Oberkirch

»Wir sind gut aufgestellt«

Rüdiger Keller
Lesezeit 5 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
22. November 2014

(Bild 1/7) Ortsvorsteher Karl Gieringer: »Große Teile Ödsbachs sind bei DSL ein weißer Fleck.«

Die Oberkircher Stadtteile fühlen sich im Verbund der Großen Kreisstadt gut aufgehoben. Bester Beweis: die Abschaffung der unechten Teilortswahl vor gut einem Jahr. Die Ortschaften haben sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Kein Wunder also, dass die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher zufrieden sind und optimistisch in die Zukunft blicken – wenn es auch noch die eine oder andere Hausaufgabe zu bewältigen gilt.

Tiergarten

In Tiergarten etwa: Hier wird im nächsten Jahr die Sanierung der Rathausfassade fortgesetzt, nachdem das neue Dach bereits drauf ist. »In den vergangenen Jahren wurde viel investiert«, weiß Ortsvorsteher Martin Benz: Der Radweg Niederlehen ist angelegt, die St.-Urban-Straße komplett saniert. Nun steht der Umbau der Springstraße ins Haus. Für den Ausbau der eigentlichen Springstraße sind Planungsgelder vorgesehen. Die Straßensanierung Hubeneck bleibt eine Zukunftsaufgabe.
Vorbereitungen laufen in Tiergarten bereits für die 700-Jahr-Feier, die 2019 gefeiert wird. Bis dahin, wünscht sich Benz, sollte das in die Jahre gekommene Hallenmobilar ersetzt werden und der Kindergartenplatz saniert sein.
In Haslach hat Ortsvorsteher Jürgen Mußler zum Dialog eingeladen: »Haslach im Gespräch« heißt sein Angebot an die Bürger, die auf Wünschenswertes und Notwendiges hinweisen sollen. Zwei Themen sind für den Ortsteil aktuell: Nach der Ausweisung des Baugebiets »Spitz­bühnd« will Mußler weiter auf die Suche nach bebaubarer Fläche gehen. Denn der Bedarf sei da, weiß Mußler. Zudem könnte auch das kleine Gewerbegebiet »Hutmatt« eine Erweiterung vertragen. »Mit beiden Themen stellen wir uns der Grundvoraussetzung für weiteres Wachstum«, sagt Mußler mit Blick auf Grundschule und Kindergarten, aber auch auf Gastronomie und lokale Infrastruktur wie Metzgerei, Bäcker und Vereinsleben: »Alle Bereiche brauchen Nachschub.«

NUSSBACH

Der demografische Wandel beschäftigt auch Nußbach und Ortsvorsteher Joachim Haas: »Die Themen rund um Schule und Kindergarten werden uns in den nächsten Jahren bewegen.« Längerfristige Lösungen werden benötigt, ist Haas bewusst, dass bei den Gebäuden auch über Alternativen zur jetzigen Schulnutzung diskutiert werden wird. Beim Kindergarten steht eine grundlegende Sanierung ins Haus. Druck verspürt der Ortsvorsteher keinen: »Wir werden nicht allein gelassen«, ist er sich der Unterstützung sicher – wie auch bei den Themen Radweg, hier kann 2015 wohl Vollzug vermeldet werden, und der weiteren Entwicklung des Nußbacher Gewerbegebietes Au.

STADELHOFEN

»Die Ortschaften sind gut ausgestellt«, findet auch Stadelhofens Ortsvorsteher Klaus Müller. Der dringendste Wunsch an den künftigen Oberbürgermeister zielt denn auch in Richtung Infrastruktur: Wenn er es schafft, die Ortsumfahrung zu realisieren, wäre das das Beste, was Stadelhofen und Zusenhofen passieren könnte.« Wichtig sei, dass weiter geplant und eine Varante erarbeitet werde, die dann auch genehmigungsfähig sei. »Und dann kämpfen wir gemeinsam für das Projekt«, übt Müller schon mal den Schulterschluss mit Zusenhofen.
Stadelhofen wird sich in den nächsten Jahren auch verstärkt der Oberflächenentwässerung, etwa im Bereich Kirchplatz und Ringstraße, zuwenden. Bei starkem Regen laufen immer wieder Keller voll, einige Bürger seien deshalb auch schon beim OB vorstellig geworden. Voran wird es im Baugebiet Rebhag-Erblehen gehen: Hier stehen 51 Bauplätze zur Verfügung, 21 davon sind im Besitz der Stadt. Weitere Zukunftsaufgaben sind die Dach- und Fassadensanierung an der Renchtalhalle, die sich auch über die Erneuerung der Toilettenanlage freuen würde.

