Wettbewerb für autonomes Fahren in Kehl
Am Montag hat der Eurodistrikt einen Aufruf zur Interessensbekundung für einen internationalen Wettbewerb für selbstfahrende elektrische Shuttles veröffentlicht. Dabei können weltweite Hersteller ihre automatisierten Shuttles erstmalig auf einer grenzüberschreitenden Strecke testen und durch das Publikum bewerten lassen.
Als Teil der kommenden Revolution des selbstfahrenden Fahrzeugs soll der automatisierte Shuttle eine entscheidende Rolle für den Nahverkehr in der Stadt von morgen spielen.
Gekoppelt an den europäischen Kongress zu Intelligenten Transportsystemen in Straßburg, der vom 19. bis zum 22. Juni stattfindet, ruft die so genannnte »Eurodistrikt Challenge« deshalb verschiedene Hersteller auf, ihre automatisierten Shuttles auf einer vorgegebenen Strecke von rund zwei Kilometern zwischen Straßburg und Kehl über eine Brücke fahren und von den Passagieren bewerten zu lassen. Diese elektrisch betriebenen Shuttles sind bereits in der Lage, »eigenständig« durch verkehrsberuhigte Zonen zu fahren und dabei bis zu 20 Personen zu befördern, heißt es in einer Pressemitteilung des Eurodistrikts.
Bürger testen
»Die Symbolik, die Ortenau und die Eurometropole Strasbourg dank einer innovativen und umweltfreundlichen Technologie noch stärker zu verlinken, ist für den Eurodistrikt nicht nur von technischer Seite interessant, sondern besonders, weil unsere Bürger sie selbst testen und bewerten können», so wird Eurodistrikt-Präsident Frank Scherer in der Mitteilung zitiert. »Darüber hinaus wird sie den verschiedenen Verwaltungen zugutekommen, da wir erstmalig ein Protokoll für grenzüberschreitende Regulierungen zu automatisierten Shuttles erarbeiten werden, in dem beide Seiten voneinander lernen.«
Initiative E-Mobilität
Die »Eurodistrikt-Challenge« ist Teil der »Deutsch-Französischen Initiative Elektromobilität und Digitalität«. Sie steht unter der Schirmherrschaft des französischen Staatsekretärs für Verkehr der französischen Ministerin für Umwelt, Energie und Meer und des Verkehrsministers des Landes Baden-Württemberg mit der Unterstützung des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur. Im durch den Eurodistrikt koordinierten Steuerungsgremium wirken außerdem Mitarbeiter der Eurométropole Strasbourg in Kooperation mit der Compagnie des Transports Strasbourgeois (CTS), der Stadtverwaltung Kehl und des französischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Meer mit.
Die autonomen Shuttles sollen zwischen sieben und 20 Personen befördern können. Es sind selbstfahrende Fahrzeuge im Nahverkehr, die die Beförderung von Personen nach Angaben des Eurodistrikts leicht, flexibel, wirtschaftlich und umweltfreundlich machen sollen. Sie seien eine Möglichkeit, das ÖPNV-Angebot dort zu erweitern, wo ein klassisches Beförderungsangebot nicht wirtschaftlich darstellbar sei.
Publikumspreis
Während einer Demonstration ist immer noch ein Fahrer an Bord, der bei Bedarf die Kontrolle übernehmen kann. Die Challenge-Trophäe erhalten alle Teilnehmer, die die Testläufe gemeistert, die Vorgaben erfüllt und die geforderte Personenbeförderung geschafft haben. Zudem wird ein Publikumspreis an den Hersteller vergeben, der das beste Ergebnis in der Beurteilung durch die Passagiere erhält.
»Diese Challenge zeigt, wie der Eurodistrikt als zentraler Akteur nationale Initiativen auf lokaler Ebene umsetzt«, lobt der Eurodistrikt-Präsident Frank Scherer.