Kapelle erstrahlt in neuem Glanz
Nach einem knappen Jahr Bauzeit ist gestern die Kapelle auf dem Kernstadtfriedhof neu eingeweiht worden. Gleichzeitig sind die neuen gärtnergepflegten Grabfelder, auf denen bis zu 76 Bestattungen möglich sind, ihrer Bestimmung übergeben worden.
Lange haben die Kehler auf ihre Friedhofskapelle verzichten müssen. Während den knapp einjährigen grundlegenden Sanierung waren die Trauerfeiern in der Martin-Luther-Kirche und in St. Maria abgehalten worden. OB Toni Vetrano und die Vertreterinnen beider Kirchen, Pfarrerin Claudia Baumann und Pastoralreferentin Sybille Harter, dankten den Angehörigen der Verstorbenen und den Kirchendienerinnen für ihr Verständnis und ihre Geduld. Angesichts der gelungenen Sanierung haben sich das Warten und die Mühen aber gelohnt, so OB Toni Vetrano.
Bereits 2004 war festgestellt worden, dass die in den 1920er Jahren erbaute Friedhofskapelle ein dringender Sanierungsfall war. Unterspülungen durch den nahegelegenen Riedgraben und eine nicht ausreichende Gründung des Gebäudes hatten bewirkt, dass sich der Untergrund gesetzt hatte. Etwa 40 Tonnen Injektionsmaterial wurde über 70 Bohrungen bis zu vier Meter tief in den Boden eingebracht, um das Fundament der Kapelle zu stabilisieren. Allein die aufwendigen Gründungsarbeiten verschlungen rund 220 000 Euro – und waren Grundvoraussetzung für die umfassenden sichtbaren Sanierungsarbeiten am und im Gebäude, für die etwa dieselbe Summe aufgebracht werden musste. »Wenn Sie sehen, was alles gemacht wurde, ist das erstaunlich günstig«, bemerkte Baubürgermeister Harald Krapp.
Zuvor waren die neuen gärtnergepflegten Grabfelder vorgestellt worden. Die 500 Quadratmeter große, parkähnliche Anlage mit geschwungenen Wegen bietet Raum für Erd- und Urnenbeisetzungen sowie ein Gemeinschaftsgrabfeld unter einem Baum. Bei den Einzelgräbern sollen kleine Grabsteine auf die Verstorbenen hinweisen, bei den Urnenbeisetzungen am Baum werden die Namen auf einem Findling zu lesen sein. Die Pflege der Anlage wird von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner übernommen.
»In einer Zeit, in der von den Menschen Mobilität verlangt wird, sind alternative Bestattungsformen unerlässlich«, sagte der OB. Viele Angehörige wohnten nicht vor Ort und könnten so sicher sein, dass das Grab immer würdevoll und gepflegt aussehe.