ZUSENHOFEN

- Anzeige -

»Bei uns brennt das Thema Umfahrung unter den Nägeln«, schließt sich Zusen­hofens Ortsvorsteherin Tanja Weinzierle ihrem Stadelhofener Kollegen an. Der Ortsteil habe die große Hoffnung und Erwartung, dass es dem OB gelingt, Planung und Realisierung voranzutreiben.
Die Hochwasser-Problematik ist eine weitere Zukunftsaufgabe. Derzeit werde für alle Ortsteile ein vernünftiges Konzept entwickelt. Dass aufgrund des beschränkten Budgetrahmens einige dringliche Sanierungsprojekte zurückgestellt wurden, »macht keinen Spaß«, sagt Weinzierle und kündigt an, die Maßnahmen im Blick zu behalten. Einen weiteren Investitionsschwerpunkt hat nicht nur sie ausgemacht: »Bei unseren Straßen liegt viel im Argen.« Und noch eines will die Zusenhofener Ortsvorsteherin nicht aus dem Auge verlieren: den seit Jahren diskutierten Platz für die Oberkircher Jugend: Die Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat müsse deshalb deutlich intensiviert werden.

RINGELBACH

Dass sich in Ringelbach in den vergangenen Jahren viel getan habe, freut Ortsvorsteherin Bertel Decker. Dennoch ist es ihr ein Anliegen, möglichst schnell einen überdachten Bereich im Friedhofs­areal zu realisieren, wo sich die Trauernden bei Regen unterstellen können. Hier gelte es, Ideen zu sammeln. Auch die Unwetterschäden müssten weiter beseitigt werden: Da gäbe es in einigen Bereichen noch viel zu tun. Damit auch in Ringelbach Bauplätze angeboten werden können, will sie Gespräche mit Grundstückseigentümern führen. Schnelles DSL ist in Ringelbach in greifbarer Nähe, die Mittel dafür seien im Haushalt 2015 eingestellt.

ÖDSBACH

Ödsbach muss sich noch etwas gedulden, bis ein Großprojekt verwirklicht werden kann: Das neue Feuerwehrfahrzeug, das kommen wird und allein schon 170 000 Euro kostet, passt nicht in die alte Garage. Deshalb wird das Schulhaus nun als Idealstandort angesehen, zumal laut Ortsvorsteher Karl Gieringer Platz vorhanden sei. Weitere Themen der Zukunft sind der weitere Ausbau der Hofzufahrten und DSL: Noch immer gibt es weiße Flecken auf der großen Gemarkung Ödsbachs – und das soll sich schon 2015  ändern: »Damit die Menschen auf dem Land bleiben«, sagt Gieringer. Und auch Bauflächen sollen gesucht werden, um einheimischen Bauwilligen Plätze anbieten zu können.

BOTTENAU

In Bottenau dreht sich alles um die Realisierung der Mehrzweckhalle (siehe Bericht auf der ersten Lokalseite). Wichtig ist darüberhinaus die Fortsetzung des Radwegs ins hintere Bottenau, betont Ortsvorsteher Konrad Allgeier. Schließlich fährt der Ringbus nur bis zur Schule. Die Nutzung von Schule und Rathaus für Vereinszwecke liegt Allgeier ebenfalls am Herzen, denn hier liegt ein Stockwerk brach. Die energetische Sanierung des Rathauses sei ein weiterer wichtiger Punkt: Sie wurde nur wegen des geplanten Hallenbaus zurückgestellt.

Zitat

»Ich erlebe hier e i n Oberkirch«

»Ich erlebe hier e i n Oberkirch. Wir sind eins, und dass es so gelebt wird, würde ich mir auch für die Zukunft wünschen.«
Jürgen Mußler

»Der Oberbürgermeister erfüllt seine ihm zugeteilte Rolle gegenüber den Ortschaften sehr gut.«
Joachim Haas

»Nicht nur bei uns ist in den vergangenen Jahren viel gemacht worden.«
Bertel Decker
»Die Ortschaften sollen auch weiterhin so berücksichtigt und integriert werden, wie es bisher war.«
Martin Benz

»Es gibt keine andere Lösung als die Umfahrung. Wenn sie kommt, sind alle glücklich.«
Klaus Müller

»Wir würden uns auch als selbstständige Gemeinde schwer tun, vieles zu finanzieren.«
Karl Gieringer
»Mir ist wichtig, dass der OB eine gute Zusammenarbeit mit den Ortschaften gewährleistet und die Ortsteile bei der Weiterentwicklung unterstützt.«
Tanja Weinzierle

»Wir haben bei der geplanten Halle mit Sicherheit keine überzogenen Forderungen und wollen schon gar keine goldenen Wasserhähne einbauen lassen. Und auch was die Fläche angeht, ist da kein Luxus.«
Konrad AllgeierRK

