Wegen Krebsgefahr: Wilhelmschul-Sporthalle geschlossen
Die Stadt kommt in Sachen Sportanlagen nicht zur Ruhe. Nun hat sie am Freitag auch die Sporthalle der Wilhelmschule vorübergehend gesperrt. Grund sind möglicherweise krebserregende Dämmstoffe. Luftmessungen sollen nun Klarheit bringen, ob eine Gesundheitsgefährdung für Benutzer besteht.
Die Sporthalle der Wilhelmschule ist von der Stadt Kehl am Freitag, 12. Mai, vorübergehend gesperrt worden. Nach der Untersuchung der Mineralfaserdämmung der Heizungsrohre wurde diese in die Kategorie 2 und damit als krebserregend eingestuft, heißt es in einer Pressemitteilung.
Ende März war die Kehler Zeitung einem Hinweis aus dem Umfeld der Schule nachgegangen. Demnach hatte sich Ende Januar über Nacht ein Brett von der Deckenverkleidung der Halle gelöst und war auf den Hallenboden gefallen. Auch die Dämmung der entlang der Hallendecke verlaufenden Heizungsrohre liege offen und riesele auf den Boden, so die Befürchtung. Die Stadtverwaltung hatte damals mitgeteilt, dass man nicht von einer Gesundheitsgefährdung ausgehe. Dennoch hatte sie eine Probe des Dämmmaterials nehmen und untersuchen lassen.
Kein Asbest gefunden
Dieses Gutachten hat nun das Dämmmaterial um die Heizrohre tatsächlich als krebserregend eingestuft. Am Donnerstag war der Untersuchungsbericht bei der Stadt eingegangen, heißt es in der Mitteilung weiter.
In Staubkontaktproben, die auf dem Boden und den Sockelleisten der Halle genommen worden waren, wurden jedoch geringe bis gar keine Belastungen mit künstlichen Mineralfasern festgestellt, heißt es weiter. Asbest wurde nicht gefunden. Das Dämmmaterial wurde in den Osterferien komplett entfernt, die Halle von einer Firma gereinigt.
Die Dämmung an den Heizungsrohren war auf einem knappen Meter Länge geöffnet gewesen – nur wenn ein Ball direkt auf diesen Deckenteil gekickt oder geworfen wurde, konnte Dämmmaterial in der Hallenluft verteilt werden, erklärt der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Michael Heitzmann.
Alles abgesaugt
Bei den Flocken, die vor der Entfernung der Holzlamellendecke in den Osterferien auf den Hallenboden gefallen waren, handelte es sich nach Angaben der Stadtverwaltung nicht um Dämmmaterial, sondern um Staubablagerungen auf den Deckenstrahlplatten und den Holzbrettern. Diese seien inzwischen ebenso komplett entfernt worden wie die Dämmstoffe an den Heizrohren. Die drei an den Arbeiten beteiligten Hausmeister trugen dabei Schutzkleidung und Atemschutzmasken. Sie haben alle Heizrohre, Deckenstrahlplatten und Hohlräume zwischen den Steinen abgesaugt. Anschließend wurde die Halle durch eine Spezialfirma komplett gereinigt.
Decke wird komplett erneuert
Um sicher zu gehen, dass für Schüler und Lehrer von der Halle keine Gefahr ausgeht, wird die Stadt die Hallenluft messen lassen und hat deshalb die Halle am Freitag vorübergehend geschlossen. Über die Sommerferien wird die Hallendecke komplett erneuert.