Stadtmarketing- und Verkehrsverein überflüssig?

Umzug der Schwarzwald-Information Achern

Roland Spether
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
28. Juli 2014

Die Achern-Schwarzwald-Information soll nach Wunsch der Stadt und des Oberbürgermeisters im Rathaus Kernstadt im Bereich des ehemaligen Empfangs (im Hintergrund) angesiedelt werden, was sich Monika Gaida (rechts) und Lucia Landesberger vorstellen können. ©Roland Spether

Was wird nach dem Umzug der Schwarzwald-Information in das Rathaus Kernstadt aus dem Stadtmarketing- und Verkehrsverein? Dieser fürchtet, seinen Einfluss auf die Tourist-Info zu verlieren.

»Wir haben die Chance und sollten sie nutzen, die Tourist-Information im Rathaus Kernstadt anzusiedeln.« Die  Zielrichtung von Oberbürgermeister Klaus Muttach war klar, als er am Freitag bei der Hauptversammlung des Stadtmarketing- und Verkehrsvereins im Hotel »Sonne-Eintracht« die Position der Stadt zur Übernahme der Achern-Schwarzwald-Information (ASI) in städtische Verantwortung darlegte. Den beiden bisherigen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Monika Gaida und Lucia Landesberger soll die »Übernahme in eine Beschäftigungsverhältnis der Stadt ohne Schlechterstellung zum Status quo angeboten werden«, so Klaus Muttach auf der Grundlage eines nicht öffentlichen Gemeinderatsbeschlusses.

Die Verwaltung wurde beauftragt, mit den Verantwortlichen beziehungsweise Mitgliedern des Stadtmarketing- und Verkehrsvereins ein Gespräch mit dem Ziel zu führen, die Vereinsaktivitäten fortzusetzen. Es sei denkbar, dass die Tourist-Info im ersten Quartal 2015 in das Rathaus im Bereich des ehemaligen Empfangs einziehe. »Unser großer Wunsch ist es, Monika Gaida und Lucia Landesberger in ein städtisches Anstellungsverhältnis zu übernehmen«.

Nur auf dem Papier
Doch an diesem Punkt scheiden sich aktuell noch die Geister zwischen OB Klaus Muttach und besonders Schriftführer Markus Ross, der überhaupt keine Probleme mit der Ansiedlung der Tourist-Info im Rathaus hatte. Wohl aber damit, dass bei einer Übernahme des Personals durch die Stadt der OB die Personalleitung und somit das Sagen habe und der Stadtmarketing- und Verkehrsverein letztlich nur noch auf dem Papier bestehe.

- Anzeige -

Bisher hatte der Verein die Mitarbeiterinnen angestellt, wobei die Stadt einen jährlichen Zuschuss für das Personal und den laufenden Betrieb der Tourist-Info in Höhe von 65 000 Euro gab. Dieser Vertrag läuft zum Ende des Jahres aus. Der Verein habe letztlich keine Wahl, so Markus Ross. Denn bleibe er am bisherigen Standort und beschäftige die Mitarbeiterinnen weiter, dann könnte die Stadt möglicherweise den Zuschuss streichen und eine eigene Tourist-Info im Rathaus installieren.

»Wir müssen in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung klären, was die Mitglieder wollen«, so Markus Ross, während Klaus Muttach keine eindeutige Aussage dazu machte, ob die Stadt in besagtem Fall tatsächlich den Zuschuss kündige. Dann hätte der Verein keine Existenzgrundlage mehr, denn von den Beiträgen der 57 Mitglieder und 27 Partner-Betrieben allein kann die Arbeit nicht finanziert ­werden.

Neue Tätigkeitsfelder
Denkbar wäre, dass der Verein seine Satzung ändert und neue Tätigkeitsfelder vor allem im Blick auf die Koopera­tion mit der Stadt oder etwa der Werbegemeinschaft »Achern aktiv« entwickelt. Denn bei einer Übernahme der beiden Mitarbeiterinnen durch die Stadt verliert der Verein letztlich seine Existenzgrundlage, sodass er sich auch auflösen könnte.