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Beim ehemaligen Gasthaus Krone in Rheinbischofsheim geht es oft eng zu. Das beklagen Anwohner und Ortschaftsräte. Abgemeldete Autos aus Frankreich seien die Ursache.
vor 7 Stunden
Viele Autos bei der "Krone"
Ortschaftsrat und Bürger sammeln in Rheinbischofsheim kritische Stellen für die Verkehrsschau im April. Ärger bereitet vor allem wildes Parken.
Saisonstart beim Golfclub (von links): Clubmanagerin Tanja Taxis, Vizepräsident Klaus Sturn, Vizepräsidentin Ingrid Volkenand und Präsident Thomas Kohler im Geräteraum.
vor 10 Stunden
Der Golfclub setzt auf Naturnähe
Der Golfclub Urloffen mit seinen 900 Mitgliedern ist auch als Kaderstützpunkt des Golfverbands vorbereitet auf die neue Saison. Interessierte können jederzeit reinschnuppern.
Am 29. Januar brannte die „Neue Hütte“ ab. Da die Ermittlungen laufen, darf der Brandschutt noch nicht beseitigt werden.
vor 13 Stunden
Untersuchungen laufen noch
In Rheinbischofsheim liegen Wochen nach dem Brand im Wald weiterhin Schuttreste einer Hütte.
Die Hesselhurster Kinder freuen sich schon jetzt auf die immer schönen Basteltage unter der Anleitung von Jugendleiterin Bianca Krieg beim Förderverein Dorfgemeinschaft Hesselhurst. ⇒Foto: Richard Lux
vor 15 Stunden
Hauptversammlung
Hauptversammlung: Die Dorfgemeinschaft Hesselhurst zählt bereits 204 Mitglieder. Auch dieses Jahr sind wieder eine Menge Aktionen geplant.
Der Hegering Hinteres Renchtal hat die Wiederansiedlung des Luchses im Schwarzwald kontrovers diskutiert.
vor 16 Stunden
Oppenau
Der Hegering Hinteres Renchtal diskutierte bei seiner Versammlung über den Luchs. Dessen Wiederansiedlung könnte vor allem mit den Schutzmaßnahmen für ein anderes Tier kollidieren.
Die ABL tritt bei der Gemeinderatswahl mit voller Liste an. 
vor 18 Stunden
Achern
Die Acherner Bürger Liste tritt mit Personen aus allen Acherner Teilorten bei der Gemeinderatswahl an. Alle aktuellen Stadträte bewerben sich wieder.
Ehrungen beim SC Önsbach, von links Werner Huschka, Angelika Weber, Beate Hund, Ursula Schemel, Reiner Steurer, Roland Gutenkunst, Hermann Haungs, Bruno Tabor, Werner Ell, Gregor Harter und Monika Kast. 
vor 18 Stunden
Achern - Önsbach
Der 886 Mitglieder starke SC Önsbach geht optimistisch in die Zukunft. Für die neue Saison wird wieder eine Fußball-Herrenmannschaft gemeldet.
Sie kandidieren auf der CDU-Liste für den Ortschaftsrat Zusenhofen (von links): Christian Ell, Johannes Danen, Markus Grimmig, Marcel Zerrer, Daniela Serrer, Peter Müller, Selina Wurth, Alfons Braun, Felix Armbruster und Jens Junker. 
vor 18 Stunden
Oberkirch - Zusenhofen
Jüngere Kandidaten treten für die CDU Zusenhofen bei der Ortschaftsratswahl an. Vorsitzender Dieter Blaeß lobt deren Engagement. Die vier CDU-Ortschaftsräte sollen mit Erfahrung punkten.
Ein Teil der Geehrten der Kolpingsfamilie Lautenbach mit den Vorsitzenden und geistiger Leitung (von links): Vorsitzende Eva Breuer, Josef Müller, geistige Leitung Sabina Breidung, Bernhard Müller und stellvertretende Vorsitzende Stefanie Fischer.
vor 18 Stunden
Lautenbach
Im zurückliegenden Kalenderjahr feierte die Lautenbacher Kolpingsfamilie ihr 75-jähriges Jubiläum. Darauf blickte man in der Jahreshauptversammlung zufrieden zurück. Außerdem wurden langjährige Mitglieder geehrt.
Yvonne Bierer, Tanja Weinzierle (links) und Michael Sauter (rechts) informierten über die Fällungen im Binzigwald.⇒Foto: Meier
vor 18 Stunden
Binzigwald
Anwohner des Binzigwalds zeigten sich bei einer Begehung des Schonwaldes überrascht davon, dass dort mit schwerem Gerät Bäume gefällt worden waren. Die Förster nahmen vor Ort Stellung.
Sie kandidieren für den Stadelhofener Ortschaftsrat: von links Klaus Müller, Lena Blümle, Diana Vogt-Bruder, Sebastian Hund, Rainer Huber, Thomas Schadt, Frank Grimmig, Katja Hund, Marius Meier, Markus Plail, Fabian Knapp, Annika Spraul, Bastian Springmann und Dominic Ell (von links).
vor 18 Stunden
Ortschaftsratswahl
14 Kandidaten für zehn Plätze – so lautet die Formel bei der Ortschaftsratswahl in Stadelhofen. Mit dabei ist erstmals auch eine 17-Jährige.
Die musikalischen Nachwuchstalente des Hans-Furler-Gymnasiums bekamen bei der 21. Soiree reichlich Beifall vom Publikum.
vor 18 Stunden
Oberkirch
Die Soiree am Oberkircher Hans-Furler-Gymnasium ließ keine Wünsche offen. Die talentierten Nachwuchs-Musiker der Schule offenbarten dem Publikum ihre musikalische Begabung und ernteten dafür viel Applaus.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.