Freche Hexen und wilde Teufel in Odelshofen
In Odelshofen waren die Narren los. Der große Umzug am Sonntagnachmittag war das Highlight des närrischen Wochenendes der »Plauelbach Ille«.
Alle drei Jahre veranstalten die »Plauelbach Ille« einen großen Narren-Umzug. Dann verwandelt sich ihr beschauliches Heimatdorf Odelshofen in ein Narrennest. Mit 81 Gruppen, 20 Wagen, vier Guggemusik-Gruppen und insgesamt über 1500 Hästrägern war dies der zweitgrößte Umzug im Hanauerland nach dem Kehler Umzug. Die halbstündige Umzugsstrecke von der Legelshurster Straße über Hauptstraße, Hebelstraße und Lehweg zurück zur Halle war trotz Regenwetters mit einem zigfachen an Zuschauern gesäumt, wie Odelshofen Einwohnern hat. Das sind 590.
Punkt 14.11 Uhr ging's los
Punkt 14.11 Uhr setzte sich der fast anderthalbstündige närrische Lindwurm nach den traditionellen drei Kanonenschlägen des Korker Schützenvereins, angeführt von den Eulen der Plauelbach Ille, in Bewegung. Auf halber Strecke passierte er den Ehrenwagen mit dem Vorsitzenden der Plauelbach Ille, Dietmar Richert, Ortsvorsteher Markus Murr, dem Vorsitzenden des Fördervereins Kehler Fastnacht, Stefan Kaiser und Lena Maier, der Protokollantin aus dem geschäftsführenden Präsidium des Ortenauer Narrenbundes, an Bord. Sie übernahm die Moderation.
Gefesselt, gestempelt und bemalt
Freche Hexen, wilde Teufel, unheimliche Geister und allerlei furchterregende Fratzen trieben auf den Odelshofener Straßen ihr Unwesen. Da wurden junge Mädchen gefangen, mit kiloweise Konfetti ausgestopft, in Gefängnisse gesteckt und verschleppt, in Christbaumnetzen gefesselt, gestempelt und bemalt.
»Plombenzieher« für die Kinder
Aber auch so mancher Erwachsener bekam Konfetti in Haare oder Kragen, Stroh unter den Hut und etwas Farbe ins Gesicht. Für die kleineren Zuschauer gab es jede Menge »Plombenzieher«, was ihnen mit der Zeit die Furcht vor den unheimlichen Gestalten nahm. Aber auch viele fröhliche bunte Hästräger und graziöse Prinzengarden erfreuten das Auge.
Damit auch die Ohren etwas vom Umzug hatten, sorgten die zahlreichen Wagen mit ihrer Musik, sowie Musikvereine und Guggis. Natürlich wurden auch Kunststücke wie Hexenpyramiden, Lasso schlagen und vieles mehr vorgeführt. Die Langhurster Mohren machten eine »Riesenschweinerei«, und ein Kehler Fuchs führte Räder und Flugkünste vor.
Feiern in der »Fressgass«
Nach dem Umzug wurde ausgelassen in der »Fressgass« vor und in der Festhalle gefeiert. Der Tischtennisverein, die Hobbyfußballer »Lord Cinda« und die »Plauelbach Ille« selbst verwöhnten das Narrenvolk mit Pizza, Getränken, Würsten, Schnitzel und Pommes. Der Verein »Aktives Dorfleben Odelshofen« sorgte für die Sicherheit auf der Umzugsstrecke.