Gewerbegebiet Auenheim wird »zugemüllt«
Das Gewerbegebiet Auenheim wird immer mehr »zugemüllt«. Dies beklagen die dort ansässigen Unternehmer. Bei einem Frühstück mit OB Toni Vetrano und Vertretern von Orts- und Stadtverwaltung fanden sie für die Zustände teils drastische Worte. Doch eine Lösung des Problems ist schwierig.
»Fürchterlich«, »kein tragbarer Zustand«, »nicht mehr auszuhalten« – mit drastischen Worten haben Vertreter von Unternehmen aus dem Gewerbegebiet Auenheim bei einem Frühstück mit Vertretern von Orts- und Stadtverwaltung die Verschmutzung auf den Straßen und Grünflächen neben ihren Grundstücken beschrieben. Die Verursacher seien Lkw-Fahrer, die im Gewerbegebiet auf öffentlichen Flächen ihre Pause machen, essen oder sogar dort übernachten. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, klagten die Firmen schon 2016 über ein Müllproblem im Gewerbegebiet. Daraufhin erhöhte der Betriebshof seinen Reinigungsaufwand: Zweimal pro Woche sammelt ein Mitarbeiter dort den Müll ein. Zusätzlich finden nach Bedarf größere Reinigungsaktionen statt. Behoben sei das Problem damit allerdings noch immer nicht, hieß es.
»Kein tragbarer Zustand«
Sie selbst müssten die Umgebung ihrer Grundstücke regelmäßig reinigen, klagte Hans-Bert Eichelberger (Firma Zollikofer). Verpackungsmaterial, Dosen, Flaschen, Zigarettenpackungen und Taschentücher liegen herum. Schlimmer noch: Viele Lkw-Fahrer verrichteten auch ihre Notdurft im Freien. »Das ist kein tragbarer Zustand mehr.«
Mehr an Infrastruktur ist nicht gewollt
Wirtschaftsförderin Fiona Härtel hatte im vergangenen Jahr eine Umfrage gestartet, welche Firmen sich an den Kosten für eine gemeinsam finanzierte öffentliche Toilette beteiligen würden. Die meisten Unternehmen hatten sich dazu jedoch nicht bereiterklärt – überwiegend mit der Begründung, dass ein Mehr an Infrastruktur noch mehr Lkw-Fahrer anziehen könnte, die das Gewerbegebiet selbst gar nicht beliefern.
Mehr als hundert Laster am Wochenende
Ein weiteres Problem: Die Straßen im Gewerbegebiet werden von Lkw »zugeparkt«. Vor allem am Wochenende stünden mehr als hundert Laster im Gewerbegebiet. Alfred Jatz (MSG Krandienst) will deshalb vor seinem Grundstück ein Lkw-Halteverbot beantragen. Davon ließen sich die Lkw-Fahrer aber nicht abschrecken, gab Volker Pohle von Promotec zu bedenken.
Fast alle Lkw, die manchmal tagelang im Gewerbegebiet abgestellt sind, seien der Auenheimer Niederlassung der Spedition Gartner zuzuordnen, hieß es. »Dann muss Gartner die Laster eben auf dem eigenen Grundstück stehen lassen – so handhaben wir anderen das ja auch«, forderte Alfred Jatz. Ortsvorsteherin Sanja Tömmes hatte im Vorfeld mit Geschäftsführer Thomas Stelzhammer gesprochen. Er habe ihr zugesagt, auf seinem Parkplatz eine Edelstahl-Toilette und zwei mobile Toilettenkabinen zur Verfügung zu stellen, berichtete sie. Doch um alle Lkw aufzunehmen, sei der Parkplatz ohnehin zu klein.
Zwischenbericht geplant
Bernd Riebel (Hans Riebel GmbH) plädierte daher für einen Sammelparkplatz mit Toiletten und Müllcontainern. Dafür sei keine Fläche mehr vorhanden, entgegnete Fiona Härtel. Außerdem würde ein gut ausgerüsteter Parkplatz wahrscheinlich noch weitere Lkw-Fahrer anziehen. Sie versprach aber, noch einmal auf die Spedition zuzugehen, sodass zumindest alle verfügbaren Stellplätze auf ihrem Grundstück zugänglich gemacht werden. Ein Vertreter von Gartner war nicht zum Frühstück gekommen. »Wir müssen versuchen, das Problem auf den vorhandenen Flächen zu minimieren«, fasste Oberbürgermeister Toni Vetrano zusammen. Er kündigte an, den Unternehmern noch vor dem nächsten Treffen, in etwa drei Monaten, eine Zwischennachricht zu geben, um sie über mögliche Lösungsansätze für das Müll- und Parkproblem zu informieren.
Beim Zugang zum schnellen Internet – im vergangenen Jahr noch ein Kritikpunkt – ist dagegen einiges besser geworden. Inzwischen profitieren die meisten Firmen vom Ausbau der Verteilerkästen durch die Telekom, sodass nun mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Zusätzlich hat die Stadt ein Fachbüro mit einem Markterkundungs- und Interessensbekundungsverfahren beauftragt. Geschätztes Investitionsvolumen für den weiteren Breitband-Ausbau: rund 2,8 Millionen Euro; bis zu 70 Prozent davon sind förderfähig.
Weniger Feinstaub
Auch in Sachen Feinstaub haben sich Verbesserungen ergeben. So haben zwei Betriebe Anstrengungen unternommen, um die Feinstaubbelastung zu senken, die von ihren Produktionen ausgeht. Die Lösung: der Einbau eines Sprühnebelsystems. Der Feinstaub, der bei der Produktion anfällt, wird nun durch die Wassertropfen gebunden und fällt zu Boden, statt verweht zu werden.