Klaus Muttach legte ausführlich dar, dass ihm weiterhin an einer Kooperation mit dem Verein gelegen sei, um an zentraler Stelle für Gäste neue Akzente zu setzen und Achern auch touristisch nach vorne zu bringen. Neue Chancen und Synergie-Effekte sah Klaus Muttach vor allem in den Einrichtungen des Bürgerservice sowie in der Stadtbibliothek im Rathaus Kernstadt, wo Gästen Möglichkeiten wie Internet-Café oder WLan-Hotspot angeboten werden könnten.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Im Rathaus Stadelhofen wurde über die neue Hauptsatzung diskutiert.
vor 55 Minuten
Neue Hauptsatzung
Die Ortschaftsräte möchten der Oberkircher Verwaltungsspitze die Möglichkeit geben, Bürokratie abzubauen. Dennoch gibt es große Bedenken wegen der neuen Hauptsatzung.
Wie kaum ein anderer Journalist erlebte Kai Diekmann die Mächtigen der Welt hautnah, mit Putin fuhr er Jetski im Schwarzen Meer. Kai Diekmann wurde im Josefshaus von Julius Geier (rechts) interviewt. 
vor 1 Stunde
Achern
Der frühere "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann stellt im Josefshaus bei der Jungen Union seine Memoiren vor. Er gibt Einblicke in die Welt der Mächtigen.
Oberbürgermeister Gregor Bühler (rechts) und Fachbereichsleiter Mathias Benz (links) begrüßten die Heimattage-Organisatorin Gabriele Schindler.
vor 5 Stunden
Planungen für Großevent werden forciert
Die Heimattage Baden-Württemberg 2026 in Oberkirch nehmen an Fahrt auf: Mit der Besetzung der Geschäftsstelle der Heimattage durch Diplom-Kulturwirtin Gabriele Schindler fällt der Startschuss für die Planungsphase des Eventjahrs.
Die Franz Rapp Schule Oppenau trauert um ihren langjährigen Kollegen Axel Pfundstein. 
vor 9 Stunden
Franz-Rapp-Schule
In den Osterferien ist ein Lehrer der Franz-Rapp-Schule in Oppenau völlig überraschend verstorben. Er war seit 2002 an der Schule tätig.
Beim Wasserverkauf für 2022 gibt es ein Defizit.
vor 12 Stunden
Investitionen in die Wasserversorgung
Bad Peterstal-Griesbach steht vor einer Erhöhung der Wassergebühren. Im Gemeinderat ging es am Montag zunächst um das erhöhte Defizit im Jahresabschluss 2022, das ausgeglichen werden muss.
Im Vortrag „Sax, Wind & Funk“ entfalteten die Saxophone ihre volle Power. 
vor 14 Stunden
Seebach
Der Musikverein Seebach zeigt seine Vielfalt beim Jahreskonzert in der Mummelseehalle. Auch der Musikernachwuchs überzeugt.
Ausgezeichnetes Ehrenamt in Helmlingen (von links): Ortsvorsteherin Stefanie Zervas, Ortschaftsrat Thomas Walther, Friedrich Gärtner, Rosemarie und Walter Fien sowie Bürgermeister Oliver Rastetter.
vor 14 Stunden
Stadtteil bilanziert 2023
Eine mögliche Feuerwehrkooperation mit Lichtenau und das Hochwasserschutzprojekt Untere Rench sind zentrale Themen in der Einwohnerversammlung. In der Fragestunde kommt ein weiteres großes hinzu.
Dieser alternative Standort in Rheinbischofsheim vor dem ehemaligen Polizeigebäude an der L75 soll für eine mögliche Mobilitätsstation geprüft werden.
vor 14 Stunden
Vororttermin soll Fragen klären
Der Rheinbischofsheimer Rat befürwortet die Pläne für die Mobilitätsstation, nicht aber den vorgeschlagenen Platz. Jetzt soll ein Vororttermin zur weiteren Klärung beitragen.
Die Beleuchtung auf dem Gelände des Hans-Furler-Gymnasiums wird erneuert.
vor 14 Stunden
Anschluss ans Oberkircher Straßenbeleuchtungsnetz
Die Straßen- und Wegebeleuchtung auf dem Campus des Hans-Furler-Gymnasiums wird an die öffentliche Straßenbeleuchtung angeschlossen. Den Auftrag vergab die Stadt freihändig.
Die Arbeiten am westlichen Bereich des Kirchplatzes stehen vor dem Abschluss. Unser Foto entstand Ende März.
vor 14 Stunden
Bauarbeiten gehen weiter
Am westlichen Oberkircher Kirchplatz ist ein Ende der Bauarbeiten in Sicht. Am Montag verlagern sich die Bauarbeiten Richtung Weierweg. Zu Fuß bleibt der Bereich ums Café Mayers erreichbar.
Aufpassen beim Einkauf: Die Polizei beriet am Mittwochvormittag im Scheck-in, wie Kunden es vermeiden können, Opfer von Taschendieben zu werden. Polizeioberkommissar Matthias Basler (vorne) und Polizeihauptkommissar Martin Decker suchten dazu das Gespräch mit den Bürgern. Doch das war nicht die einzige Aktion des Polizeireviers.
vor 21 Stunden
Sicherheitstag
Bei ihrem Sicherheitstag hat das Polizeirevier Achern Präsenz gezeigt. Sie überwachte Schulwege, maß die Geschwindigkeit und warnte davor, es Dieben im Supermarkt zu einfach zu machen.
Dass ein Arzt einen türkischstämmigen Patienten beleidigt haben soll, konnte das Amtsgericht Achern nicht zweifelsfrei feststellen.
vor 23 Stunden
Am Amtsgericht Achern
Ein Arzt schmeißt im Raum einen Patienten aus der Praxis, weil der gar nicht krank, dafür aber uneinsichtig ist. Der Arzt soll ihn dabei als Kanake beschimpft haben. Vor dem Amtsgericht stellt sich das aber anders dar.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".