Offenes Werkstor (3)

Burger und Pommes »à la minute« bei McDonald´s

Daniel Wunsch
Lesezeit 3 Minuten
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10. August 2016
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(Bild 1/5) Hygienestandards: Bevor die Besucher des »Offenen Werkstors« die Großküche und die Lagerräume der Kehler McDonald’s-Filiale von Geschäftsführer Nikolaus Sauer (links) gezeigt bekamen, mussten sie sich Schutzkleidung überziehen und mit dem Unterschreiben einer Einverständniserklärung gewisse Regeln befolgen. Diese müssen vom Franchise-Unternehmer eingehalten werden. ©Iris Rothe

Beim dritten »Offenen Werkstor« bekamen die Besucher einen Einblick in die heiligen Hallen des US-Burgerunternehmens McDonald’s in Kehl. Neben den durchgetakteten Abläufen in der Großküche war vor allem die strenge Qualitätssicherung von Interesse.
 

Gewöhnungsbedürftig muss der Anblick für die Gäste des Kehler McDonald’s-Restaurants gewesen sein: Rund 20 Besucher des »Offenen Werkstors« standen mit Plastik-Ponchos und weißen Papiermützen ausgestattet im Servicebereich des Fast-Food-Restaurants und blockierten den kompletten Bestellablauf. Schnell war jedoch eine Schneise freigeräumt und zwei Kundinnen konnten in Ruhe bestellen. 

Schutzkleidung 

Doch auch wenn die »Verkleidung« möglicherweise sogar lustig aussah – dahinter stecken klare Regeln, wie Nikolaus Sauer, Chef der Kehler McDonald’s-Filiale erklärt. Jeder einzelne Besucher muss eine Einverständniserklärung unterzeichnen, in der neben dem Tragen der Schutzkleidung auch gesichert ist, dass nur gesunde Teilnehmer die Küche und Lagerräume betreten dürfen. Genauso verpflichten sich die Besucher, keine Geräte oder Lebensmittel zu berühren. »Wir legen sehr viel Wert auf Sauberkeit und Qualität«, beschreibt Sauer nicht nur die Philosophie des Mutterkonzerns, sondern auch seine ganz eigene. 

Seit 1995 arbeitet der 36-Jährige schon bei McDonald’s.   Das Kehler Restaurant, das im Dezember 1998 Eröffnung feierte, führt er seit 2007 in zweiter Generation. Bis zu 65 Mitarbeiter arbeiten für den Systemgastronomen in der Filiale in der Königsberger Straße 17 in Kehl, die direkt an der Europastraße E52 liegt. Diese Tatsache sowie die zentrale Lage seien Gründe, warum 40 bis 50 Prozent der Gäste aus dem benachbarten Frankreich kämen, meint Sauer. Insgesamt sei er Geschäftsführer von drei Ortenauer Filialen – neben Kehl auch von den beiden Offenburger Niederlassungen.

Regional eigenverantwortlich

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Als Franchise-Unternehmer habe er zwar gewisse Vorgaben der McDonald’s-Leitung, sei allerdings regional eigenverantwortlich für seine Restaurants zuständig. Nach einer kurzen Firmen-Präsentation führt Sauer seine Gäste zunächst in den Servicebereich. Kurz vor der Mittagszeit ist die Hektik bei den Mitarbeitern groß: die Salatvitrine bestücken oder die »High-Tech-Maschinen« für McFlurrys, Frappes und Shakes mit Eis, Kaffee und Milch auffüllen – die Vorbereitungen für den »12-Uhr-Ansturm« laufen auf Hochtouren.

Dann geht es weiter in die Großküche: Eine McDonald’s-Küche sei immer zweigeteilt, erklärt Sauer. Zum einen der Bereich, in der »à la minute« gearbeitet wird, das heißt, der Kunde bestellt und alles wird sofort zubereitet. Dazu gehören Produkte mit Hühnchen, Fisch oder frittierte Produkte. Auf der anderen Seite der Küche werden beliebte Burger auf Vorrat hergestellt: Je nach Bedarf können bis zu acht Hamburger oder sechs Big Macs auf einmal gemacht werden. Diese dürfen dann allerdings maximal zehn Minuten gelagert werden, bevor sie entsorgt werden müssen.

