Zusenhofen wählt doch früher
Zusenhofen will sich nicht länger Zeit lassen: Bereits am Dienstagabend wird der Ortschaftsrat zur Wahl schreiten und einen neuen Ortsvorsteher oder eine neue Ortsvorsteherin wählen. In Gesprächen haben sich alle Beteiligten auf einen Kandidaten geeinigt.
Jetzt geht doch alles viel schneller. Der Ortschaftsrat Zusenhofen benötigt die Sommerpause nicht mehr, um sich über den künftigen Ortsvorsteher beziehungsweise die künftige Ortsvorsteherin klar zu werden. Alle Fraktionen im Ortschaftsrat haben sich in den vergangenen zwei Wochen im Rahmen einer Mediation an einen Tisch gesetzt und unter externer Leitung einen Konsens erzielt. Das bestätigte der geschäftsführende Ortsvorsteher Peter Müller (CDU) auf Anfrage der Acher-Rench-Zeitung. »In den Gesprächen hat sich die Nachfolgefrage geklärt«, betont Müller, der bei der Wahl vor gut drei Wochen keine Mehrheit mehr bekam und danach angekündigt hatte, auf eine nochmalige Kandidatur zu verzichten. Die Abfuhr Müllers, die einer Demütigung des amtierenden Ortsvorsteher gleichkam, war in Zusenhofen selbst, aber auch in der gesamten Großen Kreisstadt heftig kritisiert worden. OB Matthias Braun war wegen der Art des Vorgehens bereits beim Dorffest-Auftakt hart mit einigen Vertretern des Ortschaftsrates ins Gericht gegangen.
Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet: »Es wurden bestimmte Sachen aufgearbeitet«, sagt Müller. In den Gesprächen sei schließlich auch die Nachfolgefrage geklärt worden. »Es hat sich ein Kandidat oder eine Kandidatin herauskristallisiert.« Namen nannte Müller nicht, man habe Stillschweigen vereinbart. Allerdings sei man sich danach einig gewesen, die Wahl des Ortsvorstehers nicht lange vor sich herzuschieben.
Nach dem Wahldebakel Anfang Juli, das Peter Müller sichtlich mitgenommen hatte, geht es dem seit zehn Jahre im Amt befindlichen Ortsvorsteher mittlerweile wieder besser: »Natürlich vergisst man so etwas nicht, aber mit einem gewissen Abstand sieht man einige Dinge anders.« An eine Aufgabe seines Ortschaftsratsmandats habe er nie gedacht. Müller hatte bei den Kommunalwahlen das mit Abstand beste Ergebnis aller Ortschaftsräte geholt: »Dieses Mandat will ich für die Bürger auch wahrnehmen.«
Dass die Gespräche in den vergangenen Wochen konstruktiv waren, bekundet auch Petra Fischer (SPD). »Ich habe den Eindruck, die externe Moderation hat uns allen gut getan.« Fischer bestätigt, dass sich der Ortschaftsrat auf einen Kandidaten(in) geeinigt habe, nennt aber auch keinen Namen – nur so viel: »Ich halte die Person für absolut geeignet.« Am Dienstag, 19.30 Uhr, kommt es in Zusenhofen dann zum Schwur.