Internationaler Tag der Epilepsie
Anlässlich des Tages der Epilepsie am Sonntag, 5. Oktober, macht das Epilepsiezentrum Kork unter dem Motto »Epilepsie kann jeden treffen – in jedem Alter« auf die Bedeutung dieser Erkrankung aufmerksam, die zu den am häufigsten vorkommenden neurologischen Erkankungen gehört. »Weltweit ist beinahe einer von hundert Menschen an Epilepsie erkrankt«, unterstützt Bernhard Steinhoff, Ärztlicher Direktor des Epilepsiezentrums Kork, diese Aussage.
Patient und Angehöriger
»Die Anfälle können jede Person in jedem Lebensalter neu betreffen. Für unsere Arbeit bedeutet dies, dass das Problem der Epilepsie und ihrer Behandlung stets in einer Wechselwirkung mit den Besonderheiten des entsprechenden Alters stehen.« Entsprechend müsse nach seinen Erfahrungen diesen besonderen individuellen Anforderungen der Patienten Rechnung getragen werden. »Dazu kommt, dass ein Epilepsiezentrum natürlich auch für Angehörige da sein muss«, lenkt Steinhoff den Blick auch auf das persönliche Umfeld der Patienten. »Gerade Partner von neu erkrankten älteren Patienten haben oft größte Schwierigkeiten, mit den wiederholt und doch überraschend auftretenden epileptischen Anfällen umzugehen.« Mit moderner Epilepsietherapie können rund 70 Prozent aller an Epilepsie erkrankten Menschen in Deutschland ein anfallfreies Leben führen.
Das Epilepsiezentrum Kork umfasst drei Kliniken mit 121 Betten für Patienten in jedem Lebensalter. Es handelt sich dabei um das einzige Kompetenzzentrum für Epilepsiepatienten in Süddeutschland, das mit in- und ausländischen Universitäten kooperiert.
Kritisch sieht der Ärztliche Direktor Bernhard Steinhoff in jüngster Zeit die Verschlechterung des epileptologischen Angebots für Betroffene. Die Möglichkeit der ambulanten Behandlung erwachsener Patienten werde dadurch behindert, dass die Epilepsieambulanzen des Zentrums nach der Empfehlung der Kassenärztlichen Vereinigung Südbaden ausgerechnet für Patienten aus dem Ortenaukreis nur noch auf Überweisung niedergelassener Neurologen tätig werden dürften. »Die enge Verzahnung mit dem Hausarzt wird dadurch konterkariert.«