Kehl/Straßburg

Entlang alter Festungen radeln

Nikolas Sohn
Lesezeit 3 Minuten
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20. August 2013

Der Radweg zu den 19 Forts ist eine grenzüberschreitende Route. Einige der Festungen auf der französischen Seite können besichtigt werden. ©Yvon Meyer/CUS

Die »Piste des Forts« ist eine Tagestour für ambitionierte Radfahrer. Auf der Tour können einige der alten Festungen besichtigt werden. Führungen gibt es auch auf Deutsch.

Kehl/Straßburg. Der Radweg zu den 19 Forts ist eine deutsch-französische Radfahrroute, die von der Landschaft der Ortenau hinauf zu den Hausbergen im Elsass führt. 20 Kilometer gilt es auf deutscher Seite zu strampeln, 65 Kilometer auf dem französischen Abschnitt.
Namensgebend sind die recht gut erhaltenen Militärforts aus dem 19. Jahrhundert, die von Preußen nach dem Deutsch-Französischen Krieg als Teil des Verteidigungsrings um Straßburg gebaut wurden. Nicht nur zur Freude von Geschichtsinteressierten sind heute noch die Festungen Fort Rapp, Fort Frère, Fort Kleber und das Fort Ducrot der Öffentlichkeit zugänglich. Zudem werden hier Führungen auf Deutsch angeboten (siehe Infokasten).
Wir starten die Tour in den Morgenstunden in Marlen und fahren rechtsrheinisch an den Forts Kirchbach, Bose und Blumenthal vorbei. Die Festungen sind entweder abgetragen oder der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Hier genießen wir in erster Linie die Reize der Landschaft, bevor wir bei Kehl über die Passerelle auf das französische Ufer wechseln.
Den Stadtrand von Straßburg rasch passierend, radeln wir bald durch ein größeres Waldgebiet, den »Forêt de la Robertsau«, um bei Wantzenau in Richtung Fort Ney abzubiegen. Ein paar Kilometer weiter halten wir an der Festung Rapp-Moltke –  zu früh, wie sich herausstellt: Die Führungen durchs Museum beginnen erst um 15 Uhr. Im Schatten der Festungsanlage genießen wir dennoch ein kleines Vesper aus dem Rucksack.
Giftige Steigung
Hinter Mundholzheim wartet die erste giftige Steigung: Niederhausbergen, Mittelhausbergen und Oberhausbergen heißen hier bezeichnenderweise die Ortschaften am Streckenrand, und mittendrin das Fort Frère. Auch hier gibt es auf Anfrage Führungen auf Deutsch. Der spontane Blick auf die Uhr verrät: Es wird recht spät werden, wenn wir das gemütliche Tempo beibehalten und den Startpunkt Marlen erreichen wollen. Der Entschluss lautet daher, die Abkürzung durch die Straßburger Innenstadt Richtung Kehl in Kauf zu nehmen. Obwohl gut ausgeschildert, gerät der Weg durch den verwinkelten Stadtkern zu einer weiteren Herausforderung.
Für Durstige und Hungrige finden sich auf der gesamten Strecke kleine Restaurants und Bars, aber auch Hotels für diejenigen, die sich etwas länger in der Gegend aufhalten möchten. Um sich nicht von deren teils begrenzten Öffnungszeiten abhängig zu machen, empfiehlt es sich, für die zeitaufwändige und kräftezehrende Strecke genügend Proviant mitzunehmen.
Später telefonieren wir noch mit Rüdiger Störck, der im Fort Rapp-Moltke schon zahlreiche Führungen begleitet hat: »Es gibt tatsächlich zahlreiche Radfahrer, die die komplette ›Piste des Forts‹ abfahren und dabei unser Museum besuchen.« Die 85 Kilometer sind in einer ausgedehnten Tagestour zu schaffen, samt Museumsbesuch. Vielleicht das nächste Mal.

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Die Tour

Piste des Forts
Länge des Rundwegs: 85 Kilometer.
Dauer: Tagestour
Anspruch: Für Ambitionierte, teilweise merkliche Steigungen.
Beschilderung: überwiegend vorhanden
Empfohlenes Zweirad: Mountain-Bike, Touring-Rad, Cross-Rad.
Route: Kehl, Auenheim, Neumühl, Marlen, Illkirch, Oberhausbergen, Reichstett, Wantzenau, Straßburg.
Besichtigungen
Fort Ducrot:
An jedem ersten Samstag im Monat wird um 14 Uhr eine Führung auf Deutsch angeboten. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Gruppen können unter • 00 33/636/99 19 55 einen separaten Termin vereinbaren.
Fort Rapp:
Führungen gibt es hier an jedem vierten Sonntag im Monat um 15 Uhr, auch auf Deutsch. Informationen bei Rüdiger Störck, • 00 33/388/19 08 80.
Fort Frère:
Führungen sind ebenfalls auf Deutsch möglich. Absprachen unter • 00 33/698/23 30 14 oder E-Mail: contact@fort-frere.fr.

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