Der 22. Jugendfasnachttag der ONB
Fünf kurzweilige Stunden bot der 22. Jugendtag des Ortenauer Narrenbunds (ONB) in der Bischemer Graf-Reinhard-Halle am Samstag. Ausrichter war die Pfannenschleckerzunft anlässlich ihres 44. Jubiläums mit »rund 444« Kindern und Jugendlichen aus dem ganzen Verbandsgebiet.
»Fasnacht ist eine schöne Sache, bleibt lange bei der Stange. Es ist toll, dass ihr so jung schon da mitmacht«, waren Bürgermeister Michael Welsche und Ortsvorsteher Robert Reifschneider zu Beginn einer Meinung. Auch sonst war hoher Besuch zum ONB-Jugendtag am Samstag angesagt, zehn Präsidiumsmitglieder des ONB waren angereist, um zu gratulieren.
Zum zweiten Mal
Die Vorsitzende des Jugendausschusses, Silvia Boschert, führte schwungvoll durch das Mammutprogramm. Feierlich bekam Hexenzunftmeister Jürgen Zink die Anerkennungsurkunde zur Ausrichtung des 22. Jugendtags von Rainer Domfeld, Präsident des ONB, überreicht. Vor elf Jahren, beim 33. Jubiläum der Pfannenschlecker, hatte er bereits den elften ONB-Jugendtag ausgerichtet.
Den temperamentvollen Eröffnungstanz boten 30 Junghexen der Pfannenschleckerzunft, bevor Lara Wielatt, Lara Murr und Sophia Berger von Silvia Boschert mit der Urkunde zum Dank für ihr elfjähriges Mitwirken am Jugendfasnachttag geehrt wurden. »Wir geh’n jetzt auf Sendung bei Hitradio Ohr«, begrüßte Narrenreporter Matthias Drescher die voll besetzte Halle »und wir passen alle ins Radio, weil ich zieh den Bauch ein«, grinste er. Beim 22. Jugendtag des ONB und bei 44 Jahren Pfannenschleckerzunft bekannte Drescher, der dieses Jahr 44 Jahre alt wird, dass er seit 22 Jahren Narrenreporter ist: »Wenn das kein Grund zum Feiern ist.«
»Gigantisches Fest«
Das »gigantische Fest« bot erstaunliche 33 Programmpunkte von Kindern und Jugendlichen ab zwei Jahren. Mit dabei waren Jugendgruppen des Karnevalsverein Rheinbischofsheim, der Narro-Gruppe Oberkirch, der Narrenzunft Appenweier, der Langhurster Mohren, der Knörpeli Ottenhöfen, der Höllwaldteufel Lautenbach, der Narrhalla Nelram (Marlen), der Korker Feuerhexen, der Narrenzunft Oberachern, der Rappenlochhexen Nussbach, der Hurzeltanzgruppe Neusatz, der Willstätter Hexen, der Jugendguggis Sondbachschlorbe, der Wierer Frösch und der Narren Eckartsweier
Den unheimlichen Finaltanz boten die Vampire aus Eckartsweier, bevor alle Akteure zum großen Finale auf die Bühne kamen, wo es viele Luftballons regnete.
ONB-Jugendarbeit
»Damit die Jugend die Tradition der Fasnacht von der Pike auf lernen kann, verpflichten sich die Mitgliedszünfte beim ONB, ganzjährig aktive Jugendarbeit zu leisten. So lernen die Kinder, dass Fasnacht nicht nur ein Party-Event, sondern eine Festung ist, die tief in unserer Religion verwurzelt ist«, erklärt Rainer Domfeld, Präsident des ONB.
Nach vielen Jahren aktiver Jugendarbeit wurde 2014 die Jugendakademie als eigener Verein gegründet (die ARZ berichtete). Darin sollen Kinder und Jugendliche professionell im Bereich des heimatlichen Brauchtumspflege gefördert werden. Auch Jugendleiter könnten das Angebot der Jugendakademie in Anspruch nehmen, erklärte Domfeld. Es gebe etwa Workshops zu Gewaltprävention, Theaterpädagogik, Mundart, Tanz und Musik. Junge Erwachsene können zudem lernen, wie man einen Verein führt und präsentiert.em