Baumsterben beginnt in der Krone
Über das Eschentriebsterben im Legelshurster Wald machten sich Legelshurster Ortschaftsräte bei einem Ortstermin ein Bild. In den geschädigten Beständen hat der Holzeinschlag bereits im Vormonat begonnen.
Willstätt-Legelshurst. Vom Eschentriebsterben ist auch die Willstätter Gemarkung betroffen. Vor Ort im Wald haben sich deshalb am Donnerstagabend einige Legelshurster Ortschaftsräte informiert. Als Fachmann dabei war Revierförster Georg Weis. Er erklärte, dass die Erkrankung von dem Pilz »falsches weißes Stengelbecherchen« ausgelöst wird. Die Übertragung erfolgt durch Pilzsporen, die mit der Luft verbreitet werden.
Der Baum wehrt sich
Eine chemische Bekämpfung ist laut dem Revierförster Weis nicht möglich. Die Triebe vom Vorjahr werden befallen und sterben ab. Der Baum wehrt sich zwar mit Ersatztrieben, welche aber auch wieder erkranken und absterben. Der Baum stirbt von der Krone her, die immer kleiner wird, bis die Kraft zu Ende geht. Junge Bäume sterben schneller ab. Große, vitale Eschen können dagegen einige Jahre mit der Pilzkrankheit leben.
Die Ortschaftsräte sahen erkrankte Bäume mit Befallssymptomen, welche von leicht bis stark geschädigt und bis zu schon abgestorbenen Bäumen reichten. Georg Weis erklärte die Symptome an abgestorbenen Eschentrieben von befallenen Bäumen, den Eschenbastkäferbefall wenn die Bäume schon abgestorben sind sowie den Hallimaschbefall (auch ein Pilz), der die Wurzeln schädigt und zum Abfaulen bringt.
Interessant dann die Themen wie zum Beispiel Behandlung der Bestände, weitere Vorgehensweise in den geschädigten Beständen, Auswirkung auf den Forstbetrieb, Verkehrssicherung sowie Pflanzung und Naturverjüngung mit geeigneten Baumarten.
Förster Georg Weis informierte, dass bereits im August in den Waldbereichen von Sand und Legelshurst mit dem Holzeinschlag begonnen wurde. Der vorzeitige Holzeinschlag findet nur in den geschädigten Eschenbeständen statt. Hochwertiges Stammholz fällt dabei nicht an, sondern fast nur Brennholz lang. Kleine Kahlhiebe werden gehauen, die im Herbst und Winter wieder mit Eichen bepflanzt werden. Mischbestände, in denen mehrere Baumarten vorkommen, werden erst im Herbst und Winter durchforstet.
Der frühe Holzeinschlag hat auch Vorteile, erläuterte Weis, die Rückegassen sind noch trocken und können ohne Gleisbildung befahren werden. Das Risiko des Wetters soll so reduziert werden. Der Revierförster merkte ferner an, dass die letzten beiden sehr nassen Winter mit Starkregen ab Oktober die Holzhauerei aufgrund der durchweichten Böden stark beeinträchtigt hatte, so dass der Holzeinschlag erst im März beendet werden konnte. Ziel ist es laut dem Förster auch, Ende Dezember mehr Brennholz anbieten zu können.
Willstätter Wald
Den Angaben von Revierförster Georg Weis zufolge beträgt die Gemeindewaldfläche von Willstätt 734 Hektar.
Die Hauptbaumarten sind Esche 29 Prozent, Eiche 22 Prozent, Erle 21 Prozent, Ahorn 8 Prozent, Hainbuche 7 Prozent sowie sonstige Baumarten.