Bodersweierer Ortschaftsrat diskutiert über Kindergarten
Der Kindergarten Bodersweier platzt aus allen Nähten – und das nicht erst seit gestern. Nun soll geprüft werden, ob das Gebäude der ehemaligen Werkrealschule Nord-Ost als Kiga-Standort geeignet ist. Der Ortschaftsrat möchte aber auch eine Erweiterung am alten Standort prüfen lassen.
Der Kindergarten in Bodersweier ist schon lange das Sorgenkind der Ortschaft. Im Lauf der letzten Jahre wurden aufgrund der hohen Nachfrage Krippenplätze und Kleinkindgruppen geschaffen, ohne dass sich an der räumlichen Situation viel geändert hat. Es fehlen ein Gruppenraum, ein Schlafzimmer und Sanitäranlagen für die Krippenkinder. Gegessen wird in zwei Schichten, da der Essbereich zu klein ist. Und die Nachfrage steigt weiter: Die Warteliste reicht mittlerweile bis ins Jahr 2018. Auch bei der Stadt wurde nach einer Begehung im Frühjahr 2015 der dringende Bedarf gesehen und eine Verpflichtungsermächtigung von 600 000 Euro für den Haushalt 2017 vorgemerkt.
Andererseits wird mit der Aufgabe des Schulbetriebs in der Werkrealschule ein anderes städtisches Gebäude in der Ortschaft nicht mehr genutzt. Nun soll mittels einer Machbarkeitsstudie geprüft werden, ob der Kindergarten in das Werkrealschulgebäude umziehen könnte.
Idee »Bildungshaus«
Eigentlich dürfte das dem Wunsch der Ortschaft entsprechen. Bekanntlich hatte der Ortschaftsrat vor über einem Jahr angeregt, in dem nun leerstehenden Schulgebäude ein »Bildungshaus« einzurichten und neben dem Kindergarten dort auch die Bodersweierer Grundschüler unterzubringen, die in Leutesheim zur Schule gehen. Letzteres stieß aber bei einer Sitzung des Gemeinderats zumindest auf Seiten des Staatlichen Schulamts Offenburg auf Ablehnung.
»Der Kindergarten in die Schule, das geht zwar in unsere Richtung«, sagte Ortsvorsteher Manfred Kropp bei der Ortschaftsratssitzung am Donnerstag. »Dennoch ist mir das zu einseitig.« Er schlug vor, nicht nur ein Einzug des Kindergartens in die Schule, sondern auch parallel eine Erweiterung am alten Standort prüfen zu lassen. Auch Ratskollege Andreas Hopp wehrte sich gegen einen »Schnellschuss«, wie er sagte. »Das ist eine weitreichende Entscheidung, die Jahre und Jahrzehnte Bestand haben soll«, so Hopp. Einstimmig votierte der Rat dafür, beide Varianten prüfen zu lassen.
◼ Info: Am Montag, 19. September, findet um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle der Werkrealschule Bodersweier eine Einwohnerversammlung zur Zukunft des Schulgebäudes statt. Themen sind der Ausbau beziehungsweise die Verlagerung des Kindergartens, die Vorstellung eines Konzepts für eine Schulkindbetreuung in der ehemaligen Werkrealschule und weitere Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes.