Dank für ehrenamtlichen Einsatz
Der neue Willstätter Gemeinderat kann seine Arbeit aufnehmen. Das bisherige Gremium machte auf seiner letzten Sitzung am Dienstag den Weg frei. Hinderungsgründe für die neuen Mitglieder wurden nicht festgestellt.
Willstätt. Zur letzten Sitzung des alten Gremiums traf sich der Willstätter Gemeinderat am Dienstag im Foyer der Hanauerland-Halle. Festzustellen war lediglich, ob Hinderungsgründe für die neu gewählten Räte bestehen – dies wurde jedoch verneint.
Danach wurden die scheidenden Mitglieder verabschiedet. Bürgermeister Marco Steffens dankte ihnen für ihr Engagement. Es werde oft verkannt, dass es sich bei der Tätigkeit im Gemeinderat eben auch um eine freiwillige Tätigkeit handelt, die überaus großen Einsatz erfordert – sowohl in zeitlicher Hinsicht als auch mental und oft auch finanziell, da die damit verbundenen Aufwendungen durch die Sitzungsentschädigungen nicht gedeckt werden. Die Sitzungsvorbereitung und die Fraktionsarbeit nähmen breiten Raum ein, und auch die Bürger erwarteten zu Recht, dass man sich Zeit nimmt für Gespräche mit ihnen und sich um ihre Anliegen kümmert. Dabei benötige man im Einzelfall auch ein dickes Fell und viel Frustrationstoleranz, da man es nicht allen recht machen könne. Die für die Mitarbeit im Gemeinderat eingebrachte Zeit fehle zudem an anderer Stelle: für Partner und Familie oder für die Berufsausbildung.
Ambivalent
Die zurückliegenden fünf Jahre, die Steffens anhand einer Power-Point-Präsentation nochmals Revue passieren ließ, wertete er als wirtschaftlich und finanziell ambivalent. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise habe die Arbeit im Gemeinderat bis ins Jahr 2012 verfolgt. Seitdem ging es mit den Gemeindefinanzen deutlich bergauf. Insgesamt hat Willstätt laut Steffens in den zurückliegenden fünf Jahren rund 17 Millionen Euro investiert.
Insgesamt sind zehn Mitglieder des alten Gremiuns im neuen Gemeinderat nicht mehr vertreten. »Damit verlieren wir ein enormes Maß an Engagement, Sachwissen und Erfahrung, was sich die nachrückenden Gemeinderatsmitglieder noch erwerben müssen«, betonte Steffens. Fraglos habe die Kommunalwahl überraschende Ergebnisse gebracht. Insbesondere wurden Kandidaten nicht wiedergewählt, die für viele als gesetzt galten. Die Betroffenen bat Steffens, die Wählerentscheidung zu akzeptieren und nicht verbittert zu reagieren oder sich gar ganz zurückzuziehen. »Die Bürgergesellschaft braucht ihr Engagement und ihre Talente erst recht.« Da der neue Gemeinderat von 20 auf 18 Sitze verkleinert wurde, zählt der neue Gemeinderat nur acht neue Mitglieder.
PERSONALIEN
◼ Aus dem Gemeinderat ausgeschieden sind:
Hans-Volker Dietzel (Ratsmitglied von 1989 bis 2014), Eugen Sester (1989 bis 2014), Klaus Hillert, Hans Knobloch, Marianne Mehne (alle 2004 bis 2014), Hansjörg Drewello, Timo Schlenz, Heiko Vix, Martin Walter (alle 2009 bis 2014) und Elke Birmele (2010 bis 2014).
◼ Langjährige Mitglieder von Gemeinde- und/oder Ortschaftsrat wurden durch Bürgermeister Marco Steffens mit der Verdienstmedaille der Gemeinde geehrt. Bronze (für drei Legislaturperioden) erhielten Tobias Fahrner und Marianne Mehne. Silber für fünf Legislaturperioden erhielten Hans-Volker Dietzel und Eugen Sester.
◼ Für 20 Jahre und mehr kommunalpolitische Tätigkeit konnte Bürgermeister Marco Steffens Ehrungen des Gemeindetages aussprechen. Geehrt wurden
☛ für 20 Jahre: Klaus Hillert, Erich Nagel
☛ für 25 Jahre: Hans-Volker Dietzel, Eugen Sester
☛ für 30 Jahre: Annette Künster, Reinhard Jockers.