Kehl

Kehler Gemeinderat für Tram-Haltestellen im Stonehenge-Stil

Martin Egg
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09. März 2017

(Bild 1/3) Sie sind etwas Besonderes: die Überdachungen für den künftigen Rendezvous-Punkt am Rathaus, die ein Berliner Architekt den Gemeinderäten vorstellte. ©J. Mayer H. Architekten

Sie erinnern an die englische Kultstätte »Stonehenge« – die Überdachungen im Bereich der künftigen Tram- und Bushaltestelle am Rathaus, mit denen sich der Kehler Gemeinderat bei seiner Sitzung am Mittwochabend beschäftigt hat.

Das Berliner Architekturbüro J. Mayer H. erhält den Planungsauftrag für die Gestaltung der Bus- und Tram-Endhaltestelle am künftigen Rathaus-Rendezvous-Punkt. Für die Planung und »künstlerische Begleitung« hat der Kehler Gemeinderat am Mittwochabend bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen rund 29.000 Euro zur Verfügung gestellt. 

Die Haltestellenüberdachungen, deren Elemente im Entwurf aus organisch-abgerundeten, übereinander gestellten weißen Megalithen bestehen, erinnern in ihrer Form an die jungsteinzeitliche Kultstätte Stonehenge in England. Tatsächlich sollen sie aber Rheinkiesel symbolisieren, wie Architekt Jürgen Mayer H. den Gemeinderäten bei der Vorstellung einer Machbarkeitsstudie erläuterte. 

Die einzelnen Elemente aus Beton sollen sowohl als Wetterschutz, Sitzmöglichkeit und für die Unterbringung von Fahrkartenautomaten und Informationstafeln dienen. In den Dächern wollen die Architekten LEDs verstecken. 

Im Bereich der Tramhaltestelle ist die Überdachung aus zwei Elementen und am Rendezvous-Punkt aus maximal drei Elementen geplant. Für alle fünf Haltestellenüberdachungen rechnet die Stadt mit Kosten in Höhe von 750.000 Euro brutto. Es handele sich jedoch um reine Baukosten, zu denen sich noch Nebenkosten wie Ingenieurhonorare addieren würden, nach Zuschussmöglichkeiten soll noch Ausschau gehalten werden. OB Toni Vetrano (CDU) versprach ferner, die Kosten genau im Auge behalten zu wollen, und Michael Heitzmann vom Gebäudemanagement kündigte an, als nächsten Schritt das Angebot eines Statistikers einzuholen, um das Projekt anschließend mit dem Architekturbüro Mayer weiterzuentwickeln.

»Ein Unikat«

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»Wir waren uns einige, dass wir ein Unikat haben wollen«, reagierte der CDU-Fraktionsvorsitzende Richard Schüler auf leise Kritik einzelner Räte am Architektenentwurf. So empfand beispielsweise Wolfgang Maelger, Sprecher der Fraktion Grüne/Frauen/Jugend, das Haltestellenarrangement als »einen Fremdkörper«. So recht Gefallen fand auch seine Fraktionskollegin Marina Nohe nicht am Rathaus-Stonehenge: »Vielleicht laufe ich Gefahr, dass man mich für einen Banausen hält, aber das Risiko gehe ich ein: Die Straßenbahn ist doch wie ein Auto ein Mittel, dass mich von A nach B bringen soll.

Das ist jetzt eher nicht mein Ding«, sagte Nohe: »Ich war davon ausgegangen, dass die Straßenbahnhaltestellen in Kehl genauso aussehen werden wie in Straßburg: sehr schlicht und funktional.« Ihr entgegnete Architekt Mayer, dass auch die Straßburger Endhaltestelle »besonders gestaltet« sei. 

Kosten bereiten zunächst Kopfzerbrechen

Die Kosten bereiteten dem Freie-Wähler-Fraktionschef Horst Heitz zunächst Kopfzerbrechen. Darüber sei er »ein wenig erschrocken.« Dennoch sehe er die »Notwendigkeit für ein Alleinstellungsmerkmal«. Dass die Haltestellenelemente nicht, wie im Entwurf gezeigt, unbedingt weiß sein müssen, sondern grundsätzlich auch in anderen Farben hergestellt werden können, beruhigte nicht nur SPD-Sprecher Werner Müll, sondern auch Maelger, der die Gefahr sah, der Beton könne durch Witterungseinflüsse im Lauf der Zeit einen unschönen Charakter entwickeln.

Zeitgleich mit der Beauftragung der Berliner Architekten hatte die Verwaltung übrigens auch mit der Technischen Universität Cottbus Kontakt aufgenommen. Das Ziel, wie Baubürgermeister Harald Krapp es formulierte, war die Ideensammlung. Die Studenten der TU hatten schließlich ebenfalls Entwürfe eingereicht, von denen die fünf besten prämiert und am Mittwochabend im Gemeinderat präsentiert wurden.  

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