Kehl

Ausstellung mit Fotos von Flüchtlingen

Udo Künster
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30. Dezember 2016
Die ersten Besucher der Ausstellung zeigten an den Fotos, die Flüchtlingsschicksale seit dem Zweiten Weltkrieg darstellen, großes Interesse.

Die ersten Besucher der Ausstellung zeigten an den Fotos, die Flüchtlingsschicksale seit dem Zweiten Weltkrieg darstellen, großes Interesse. ©Udo Künster

In der Kirche St. Maria sind noch bis zum 8. Januar Fotografien von Flüchtlingen aus unterschiedlichen Jahrzehnten zu sehen. Inititiert wurde die Ausstellung von der ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin und Fotografin Ingrid Vielsack.

Am Mittwoch wurde in der Kirche St. Maria die Ausstellung »Schau mich an« von Ingrid Vielsack mit einer kleinen Feier offiziell eröffnet. Eingeladen hatten die Initiative Flüchtlinge Kehl und die Pfarrgemeinde St. Maria. Bis zum 8. Januar können täglich zwischen 14 und 17 Uhr Schwarz-Weiß-Fotografien von Flüchtlingen aus der Endzeit des zweiten Weltkrieges bis heute betrachtet werden. 

Der Impuls zu der Ausstellung kam für Ingrid Vielsack aus ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Flüchtlingshelferin.  Weil zu den Schwarz-Weiß-Fotos die persönliche Geschichte dieser Menschen gehört, schrieb sie die zum Teil »unvorstellbaren« Erlebnisse der Menschen auf, die bereit waren, sie ihr zu erzählen. Vor zwei Wochen konnte sie Bilder und Texttafeln im Rahmen einer Feier im Europarat vorstellen. Ingrid Vielsack hat dies zudem in einem Katalog festgehalten, der kostenlos ausliegt. Zweckgebundene Spenden sind hwillkommen. 

Die Kehler Fotografin ist selbst ein Flüchtlingskind. Geboren in Ulm, doch ihre auch in der Ausstellung portraitierte Mutter Gerda musste im Februar 1945 aus Sommerfeld in der Niederlausitz, dem heutigen zu Polen gehörenden Lubsko, vor dem anrückenden russischen Heer fliehen. 

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Mit der Ausstellung wird den Menschen ein Gesicht gegeben. Keine traurigen oder schrecklichen Fotos mit Personen, die am Ende ihrer physischen und psychischen Kräfte sind. Sondern von Menschen, die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft schöpfen und auf Anerkennung in einer neuen kulturellen Umgebung, in der nicht nur sie, sondern auch sie für andere  fremd sind. 
Egal aus welchem Kulturkreis oder mit einer anderen Religion stammend, sind es Menschen wie du und ich. Auch Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Gebieten jenseits der Oder können über die Vorurteile berichten, die ihnen nach ihrer Ankunft entgegenschlugen. Viele der damals 14 Millionen Vertriebenen wurden nicht mit offenen Armen aufgenommen. 

Die Fotografin Ingrid Vielsack möchte bei der Gelegenheit aber auch für Verständnis werben. Die Flüchtlinge kommen traumatisiert in einen ihnen vollkommen unbekannten Kulturkreis, sind noch mit den Gedanken bei ihren Erlebnissen vor und während der Flucht und bei denjenigen, die in ihrer Heimat zurückbleiben mussten. 

Oft wird zu schnell eine Integration erwartet, auch auf sprachlicher Basis. Die aufkommende feindselige und oft gewalttätige Stimmung verbreitet zudem Angst und Unsicherheit. 
Beide Seiten müssen aufeinander zugehen und Verständnis aufbringen. Die Initiative Flüchtlinge Kehl unter dem Vorsitz von Erich Jais freut sich, dass die Fotos nach einer ersten Ausstellung in Offenburg nun auch in Kehl zu betrachten sind. 

Initiiert und finanziert wurde das Projekt durch das Büro der evangelischen Erwachsenenbildung in Zusammenarbeit mit Claudia Roloff vom Ökumenischen Arbeitskreis Asyl. Am 5. und 8. Januar bieten Ingrid Vielsack und ihr Mann Klaus jeweils um 15 Uhr Führungen an. Telefonische Voranmeldungen sind beim Büro der evangelischen Erwachsenenbildung unter • 07 81/2 40 18 möglich.

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