Endlich: Bald DSL für den Kehler Süden
Mit dem symbolischen Spatenstich fiel am Mittwoch der Startschuss für das Highspeed-Internet-Zeitalter im Kehler Süden. Ab Ende November sollen dann auch Goldscheuer, Marlen, Kittersburg und Hohnhurst ans DSL-Netz angeschlossen sein.
Auf diesen Tag hatten vor allem die Menschen in Kittersburg und Hohnhurst seit mehr als zehn Jahren gewartet: Endlich beginnt bald auch im Vorwahlbereich 0 78 54 das DSL-Zeitalter. Goldscheuer, Marlen, Hohnhurst und Kittersburg werden an den »Daten-Highway« angeschlossen. Bereits Anfang Mai hatten erste Arbeiten begonnen; am Mittwoch nun fiel mit dem symbolischen Spatenstich am Eingang des Gewerbegebiets »Zunftstraße« in Marlen der offizielle Startschuss.
Neun Multifunktionsgehäuse
In den nächsten Monaten wird die Deutsche Telekom im Rahmen des Eigenausbaus rund acht Kilometer Glasfaserkabel verlegen. An neun Stellen, die über die gesamte Dreiergemeinde und Hohnhurst verteilt sind, werden entweder neue Multifunktionsgehäuse (MFG) gebaut oder bestehende Verteilerkästen zu MFG aufgerüstet. Dort wird das Lichtsignal der Glasfaser in ein elektromagnetisches Signal umgewandelt, das dann via Kupferkabel zum Endverbraucher übertragen wird. Um die Kupferleitung schnell zu machen, kommt Vectoring zum Einsatz; diese Technik beseitigt elektromagnetische Störungen.
Kosten: 70 000 Euro pro Kilometer
Die Verlegung der Glasfaserkabel kostet die Telekom nach eigenen Angaben rund 70 000 Euro pro Kilometer. Laut Telekom werden rund 2300 Haushalte profitieren. Bis Ende Juni sollen die Tiefbauarbeiten dauern; dann beginnt die technische Aufrüstung. Laut Klaus Vogel, Regio-Manager der Telekom, soll der Ausbau bis Ende November abgeschlossen sein.
Zuvor mehrere vergebliche Anläufe
Er sei dankbar, dass sich die Telekom bereiterklärt habe, auch Kittersburg und Hohnhurst in den Eigenausbau mit aufzunehmen, so OB Toni Vetrano. Gerade hier habe man mehrere vergebliche Anläufe gefahren. »Das soll jetzt Geschichte sein.«
Seit bekannt wurde, dass die Telekom den Kehler Süden an die »Daten-Autobahn« anschließen will, sei er vor allem von Unternehmern aus allen Gewerbegebieten angesprochen worden, berichtete Goldscheuers Ortsvorsteher Richard Schüler. Er dankte auch der Tiefbauabteilung der Stadt. Diese hatte vor zweieinhalb Jahren eine Leerrohrtrasse von Kittersburg nach Hohnhurst verlegen lassen. Diese Entscheidung habe sich jetzt als richtig erwiesen.
Zukunftssichere Technik
Auch seine Hohnhurster Amtskollegin Michaela Moschberger wies auf die Bedeutung des schnellen Internets gerade für Unternehmer und Freiberufler hin. Sie äußerte sich auch erfreut darüber, dass sich ihr Ortschaftsrat in all den Jahren stur gestellt hatte, was Alternativen wie Funklösungen angeht. Nun bekomme auch Hohnhurst eine zukunftsträchtige Anbindung, die die Chance biete, auch beim weiteren technischen Fortschritt mit dabei zu sein.
Bürgerinfo vor den Ferien geplant
Da die Menschen im Kehler Süden so lange aufs schnelle Internet hatten warten müssen, forderte sie die Telekom zugleich auf, möglichst zeitnah (und nicht erst kurz vor der Fertigstellung) die Bürger zu informieren. Klaus Vogel sicherte ihr einen Termin noch vor den Sommerferien zu.
Was sich für den Kunden ändert
Bislang waren vor allem in Kittersburg und Hohnhurst allenfalls Breitbandgeschwindigkeiten auf ISDN-Niveau zu erreichen. Künftig sollen Datenübertragungs-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s beim Herunterladen und bis zu 40 Mbit/s beim Hochladen möglich sein. Dann sollen nicht nur Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sein. Auch wird man etwa über Maxdome, Netflix oder Amazon Filme streamen können, was nur bei höheren Bandbreiten möglich ist. Und auch das Speichern von Daten in der Cloud wird bequemer.
Weitere Infos gibt’s bei der Telekom unter den kostenfreien Service-Hotlines • 08 00/3 30 30 00 (Neukunden), • 08 00/ 3 30 10 00 (Bestandskunden) oder • 08 00/ 3 30 13 00 (kleine und mittlere Unternehmen) oder im Internet: www.telekom.de/schneller