Kehl

Portrait: Warum wird man Veganerin?

Roland Schmellenkamp
Lesezeit 3 Minuten
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25. August 2015
Elsa Zimmermann (18) ist seit ihrem zwölften Lebensjahr Vegetarierin und seit einem Jahr sogar Veganerin.

Elsa Zimmermann (18) ist seit ihrem zwölften Lebensjahr Vegetarierin und seit einem Jahr sogar Veganerin. ©Roland Schmellenkamp

Mehrere 100000 Menschen leben in Deutschland »vegan«, die Zahl steigt an und auch spezielle Lebensmittel werden immer häufiger angeboten. Eine Veganerin ist Elsa Zimmermann aus Kehl. Sie nennt Gründe für diese Ernährungsweise, spricht über Mangelerscheinungen und nennt ein Lieblingsrezept für veganes Eis.

»Seit ich zwölf Jahre alt bin, esse ich kein Fleisch mehr. Ich möchte die Massentierhaltung nicht unterstützen.« Das sagt Elsa Zimmermann. Die 18-Jährige hat dieses Jahr in Kehl am Einstein-Gymnasiums ihr Abitur gemacht. Ihre weiteren Argumente für den Verzicht auf alle fleischlichen Produkte: »Es ist für die Umwelt besser, weil die Tierzucht klimaschädlich ist. Zum Beispiel wird Nahrung für die Tiere wie Soja in Regenwaldgebieten angebaut.«

Wie wäre es dann mit Wildschweingulasch? »Wild esse ich auch nicht, weil ich der Ansicht bin, dass jedes Leben einen Wert hat. Ich möchte für meinen Genuss kein Leben nehmen.« Seit einem Jahr lebt Elsa Zimmermann nicht nur vegetarisch, sondern vegan. Das bedeutet: Sie verzichtet wie gehabt auf Fleisch und nun zusätzlich auf alle tierischen Produkte wie Eier oder Honig. Und das geht noch weiter: »Vorher habe ich Lederschuhe gekauft. Die trage ich noch, werde mir aber keine neuen mit Leder holen.«
Appetit auf Fleisch hat sie nie – auch nicht auf Grillpartys. Da bringe jeder seine Sachen mit, es gebe auch viele Salate und vegane Würstchen.

Ein anderes Thema: Das Vitamin B 12 gibt es fast ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln, Kalzium ist in einigen wie Milch in relativ hohen Anteilen. Die 18-Jährige erklärt, dass sie sich erst kürzlich habe »beim Arzt checken lassen« – alles in Ordnung. »Ich versuche mich vollwertig und ausgewogen zu ernähren mit allen Nährstoffen.«

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Nur das Vitamin B12 nimmt sie als Ergänzung in Tablettenform zu sich. Am Tag des Gesprächs mit der Kehler Zeitung hat sie sich Süßkartoffeln gekocht und dazu einen Salat gemacht. Es gebe zwar auch vegane Fertiggerichte in Supermärkten, aber davon rät sie ab: um Mangelerscheinungen vorzubeugen, wie sie sagt.

Einen Tipp hat sie: Lecker sei im Sommer Bananeneis. Die Zubereitung ist einfach: Das Obst mit einer Küchenmaschine zu einer cremigen Masse kleinmachen, nach Wahl Himbeere, Erdbeeren oder Kakao hineingeben, ab ins Gefrierfach – und fertig ist das Eis. Ihr Informationen zum Thema »Vegan« fischt sie sich aus dem Internet, dort ist Elsa Zimmermann auch Mitglied einer entsprechenden regionalen Facebook-Gruppe.

Was sie auch sagt: »Ich akzeptiere und toleriere Leute, die Fleisch essen. Allerdings sind die meisten schlecht informiert.« Sie selbst habe sich schon oft dumme Kommentare anhören müssen, vor allem in der Schule. Missionarisch ist die 18-Jährige auch nicht bei ihrer Katze: »Die frisst normales Futter und Mäuse darf sie sich draußen jagen.«

 

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