Kindergarten darf umziehen
Der Umzug des Bodersweierer Kindergartens kann ab dem Herbst erfolgen: Das hat der Kehler Gemeinderat am Mittwochabend beschlossen. Elternvertreter zeigen sich zufrieden, kritisch äußerte sich aber Stadträtin Marina Nohe.
Einstimmig hat der Kehler Gemeinderat bei seiner Sitzung am Mittwochabend den Umzug des in Platznöte geratenen Bodersweierer Kindergartens in das nach Schuljahresende leer stehende Werkrealschulgebäude beschlossen. Damit folgten die Räte der Empfehlung einer entsprechenden Machbarkeitsstudie, die zuvor bereits im Ortschaftsrat diskutiert worden war. Angestrebt wird, bereits im Herbst, nach im Juli beginnenden, sechs bis Wochen dauernden Umbauarbeiten, die ersten Jungen und Mädchen einer Kleinkindgruppe im eingeschossigen Gebäudetrakt der Werkrealschule unterzubringen. Dem Vorschlag des Ortschaftsrats, von vornherein gleich Räume für zwei Gruppen bereitzuhalten, folgte der Gemeinderat nicht; stattdessen solle das Schulgebäude nach Bedarf genutzt werden, wie Oberbürgermeister Toni Vetrano (CDU) in der Sitzung bekräftigte: Man wisse schließlich noch nicht, ob dieser Platz auch wirklich benötigt werde. Vetrano sagte: »Es darf kein Kind nach Hause geschickt werden, wenn wir Räume haben.« Die Übergangslösung bleibt so lange bestehen, bis das komplette Schulgebäude umgebaut ist. Mit diesen Arbeiten soll voraussichtlich Mitte kommenden Jahres begonnen werden.
Stadträtin Marina Nohe (Fraktion Grüne/Frauen/Jugend) äußerte sich dennoch kritisch: Probleme einer Unterversorgung mit Kindergartenplätzen gebe es nicht nur in Bodersweier – wo laut Nanine Delmas, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste und Soziales, derzeit fünf Kinder keinen Platz haben; viel größere Probleme gebe es unter anderem in der Kreuzmatt: »Manches ist einfach nicht sofort zu haben«, richtete Nohe ihr Wort in Richtung der Bodersweierer Eltern, die ihrem Frust über die Raumsituation zuletzt durch eine Demonstration vor dem Kehler Rathaus Ausdruck verliehen und den Druck auf die Verwaltung immer mehr erhöht hatten (die Kehler Zeitung berichtete).
Nohe entgegnete Andreas Hopp von der CDU-Fraktion), dass es in Bodersweier aber nicht allein um fünf Plätze gehe, sondern auch um fehlende Sozialräume, Sanitärräume und den Umstand, dass die Kinder ihr Mittagessen auf dem Flur zu sich nehmen müssten. Hopp: »Das macht mich langsam sauer – solche Geschichten!«
Jürgen Hartmann, Wortführer der Bodersweierer Kindergarteneltern, äußerte auf Anfrage der Kehler Zeitung seine Zufriedenheit mit dem erreichten Beschluss. Insbesondere lobte er dessen Einstimmigkeit.