Autohändler sind begeistert von geplanter 4000-Euro-Prämie
Ab Mai soll eine Prämie von 4000 Euro Autofahrern den Kauf eines neuen Elektroautos versüßen. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich zeigen, ob der Zuschuss von Bund und Autoindustrie den Absatz wunschgemäß ankurbelt. Die Kehler Autohändler jedenfalls sind sehr zuversichtlich.
Wer ohnehin schon mit dem Gedanken gespielt hat, sich ein Elektro-Auto anzuschaffen, dürfte sich besonders freuen: Die Bundesregierung subventioniert die Anschaffung von E-Autos ab Mai. 4000 Euro gibt es für einen elektrisch betriebenen Wagen, solange der Basispreis des Modells unter 60 000 Euro liegt. Diesen Zuschuss sollen sich die Hersteller und der Bund teilen. 3000 Euro gibt es für Hybridautos.
Bei den Autohäusern in Kehl kommen diese Nachrichten gut an. Michael Doll, Verkaufsleiter bei der Firma Tabor aus Achern, die in Sundheim einen Standort hat, nimmt die Neuigkeiten begeistert auf. »Das ist sicherlich ein sehr positiver Anreiz, der damit geschaffen wird«, so seine Einschätzung. Der Hersteller Renault arbeite schon seit Längerem mit einer eigenen Prämie für E-Autos, was bei den Kunden gut ankomme. Die jetzigen Bemühungen der Bundesregierung hält er für einen Schritt in die richtige Richtung, vor allem in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, sagt Michael Doll, es gebe beim Verkauf von E-Autos eine »positive Entwicklung«. Frankreich sieht er bei der Subventionierung als Vorbild. Das Nachbarland biete schon seit einiger Zeit Zuschüsse beim Kauf von E-Autos an.
Frank Hoffmann, Verkaufsleiter beim BHG-Autohaus Geiger, lobt die Entscheidung der Regierung: »Ich halte sie für richtig und wichtig.« Schließlich sei die Förderung in anderen Staaten längst gang und gäbe. Auch Hoffmann weist auf Frankreich hin, aber ebenso auf Norwegen, wo sich die Prämie bei etwa 8000 Euro bewege. Hinzu kämen in dem skandinavischen Land weitere Vergünstigungen.
Vielleicht kurbelt die Prämie auch hierzulande den Verkauf unter Privatleuten an. Im Moment noch würden sich vor allem Institutionen, Ämter und Unternehmen E-Autos in den Fuhrpark stellen, sagt Hoffmann. Im vergangenen Jahr habe man in Kehl lediglich vier E-Autos verkauft. Dem stehen interessanterweise fast 40 Verkäufe nach Norwegen gegenüber – weil die Nachfrage dort offenbar so hoch sei, dass die lokalen Händler sie zumindest zeitweise nicht befriedigen konnten, wie Hoffmann erzählt.
Die Strategien bei der Entwicklung von E-Autos sind bei den Herstellern teils sehr unterschiedlich. VW etwa rüstet die Modelle Golf und Up entsprechend aus. Zudem gibt es von Golf und Passat Hybrid-Varianten. Renaults Hauptmodell ist der E-Wagen Zoe, daneben gibt es den City-Flitzer Twizy und für Transporte eine E-Variante des Kangoo.
Die Erfolge des Förderprogramms werden sich zeigen. Dass schnell der große Boom kommt, wird von vielen bezweifelt. Denn bei der Kaufentscheidung wirkt bislang nicht nur der höhere Preis von Elektroautos als Bremse. Ein weiteres Manko ist die bislang sehr bescheidene Lade-Infrastruktur. Hinzu kommen recht kurze Reichweiten im Vergleich zu klassischen Antrieben. Die Akkus sind immer noch eine große Schwäche.