Die "Schwarz Bruck" wird erneuert
Für die Hohnhurster geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Im Sommer soll die »Schwarz Bruck« erneuert werden. Der Ortschaftsrat billigte am Donnerstag die Planung.
Kurz nach Kriegsende wurde die als »Schwarz Bruck« bekannte Brücke über den Endinger Kanal zwischen Hohnhurst und Hesselhurst gebaut – und das sieht man ihr auch wahrlich an: Die Tragkonstruktion ist marode, und die Fahrbahn ist schmal und in einem bedauernswerten Zustand. Schon in den 1990er-Jahren wurde die Brücke als dringend sanierungsbedürftig eingestuft. Die Ortsverwaltung hatte auch ein Angebot eines Ingenieurbüros vorliegen. Eine grundlegende Sanierung oder Erneuerung wurde daraufhin mit schöner Regelmäßigkeit für die Haushaltsberatung angemeldet – und ebenso regelmäßig wieder von der Investitionsliste gestrichen. Vor vier Jahren wurde der Gemeindeverbindungsweg zwischen Hohnhurst und Hesselhurst saniert – doch die Brücke wurde ausgeklammert mit dem Hinweis, dass ohnehin eine Erneuerung fällig ist.
Ein Nadelöhr
Und die soll jetzt auch tatsächlich kommen, erläuterte Samadou Tchabalandja von der Tiefbauabteilung der Stadt am Donnerstag im Ortschaftsrat. Derzeit ist die Brücke ein echtes Nadelöhr: Die Fahrbahn ist schmaler als die der Straße zu beiden Seiten, und die Tragfähigkeit ist auf sechs Tonnen begrenzt. Nun soll sie ersetzt werden durch eine Stahlbeton-Brücke, deren asphaltierte Fahrbahn breit genug sein soll, dass sich zwei Fahrzeuge auf der Brücke begegnen können. Die Brückenkappen zu beiden Seiten der Fahrbahn sind je 1,50 Meter breit, bestehen aus Beton und werden leicht erhöht, sodass sie auch für Fußgänger oder Radfahrer nutzbar sind. Auch ist vorgesehen, Leerrohre einzuziehen, um darin Leitungen etwa für Telekommunikation verlegen zu können. Künftig soll die Brücke das Zehnfache der jetzigen Last tragen können. Das sei sinnvoll, hieß es im Ortschaftsrat, weil die Brücke auch von landwirtschaftlichen Gespannen oder von Lkw und Maschinen für die Waldarbeit befahren wird. 30 Tonnen Traglast würden dafür sicher auch ausreichen – allerdings würden sich dadurch die Baukosten nicht wesentlich verringern. Und somit plädierten die Ratsmitglieder im Sinne einer langen Haltbarkeit für die »große Lösung«.
Um diese Lasten tragen zu können, ist jedoch eine aufwändige Gründung erforderlich. Laut Tchabalandja hat eine Untersuchung ergeben, dass der Baugrund sehr weich ist. Daher müssen die Pfähle, die die Kräfte in den Boden übertragen und auf denen die Brücke ruhen soll, bis auf die Kiesschicht in etwa sieben Meter Tiefe ins Erdreich getrieben werden. Eine Pflasterung und Profilierung von Böschung und Gewässersohle hatte das Landratsamt abgelehnt; nun soll die Böschung mit Natursteinen gesichert werden.
Baubeginn für die Brücke soll um den 20. August dieses Jahres herum sein. Zur Begründung verwies Tchabalandja darauf, dass ein Bachabschlag nicht möglich sei. »Wir müssen uns an der Wasserhaltung orientieren.« Und im Spätsommer und Herbst sei der Wasserstand im Kanal erfahrungsgemäß am niedrigsten. Für die Zeit der Bauarbeiten muss der Gemeindeverbindungsweg zwischen Hesselhurst und Hohnhurst voll gesperrt werden.