Goldscheuer meldet Haushaltswünsche an
Auf rund zwei Millionen Euro belaufen sich die Anmeldungen der Ortschaft Goldscheuer für den Doppelhaushalt 2017/18. Der Ortschaftsrat billigte den »Wunschzettel« am Donnerstag einstimmig. Doch die Ortschaft bringt weit mehr an Einnahmen in den Haushalt ein als sie von der Stadt wünscht.
»Goldscheuer kriegt immer alles« – diese Kritik hat sich Ortsvorsteher Richard Schüler im Verlauf seiner vielen Jahre in der Kehler Kommunalpolitik schon oft anhören müssen. Ob’s ihn nervt? Gut möglich. Jedenfalls machte er gleich zu Beginn der Vorstellung des »Wunschzettels« im Ortschaftsrat die Gegenrechnung auf. Würden alle angemeldeten Vorhaben genehmigt und realisiert, würde die Stadt rund zwei Millionen Euro im Kehler Süden investieren.
Doch an Einnahmen bringt Goldscheuer viel mehr: Rund 3,5 Millionen Euro sollen aus Goldscheuer ins Kehler Stadtsäckel fließen. 600 000 Euro sollen 2017 im Gewerbegebiet »Stockfeld I«-Erweiterung erlöst werden. Kehl hat laut Schüler derzeit keine Gewerbeflächen mehr. »Da müssen wir weiterkommen.« Weitere rund 700 000 Euro Erlöse aus Grundstücksverkäufen im Gewerbepark »Basic« und im Gewerbegebiet »Stockfeld I« sollen im derzeit noch laufenden Jahr hinzukommen. Und allein rund 2,2 Millionen Euro sollen aus den Grundstücksverkäufen im Neubaugebiet »Hanfplatz/Wasserstraße II« in Kittersburg erlöst werden – wenn denn der Bebauungsplan endlich umgesetzt würde.
Dicker Brocken Mättel 2
2017 sollen nun die dafür notwendigen Erschließungsarbeiten kommen (325 000 Euro). Weitere 50 000 Euro wird die Straßenbeleuchtung kosten. Dickster Tiefbau-Brocken ist jedoch der Endausbau im Baugebiet »Mättel II« in Marlen (390 000 Euro). Rund 215 000 Euro sollen in den Umbau der Offenburger Straße fließen, die ja im Zuge des Umbaus der Ortsdurchfahrt Goldscheuer von der Römerstraße »abgeklemmt« wurde.
Zu den weiteren Tiefbaumaßnahmen gehören die Befestigung der Bankette an den Verbindungswegen Lindleweg–Friedhof und Lindleweg–Kittersburger Mühle. Auch der Gehweg an der Brandeckstraße zwischen Kindergarten »Spatzennest« und dem Ortsrand von Kittersburg soll endlich befestigt werden – das hätte eigentlich schon vor zwei Jahren geschehen sollen.
Kommen soll auch der »Georg-Krämer-Platz« in Marlen, der im Zuge des Umbaus der Ortsdurchfahrt entstanden ist, derzeit aber noch unansehnlich aussieht. Die Verzögerung sei auch dadurch zu erklären, dass der zuständige Planer zwischenzeitlich verstorben ist, so Schüler. Die Abschlussplanungen laufen jedoch.
Mehr als 240 000 Euro sollen in die Schule Goldscheuer investiert werden – etwa für einen behindertengerechten Zugang, neue Bodenbeläge und Dachrinnen, neue Fenster im Verbindungsgang und in die Schulhofbeleuchtung. Dickster Brocken ist jedoch die Erneuerung der Heizung (120 000 Euro). Auch die Schaffung des Bürgergartens zwischen Friedhof und Skateranlage nebst Umgestaltung der drei Fischteiche an der Hanfrötze ist für 2017 angemeldet. Auf dem Friedhof selbst sollen rund 31 000 Euro investiert werden – vor allem um neue Bestattungsformen zu ermöglichen.
Neuer Fassadenanstrich
2017/18 soll der Neubau des Kindergartens St. Agnes in Marlen kommen (623 000 Euro). Am Kindergarten »Don Bosco« ist die Außenanlage herzurichten, sobald der im Bau befindliche Anbau steht (rund 90 000 Euro); hinzu kommen 60 000 Euro für verschiedene Sanierungsarbeiten. Die Kita »Spatzennest« braucht unter anderem einen neuen Fassadenanstrich; außerdem soll das Piratenschiff ein Sonnensegel erhalten.
Geplant sind außerdem unter anderem die Sanierung des Backhauses am Gemeindezentrum Kittersburg, neue Fenster fürs Feuerwehrhaus und die Fortsetzung der Sanierung der WC’s in der Turnhalle Marlen.