»Wir brauchen ein kinderfreundliches Klima«
Die Kommunalwahl am 25. Mai hat in den Gemeinderäten im Renchtal einiges verändert: 27 Volksvertreter, die zuvor nicht am Ratstisch vertreten waren, wurden neu in die vier Gremien gewählt. Die ARZ stellt sie in einer Interviewserie vor. Heute: Vera Huber, CDU-Stadträtin aus Oberkirch-Nußbach.
Was war Ihr persönliches Schlüsselerlebnis, das Sie dazu bewogen hat, sich politisch zu engagieren?
Vera Huber: Ein Schlüsselerlebnis gab es in dem Sinne nicht. Es war eher ein schleichender Prozess. Schon als Kind war es für mich selbstverständlich, abends die Tagesschau mit meinen Eltern gemeinsam anzuschauen. Nicht selten wurde anschließend über das Tagesgeschehen diskutiert. Mit 17 Jahren war für mich klar, dass ich mich selbst politisch engagieren und mitgestalten wollte. Seit 2006 bin ich Vorsitzende der Jungen Union Oberkirch/ Renchtal. Hier konnte ich bereits einige Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln. Besonders hat mich hier angesprochen, Politik vor Ort zu machen. Das gab auch für mich den Ausschlag, für den Gemeinderat zu kandidieren.
Welche Erfahrungen im Leben kommen Ihnen bei der Arbeit im Gemeinderat zugute?
Huber: Gerade meine langjährige Tätigkeit in der Jungen Union kommt mir sehr zugute. Mit vielen Themen vor Ort bin ich bereits vertraut. Insofern sind vielen Themen, die auf der Agenda des Gemeinderates stehen, für mich nicht fremd und ich habe mir bereits im Vorfeld darüber Gedanken gemacht. Aber auch meine berufliche Tätigkeit im sozialen Bereich kommt mir zugute. Denn gerade der Schul- und Vorschulbereich stellt eine wichtige kommunale Aufgabe dar.
Welche kommunalpolitische Ziele wollen Sie verwirklichen?
Huber: Eines meiner Steckenpferde ist Familienpolitik. Junge Familien sind unsere Zukunft. Wir brauchen in Oberkirch ein kinder- und familienfreundliches Klima. Hierzu gehört für mich eine zukunfts- und bedarfsorientierte Vorschul- und Schulpolitik. Aber auch die Seniorengeneration braucht unsere Unterstützung. Wege und Geschäfte müssen behindertengerecht ausgebaut werden, Fahrdienste müssen installiert werden, betreute Wohnanlagen entstehen und Freizeitangebote angeboten werden. In diesem Zusammenhang ist es elementar wichtig, dass die ärztliche Versorgung vor Ort erhalten bleibt. Ein Ziel ist, dass Oberkirch mit seinen Ortsteilen eine liebens- und lebenswerte Stadt bleibt. Dabei kommt den Vereinen eine besondere Bedeutung zu. Oberkirch kann stolz auf sein Musik- und Theaterleben sein. Mit dem Heimat- und Grimmelshausen-Museum besitzt Oberkirch eine vielbeachtete literarische Gedenkstätte, die es zu erhalten und auszubauen gilt.
Wie kann Oberkirch nach der Umgestaltung der Hauptstraße an Attraktivität gewinnen?
Huber: Wichtig ist, dass die Hauptstraße so gestaltet ist, dass sie zum Verweilen anregt. Neben Straßencafés kann ich mir beispielsweise gut Sitzmöglichkeiten oder Spielmöglichkeiten für Kinder vorstellen. Mit einer Überarbeitung des Museumskonzeptes kann das Museum als weitere Attraktion für Einheimische und Touristen gerade an den Wochenenden dienen und so für eine Belebung der Fußgängerzone sorgen. Ich bin gespannt auf die Entwürfe der Architekten.
Welche Projekte würden Sie gerne für die Oberkircher Jugend verwirklichen?
Huber: Ich möchte mich für eine optimale schulische Ausbildung, gute berufliche Perspektiven und Angebote zur Freizeitgestaltung einsetzen. Dazu gehört für mich auch die Umgestaltung, Erweiterung und der Ausbau des Skaterplatzes. Ebenso eine bessere Verzahnung des ÖPNV und der weitere Ausbau des Radwegenetzes gerade auch in der Kernstadt, damit der Schulweg für die Schüler sicherer wird.
Vera Huber (33) ist Vorsitzende der Jungen Union Oberkirch/Renchtal. Für die CDU sitzt die Erzieherin aus Oberkirch-Nußbach im Gemeinderat. Sie arbeitet in der Frauen Union auf Orts-, Kreis,- Bezirks- und Landesebene mit und ist Mitglied des CDU-Kreisvorstandes. Ihre Hobbys: Ski fahren, reisen, lesen, joggen, Freunde treffen.