Winterdienst im Renchtal ist seit Wochen einsatzbereit
Beim Winterdienst überlassen die vier Renchtalgemeinden nichts dem Zufall. Die Vorbereitungen beginnen oft schon im Frühjahr – schließlich will sich keiner von einem frühzeitigen Wintereinbruch aufs Glatteis führen lassen.
Für den Wintereinbruch hat Oberkirch sich schon vor Monaten gerüstet. »Die Vorbereitungen beginnen mit der rechtzeitigen Bestellung von Splitt und Salz«, erklärt Hermann Brüstle, Oberkirchs Leiter der Stabsstelle Zentrale Steuerung. Bereits seit Anfang November stehe der Einsatzplan für die Winterdienstbereitschaft des Oberkircher Bauhofs fest. Erfasst seien dort die bereitstehenden Fahrzeuge mit Fahrern und die Touren mit Prioritäten-Stufen von eins bis drei. Laut Brüstle geht es bei der Planung um folgende Frage: »Welcher Fahrer fährt mit welchem Fahrzeug welche Tour?«
Insgesamt können zehn Fahrzeuge im Winterdienst eingesetzt werden. Darunter fünf Großfahrzeuge (Lkw, Unimogs, Reforms) und fünf Klein- beziehungsweise Schmalfahrzeuge (Traktoren, Ladogs). Außerdem seien »mehrere Gruppen mit zwei bis drei Personen im Einsatz, die Gehwege, Fußgängerüberwege, Gebäude, Treppen, Zugänge und mehr von Hand beziehungsweise mit Kleingeräten räumen und die Wege mit Split bestreuen«. Auch dieses Unterfangen sei durch entsprechende Einsatzpläne geregelt.
300 Tonnen Salz und 75 Tonnen Splitt lagerten zum Jahresende im Oberkircher Bauhof. »Je nach Witterungsverlauf und Bedarf wird Salz und Splitt nachbestellt«, erklärt Brüstle. »Den Bürgern stehen circa 100 gefüllte Splitt-Boxen, verteilt in der Kernstadt und den Ortschaften zur Verfügung, um abstumpfend streuen zu können.«
Geräte rechtzeitig prüfen
Auch in Bad Peterstal-Griesbach, berichtet Hauptamtsleiter Matthias Börsig, werden die »Gerätschaften frühzeitig auf Funktionsfähigkeit überprüft, Salzvorräte werden in der Regel bereits nach Ende des vergangenen Winters aufgefüllt und Kiesboxen gefüllt«. Der Fuhrpark setze sich aus sechs Fahrzeugen von Unternehmern zusammen, darunter Lkw, Unimogs und Schlepper, welche allesamt mit Schneepflügen, zwei davon auch mit Streuern, ausgestattet seien. Der Peterstaler Bauhof verfüge zudem über ein Räum- und Streufahrzeug und eine Schneefräse. Pro Wintersaison würden ungefähr zwischen 60 und 70 Tonnen Salz und 300 bis 400 Tonnen Splitt gestreut.
Rudolf Kimmig, der Lautenbacher Bauhofleiter, berichtet von seinen Präventionsmaßnahmen: »Die Vorbereitungen beginnen schon lang vor den Wintermonaten, indem die Gerätschaften vorbereitet, die Splitt-Boxen aufgefüllt und die Salzvorräte angeschafft werden. Aufgrund der Topografie von Lautenbach bis zu einer Höhenlage von über 700 Meter ist oft schon ab Ende Oktober mit Glätte und Schnee zu rechnen. Die umfassende Vorbereitung hat daher einen hohen Stellenwert.« Der Gemeinde Lautenbach stünden sowohl ein Unimog als auch ein Traktor und ein Kleintraktor für die Räumung der Geh- und Radwege zur Verfügung. Die Fahrzeuge, erklärt Kimmig, »können alle mit den erforderlichen Gerätschaften ausgerüstet werden.«
Bei längeren Beeinträchtigungen durch Schnee oder Eis würden die Mitarbeiter im Schichtbetrieb eingeteilt. Der Lautenbacher Salzvorrat beträgt laut dem Bauhofleiter rund 65 Tonnen, der Splittvorrat rund 120 Tonnen.
Unternehmer eingesetzt
Auch in Oppenau werde der Salzvorrat bereits im Herbst aufgefüllt, erklärt der dortige Bauhofleiter, Daniel Mellert, im ARZ-Gespräch. Für Oppenau und seine Ortschaften belaufe sich der Salzvorrat auf 50 Tonnen pro Winter. Außerdem werde Splitt gestreut, zu diesem Zweck würden die in der Gemeinde verteilten Silos je nach Bedarf direkt von Zulieferern befüllt.
Der Oppenauer Fuhrpark besteht aus einem Unimog U 300 mit Winterdienstausrüstung, einem ebenfalls ausgerüsteten Ladog und einem Gutbrod für die schmalen Gehwege. Mellert: »Die Straßen der Ortschaften von Oppenau werden meist durch einen oder mehrere Unternehmer selbstständig geräumt und gestreut.«