Eröffnung der "Kindertagespflege Rheinwichtel"
Nach langer und mühsamer Vorarbeit konnte die Idee einer Kindertagespflege endlich umgesetzt werden. Am Samstag präsentierte der Tagesmütterverein Kehl seine neuen Räumlichkeiten in der Richard-Wagner-Straße 5.
»Die Zeit der Rennerei ist vorbei. Wir haben viele Hürden genommen und finden, dass unser Projekt gelungen ist«, sagte Margot Wohlbold-Melet zur Eröffnung der »Kindertagespflege Rheinwichtel«. »Wir haben hier eine harmonische und anregende Umgebung für Kinder und Betreuer geschaffen.«
Stolz zeigt die erste Vorsitzende des Tagesmüttervereins die hellen Zimmer und die liebevolle Einrichtung. Für die Kinder zwischen null und drei Jahren steht ein separater Schlafraum zur Verfügung, für die Beschäftigungsangebote gibt es einen Bastelraum und ein offenes Spielzimmer.
Großzügiges Bad
Sehr froh sind Vorstand und Tagesmütter über das großzügige Bad und den großen Balkon. Die Tagespflege hat derzeit Platz für sechs bis acht Kinder bei einer Öffnungszeit von 7 bis 16 Uhr. »Der Bedarf ist weitaus höher, vor allem für eine Spätbetreuung nach 16 Uhr«, weiß Margot Wohlbold-Melet, »aber wir haben nicht genug Tagesmütter. Derzeit sind 38 Tagesmütter im Verein aktiv, wobei nur die Betreuungskräfte der Tagespflege fest angestellt sind. Die anderen Tagesmütter arbeiten auf selbständiger Basis zu Hause.
»Der Stundenlohn für die Tagesmütter ist nicht sehr hoch und davon muss man sich dann noch renten- und krankenversichern«, weiß Karen Schulz, die seit sechs Jahren dabei ist. Dennoch könnte sie sich keine andere Tätigkeit vorstellen. »Ich arbeite gerne mit Kindern, es kommt viel zurück.« Eine Aussage, der die anderen bei der Feier anwesenden Tagesmütter uneingeschränkt zustimmen. »Ich bin seit 14 Jahren Tagesmutter«, erzählte Nicole Rösner, »da werden die Kinder fast schon zu einem Teil der Familie und die Eltern zu Freunden.«
Finanzielles Risiko
Alle Tagesmütter im Verein haben einen Qualifikationskurs mit 160 Lerneinheiten absolviert, um die Kinder bedarfsgerecht betreuen zu können. Zudem gibt es regelmäßige Fortbildungen von mindestens 15 Stunden im Jahr. Darüber hinaus treffen sich die Tagesmütter zum Erfahrungsaustausch. Bei Fragen und Problemen steht dem Verein die hauptamtliche Sozialpädagogin Susanne Federolf zur Seite. Mit dem Projekt der Tagespflege geht der Tagesmütterverein ein gewisses finanzielles Risiko ein. »Wir arbeiten noch nicht kostendeckend, hoffen aber, dass dies in ein paar Monaten der Fall sein wird«, erklärte Margot Wohlbold-Melet. Der gemeinnützige Verein wurde im Juli 1995 auf Initiative des politischen Frauenstammtisches gegründet und finanziert sich über verschiedene Zuschüsse von Kreis und Land sowie über Spenden und die Mitgliedsbeiträge. OB Toni Vetrano zeigte sich beeindruckt von der hellen und freundlichen Einrichtung.