadt daran festhalten, obwohl Jugendlichen durch das neue Wahlrecht in Baden-Württemberg die Möglichkeit gegeben wurde, schon mit 16 Jahren auf kommunaler Ebene aktiv zu wählen. »Es spricht für die Arbeit des Jugendgemeinderates in den Vorjahren, dass wir nie ein Problem bei der Findung der Kandidaten hatten«, so Braun. »Das Interesse der Jugendlichen am Jugendgemeinderat ist da.«
Sophia Schindler (HFG); Katharina Mohr (HFG); Ecem-Deniz Ögütur (HFG; Joana Tuschla (HFG); Kim Basler (HFG); Lara Meyer (RSO); Sara Kutz (RSO); Tanja Huber (RSO); Julius Krämer (AGS); Felix Oehm (AGS); Alicia Teufel (AGS); Fabian Luther (AGS); Lisa Bruder (AGS); David Barnett (AGS); Niklas Oehler (Altstadtschule); Danilo Cacudi (Altstadt