Grundschule zieht in Werkrealschule
Sinkende Schülerzahlen zwingen die Verwaltung und den Gemeinderat zum Handeln: Der Rat hat am Mittwochabend unter anderem beschlossen, dass der Standort Kork der Werkrealschule Nord-Ost geschlossen wird und in das dortige Schulgebäude die Grundschule einzieht. Außerdem war der Schulstreit zwischen Leutesheim und Bodersweier Thema.
Der Gemeinderat hat dafür votiert, die Korker Außenstelle der Werkrealschule Nord-Ost zum Ende des Schuljahres 2014/2015 zu schließen. Ab dem kommenden Schuljahr wird im dortigen Schulgebäude, so das Votum, die Grundschule Kork untergebracht. Die Neumühler Außenstelle der Grundschule Kork-Neumühl wird dauerhaft geschlossen.
Der Gemeinderat hat zudem beschlossen, dass das Neumühler Schulgebäude dauerhaft für die Héctor-Kinderakademie zur Verfügung gestellt wird. Für den Betrieb der Akademie dort sollen auch die entsprechenden Mittel bereit gestellt werden, heißt es.
Hintergrund dieses »Bäumchen-Wechsel-dich-Spiels« im Bereich der Schulen sind die seit Jahren sinkenden Schülerzahlen. So wird es im kommenden Schuljahr keine ganze fünfte Klasse mehr in der Werkrealschule Nord-Ost geben, weil die Mindestschülerzahl von 16 Schülern bei Weitem unterschritten wurde – und dies bereits das dritte Mal in Folge. Der Standort Bodersweier der Werkrealschule wird nun im kommenden Schuljahr eine jahrgangsübergreifende sechste/siebte Klasse aufnehmen. So wird das Korker Gebäude der Werkrealschule frei. Dort zieht ab dem Schuljahr 2015/2016 die Grundschule Kork ein, um künftig mehr Platz zu haben.
»Das ist heftig«
Stadtrat Andreas Hopp (CDU) griff im Gemeinderat unter dem Punkt »Verschiedenes« die Berichterstattung der Kehler Zeitung in unserer Mittwochausgabe über den sich anbahnenden Schulstreit zwischen Bodersweier und Leutesheim auf: »Das ist heftig, wie da im Ortschaftsrat diskutiert wurde«, kommentierte der Bodersweierer die Leutesheimer Reaktion zur Bodersweierer Initiative, die Grundschule wieder ins Dorf zu holen. »Es geht in Bodersweier nicht darum, die Grundschule Leutesheim zu schwächen, sondern etwas Neues zu schaffen für Schüler in Bodersweier.« Hopp lobte die Idee einiger Eltern, im Schulgebäude gleich auch den örtlichen Kindergarten unterzubringen und sprach von einem »Bildungshaus«, das dort entstehen könnte. Das Gebäude sei in einem guten Zustand und verfüge auch über Parkplätze und eine Schulhalle. Statt den bestehenden Kindergarten künftig für viel Geld zu vergrößern, könnte die Stadt das Gebäude veräußern. »Wir wollen keinen Streit mit Leutesheim«, stellte Hopp klar.
Das wolle er auch nicht, entgegnete im Gemeinderat der SPD-Mann und Leutesheimer Ortsvorsteher Heinz Faulhaber, aber »wir haben im Grundschulbereich keine Veranlassung, Veränderungen vorzunehmen.« Das habe man bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung einfach nur klarstellen wollen.