Gemeinde Kork formuliert ihre Ziele
Zum Abschluss der Visitation begrüßte der Leiter der Gemeindeversammlung der Korker Kirchengemeinde, Aiko Lucas, am Sonntagmorgen eine große Gruppe von Gemeindemitgliedern in der Dorfkirche. An der Spitze der Visitationsgruppe stand Dekan Günter Ihle.
Dekan Günter Ihle, Pfarrerin Claudia Baumann und die Bezirkskirchenrätinnen Margit Ehmig und Renate Kimmig-Hurst haben der Korker Kirchengemeinde einen Besuch abgestattet. Solche Kirchenvisitationen sind eine Bestandsaufnahme des Gemeindelebens und sollen eine Hilfe bei den Zielformulierungen für die zukünftige Entwicklung des Gemeindelebens sein. »Normalerweise findet eine Visitation alle sechs Jahre statt, seit der letzten sind nun schon zehn Jahre vergangen«, sagte Korks Pfarrerin Christa Wolf bei einer abschließenden Versammlung am Sonntag dazu. Eine Visitation stand also schon seit Jahren an.
»Auf Grund der finanziellen Situation der evangelischen Kirchengemeinde Kork muss sich der Kirchengemeinderat mit der Notwendigkeit auseinandersetzen, ein sogenanntes Freiwilliges Haushaltssicherungskonzept einzugehen«, verlas die Bezirkskirchengemeinderätin die Zielvereinbarungen weiter. »Dadurch können, verbunden mit entsprechenden Vorgaben, neue Spielräume frei werden. Der Kirchengemeinderat klärt noch in diesem Jahr seine Fragen bezüglich des möglichen Haushaltssicherungskonzepts und sucht die notwendigen Gespräche mit den Verantwortlichen des Bezirks und der Landeskirche.«
In der Vereinbarung wird auch das Thema »Inklusion« angesprochen, also der Teilhabe unterschiedlicher Menschen an den Angeboten der Kirchengemeinde. »Schwerpunktmäßig wird sich der Kirchengemeinderat hier zunächst mit den Angeboten der Kirchengemeinde für Kinder, Jugendliche und Familien befassen. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden sowie mit Verantwortlichen des Bezirks werden die aktuellen Angebote betrachtet.« Soll heißen, dass überprüft werden soll, welche Angebote gut laufen und was beispielsweise vor Ort nicht geleistet werden muss, weil es anderswo bereits entsprechende Angebote gibt. »Der Weg des Zusammenwachsens mit Neumühl wird weiter fortgeführt«, heißt es weiter. Veranstaltungen und Gottesdienste sollen gemeinsam beworben und auch veranstaltet werden. 2017 soll es eine gemeinsame Klausur der beiden Kirchengemeinderäte geben. Die Gemeinde wird regelmäßig über weitere Etappen der Kooperation unterrichtet. Vor kommenden Beschlüssen sollen die beiden Gemeinden einbezogen werden.
»Ich muss nicht mehr alles selber machen«, führte Dekan Ihle dazu in aller Deutlichkeit aus, »weil man es nicht mehr kann. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir mit geringer werdenden Mitteln arbeiten können.«
Eine Diskussion über die gefundene Vereinbarung und über allgemeine Fragen über die Kirchengemeinde, Urlaubsvertretungen, Gottesdienstorte Kork und Neumühl zum Beispiel, schloss sich an. »Noch finden wir geringe Resonanz bei gemeinsamen Gottesdiensten in Kork oder Neumühl vor«, beklagte sich Pfarrerin Wolf, »wir müssen noch die notwendige Flexibilität erlernen.«
»Wir müssen miteinander reden«, forderte Wolf die Gemeinde auf, »brechen Sie das Schweigen!« Nur so kann man notwendige Anpassungen an die Gegenwart finden.
Der anschließende Gottesdienst begann mit festlicher Trompetenmusik mit Orgelbegleitung, gespielt von Udo Sutter, Milena Jockers, Jürgen Walter an der Trompete und Wolfgang Hirrle (Orgel).