Hesselhurst wieder im Visier
Nach der Adventszeit im Vorjahr ist jetzt im Zusammenhang mit den Einbruchsserien der jüngsten Zeit auch wieder Hesselhurst von ungebetenen Zeitgenossen heimgesucht worden. In einem Aufruf bittet Ortsvorsteher Volker Mehne die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit.
Willstätt-Hesselhurst. In
einem Aufruf an die Bürgerschaft vom Wochenende bittet die Ortsverwaltung Hesselhurst die Bürger um Mithilfe, da es in dem Willstätter Ortsteil zu vermehrten Diebstählen gekommen ist. Ortsvorsteher Volker Mehne bittet darum, bei Beobachtungen den Polizeiposten Appenweier oder das Polizeirevier Kehl zu kontaktieren.
Besonders in der zweiten Augusthälfte hat das Polizeipräsidium Offenburg im gesamten mittelbadischen Raum vermehrt Einbrüche verzeichnet. Allein 22 Anzeigen waren es in der Ortenau am vorletzten Wochenende gewesen, davon wiederum waren 14 Fälle der Polizei aus dem Raum Kehl/Willstätt/Neuried gemeldet worden.
Die Angst ging um
Einen Wohnungseinbruch ganz zu verhindern sei zwar schwierig, aber nicht unmöglich, sagen die Fachleute der Polizei. Dabei spielen eine ganze Reihe von Faktoren mit – von der technischen Seite über das eigene Verhalten bis hin zu den aufmerksamen Nachbarn auch in kleinen Orten. »Denn sogar mitten im Dorf bleibt die Bevölkerung von Einbrüchen nicht verschont«, mahnen die Präventionsbeamten zu Vorsicht und Aufmerksamkeit.
Hesselhurst hat es wieder zu spüren bekommen. Schon im Advent des Vorjahres ging im Dorf die Angst um. Eine Abordnung aus dem Ortsteil hatte in der Bürgerfragestunde des Gemeinderates in der Dezember-Sitzung davon berichtet, dass sechsmal in Wohnhäuser eingebrochen worden war, einmal sei es beim versuchten Einbruch geblieben. Damals war beobachtet worden, dass die Einbrecher meist zwischen 18 und 21 Uhr in die Häuser eingedrungen sind – oft kurz nach Einbruch der Dämmerung. Die Diebe kundschafteten aus, in welchem Haus kein Licht brennt. Dann werde dort geklingelt. Wenn niemand öffnet, sei dies das Zeichen für die Eindringlinge, dass sie zur Tat schreiten könnten, hieß es weiter.
Die Forderung, die Polizeistärke für das Revier Kehl im Hinblick auf die Nachbarschaft zum Ballungsraum Straßburg zu erhöhen, ist in Kehl, Appenweier, Neuried und Rheinau ein Dauerthema. Die geforderte Verbesserung in der Polizeipräsenz blieb jedoch bisher aus. Die Bürgermeister im Hanauerland unternehmen schon seit vielen Jahren alles, um mehr Polizeikräfte zu bekommen. »Kehl hat in der Summe 40 Polizisten mehr als ohne Grenzlage, aber dennoch deutlich weniger als Kommunen in der Nachbarschaft von Großstädten wie Stuttgart, Karlsruhe oder Ulm«, hatte im Dezember Willstätts Bürgermeister Marco Steffens erklärt. Und angefügt: »Bei der Landesregierung hört das Denken an der Grenze auf.«
Schwachstelle Terrasse
Die Erfahrungen der Polizei zeigen, dass durch sinnvolle technische Vorkehrungen, aber auch durch die Beachtung einiger Verhaltenstipps so mancher Einbruch erschwert oder sogar verhindert werden kann. Beliebte Ziele von Eindringlingen sind nach Erkenntnissen der Polizei nach wie vor Ein- oder Zweifamilienhäuser. Aber auch Mehrfamilienhäuser sind nicht ausgenommen.
Bei frei stehenden Häusern bildet vor allem die Rückseite des Hauses eine Schwachstelle – und hierbei speziell Terrassentüren und Kellerfenster. In der Regel wird die gesamte Wohnung durchsucht und Geld, Schmuck oder leicht zu transportierende Elektronikgeräte mitgenommen.
SERVICE I
10 Tipps zum Einbruchsschutz
Wie man sich vor Einbrechern schützen kann, dazu gibt die Polizei nachstehende 10 Tipps:
◼ Sichern Sie Haus- und Wohnungstüren, Nebeneingangstüren und auch Balkon- oder Terrassentüren mit mechanischen Sicherungen.
◼ Sichern Sie Ihre Rollläden gegen Hochschieben.
◼ Sichern Sie Kellerlichtschächte und Kellerfenster.
◼ Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren – auch wenn Sie das Haus »nur kurz« verlassen. Achtung: Gekippte Fenster sind für Einbrecher offene Fenster!
◼ Türen nicht einfach nur zuziehen, sondern abschließen.
◼ Lassen Sie Wertsachen zu Hause nicht offen herumliegen.
◼ Besonders wertvolle Dinge, auch Dokumente, sind am sichersten in einem Bankschließfach untergebracht.
◼ Kümmern Sie sich um Ihre Nachbarn. Achten Sie auf verdächtige Vorgänge und außergewöhnliche Geräusche.
◼ Achten Sie auf verdächtige Fahrzeuge und Personen (Kennzeichen und Beschreibungen notieren).
◼ Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110.
SERVICE II
An wen kann man sich wenden?
Der Polizeiposten Appenweier ist unter • 0 78 05 / 9 15 70, das Polizeirevier Kehl unter • 0 78 51 / 89 30 zu erreichenen.
Der Posten in Appenweier ist von 6.30 bis 19 Uhr durchgehend geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten des Postens ist das rund um die Uhr besetzte Polizeirevier in Kehl für den Bereich der Gemeinde Willstätt zuständig.
Für die Beratung zur Sicherung eines Anwesens stehen die Fachleute der Kriminalpolizeilichen Beratung in Offenburg, • 07 81 / 21 - 45 15 oder • 07 81 / 21 -10 41, gerne zur Verfügung.
Kontakt kann man auch unter der E-Mail offenburg.pp.praevention@polizei.bwl.de aufnehmen. Weitere Tipps gibt es auch im Internet: www.k-einbruch.de