Der Burger Nummer eins

»Wir legen viel Wert auf regionale Produkte. Diese werden zweimal wöchentlich frisch geliefert«, so Sauer. Alles, was nicht lange haltbar ist, werde in den großen Kühl- und Tiefkühlräumen gelagert. Ständige interne und externe Kontrollen, das genaue Beachten des Mindesthaltbarkeitsdatums oder generelle Hygienestandards gewährleisten eine hohe Qualität der Produkte. Mehrere Hundert Hamburger und Cheeseburger – nicht nur in Kehl der Burger Nummer eins – gehen laut Sauer jeden Tag über die Ladentheke. 

Solch eine Herstellung von drei Cheeseburgern zeigt Irina Putrentow dann auch »live«: Zunächst werden drei Brötchenhälften kurz getoastet, dann mit Ketchup, Zwiebeln und Käse belegt. Währenddessen holt die Mitarbeiterin tiefgefrorene Grillfleisch-Scheiben, sogenannte 
Rindfleischpatties, aus der Truhe und legt sie zwischen die Platten eines Kontaktgrills. Nach knapp 40 Sekunden und bei einer Kerntemperatur von mindestens 69 Grad wird jeder einzelne Burger liebevoll zusammengebaut und für zehn Minuten auf die Aufbewahrungsrutsche gelegt.

NÄCHSTE FOLGE: Beim Kirschhof in Bodersweier zählen regionale Produkte, die beim »Offenen Werkstor« große Zustimmung fanden.

Hintergrund

Historie

1940: Richard und Maurice McDonald eröffnen ihr erstes Restaurant in San Bernardino (Kalifornien) und 1948 nach völliger Umgestaltung mit Selbstbedienung wieder neu.
1955: Ray Kroc übernimmt das Restaurant-Konzept der McDonald-Brüder und eröffnet sein erstes McDonald’s Restaurant in Des Plaines, Illinois.
1968: Der Franchise-Nehmer Jim Delligatti erfindet den Big Mac®.
1971: Das erste McDonald’s Restaurant in Europa eröffnet in Amsterdam. Am 4. Dezember eröffnet in München das erste McDonald’s Restaurant Deutschlands.
1975: Erster McDrive in Sierra Vista, Arizona, eröffnet.
1982: Das Rindfleisch für die deutschen McDonald’s Hamburger erhält das CMA-Gütezeichen. 
1993: Das erste McCafé eröffnet in Australien.
1994: Seit April kann man in den deutschen McDonald’s Restaurants auch frühstücken.
2006: McDonald’s informiert auf den Verpackungen über die Nährwerte der einzelnen Produkte.
 

Hintergrund

Wussten Sie,...

...dass McDonald’s täglich weltweit rund 68 Millionen Gäste bewirtet und mit 1,9 Millionen Angestellten und 35 000 Restaurants in 119 Ländern die größte Fast-Food-Kette ist?
...dass es in Deutschland 1478 Restaurants gibt (zehn Neueröffnungen 2015)?
...dass 238 Franchise-Nehmer rund 87 Prozent aller deutschen Restaurants betreiben?
...dass rund 58 000 Mitarbeiter im Durchschnitt jedes Jahr bei McDonald’s arbeiten (1340 Auszubildende)?
 ...dass rund 90 Prozent des Rindfleischs von deutschen Höfen stammt und der Anteil des Einkaufsvolumens aus Deutschland rund 75 Prozent beträgt?
...dass es in Deutschland 22 Ronald McDonald Häuser (Wohnmöglichkeit für Angehörige schwerkranker Kinder) und fünf Rückzugs-Oasen gibt (2015 insgesamt 8,5 Millionen  Euro Spenden)?

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