Zusenhofener Rat setzt Sperrvermerke
Intensive Diskussionen gab es im Zusenhofener Ortschaftsrat am Dienstag über den Haushaltsentwurf 2015. Das Gremium versah einige Projekte mit Sperrvermerken. Bis zur Haushaltsverabschiedung im Gemeinderat sollen die Fragezeichen bei Freiwaldhalle und Altensteg aber verschwunden sein.
Es war die erste Haushaltsberatung in Zusenhofen unter der neuen Ortsvorsteherin Tanja Weinzierle. Für die Erneuerung der Heizungsanlage im Rathaus sind 62 000 Euro erforderlich, 2500 Euro kostet die Dämmung der Wohnung im Feuerwehrhaus am Freiwald im Bereich des Kniestocks.
Mehr als 150 000 Euro sollen im Schulhaus verbaut werden: 24 500 Euro für die Erneuerung der Innentüren, hinzukommen 135 000 Euro für Maßnahmen an Decken, Wänden und Beleuchtung der Klassenzimmer im Unter- und Erdgeschoss. Die elektrotechnische Überprüfung der Flutlichtanlage kostet 600 Euro, die Sanierung der Steinstraße und in der Verlängerung der Wassergasse ist mit 23 000 Euro veranschlagt.
Im Zusammenhang mit der Sanierung der Binzigstraße, die mit 100 000 Euro im Haushaltsentwurf steht, gab es intensive Diskussionen zur Hochwassersituation im Ort. Peter Müller und Markus Grimmig (beide CDU) sahen Möglichkeiten, auch mit geringeren Kosten eine Lösung in der Binzigstraße zu finden. Bauamtsleiter Peter Bercher verwies auf die Notwendigkeit, das Kanalsystem daraufhin zu überprüfen. Rolf Niedermüller (FWV) und Petra Fischer (SPD) machten auf ähnliche Probleme am Freiwald aufmerksam.
Von allen kritisiert wurde, dass Straßeneinläufe seit den Starkregenereignissen nicht genügend gereinigt worden seien, so dass sie jetzt rascher überlaufen. Bercher regte an, die Schwachpunkte im Hinblick auf Hochwassergefährdung zu sammeln und dann mit dem Tiefbauamt zu klären. Ausführliche Debatten gab es auch zur Freiwaldhalle, wo neben 11000 Euro für Malerarbeiten und Fensteranstrich auch 190 000 Euro für die Erneuerung von Heizung und Lüftung im Entwurf eingestellt sind. Hansjörg Schmieder (FWV) regte im Hinblick auf die Kosten an, es beim Austausch der Kessel zu belassen, um rund 130 000 für die Straße am Altensteg verwenden zu können. Petra Fischer unterstützte den Vorschlag im Hinblick auf die Hochwasserproblematik.
Peter Müller und Peter Bercher sahen Probleme: Müller erläuterte den Zusammenhang von Heizung, Brauchwasseraufbereitung und Lüftung und bezweifelte, ob das alte System mit einem neuen Kessel funktioniere. Ob die Heizungssanierung aufgeteilt werden kann, wird noch überprüft. Die Straße Am Altensteg ist mit 215 000 Euro in der Planung für 2016, sie könnte bei einer Aufsplittung der Kosten der Heizungsanlage der Halle vorgezogen werden.
Müssen Anlieger zahlen?
Mit Sperrvermerk versehen wurde auch der Ausbau des Stichwegs der Nußbacher Straße. Hier soll zusätzlich die Kanalisation vom Misch- ins Trennsystem geändert werden. Petra Fischer forderte, erst noch die Fragen möglicher Anliegerbeiträge zu klären, ebenso die Entwässerung des Oberflächenwassers, so Schmieder. Gerhard Zerrer (FWV) regte an zu prüfen, ob der Gehweg das kurze Stück hin zur Straße am Wiesenbach verlängert werden könnte, um einen sicheren Fußweg zu schaffen.
Weiteres Urnenfeld geplant
Zusenhofen will ein Urnenfeld im vorderen Bereich des Friedhofs vor der Einsegnungshalle konkretisieren. 15 000 Euro für Planungskosten finden sich im Haushalt. Ortsvorsteherin Tanja Weinzierle machte deutlich, dass dringender Handlungsbedarf bestehe, weil nur noch wenige Urnengräber zur Verfügung stünden. Auf Grundlage der Planung können dann weitere Entscheidungen, beispielsweise im Hinblick auf eine gärtnerische Pflege getroffen werden. Die Erweiterung der Leichenhalle wird insgesamt 300 000 Euro kosten, ein Zeitpunkt der Realisierung ist noch offen.